Gesundheit

Frühe Hilfe bei Diabetes und Depression notwendig

Aktuelle Studien zeigen, dass Menschen mit Diabetes und Depression früher sterben. Grund dafür ist, dass Diabetiker mit depressiven Störungen ein deutlich erhöhtes Risiko für Schädigungen ihrer Blutgefäße und damit verbundene Erkrankungen haben. Depressionen oder andere psychische Erkrankungen werden häufig erst spät erkannt oder nicht ausreichend behandelt. Wie Ärzte betroffenen Diabetikern erfolgreich helfen können, war ein Thema der 4. Herbsttagung der Deutschen Diabetes- Gesellschaft (DDG), die gemeinsam mit der 26. Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) vom 4. bis 6. November 2010 in Berlin stattfand.

Etwa zehn Prozent der Allgemeinbevölkerung erkrankt im Laufe ihres Lebens an einer Depression. Diabetiker leiden etwa doppelt so häufig darunter. Depressive Störungen zählen damit zu den häufigsten psychischen Erkrankungen und stellen in Verbindung mit einem Diabetes mellitus ein großes Problem dar: Für depressive Diabetiker ist es schwierig, aktiv an einer erfolgreichen Diabetes-Therapie mitzuarbeiten. „Entscheidend für die Lebensqualität und die Prognose der Patienten ist das frühzeitige Erkennen einer Depressivität und die Einleitung einer adäquaten Behandlung“, beton Privatdozent Dr. med. habil. Rainer Lundershausen, Tagungspräsident der DDG-Herbsttagung. Häufig werden Depressionen in der Allgemeinbevölkerung und bei Diabetikern jedoch spät erkannt.

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Wundermuskelmittel mit Haken

Die Nachricht, dass Muskeln dank des Proteins PGC-1alpha ohne Ausdauertraining innert kürzester Zeit markant mehr leisten können, ließ da und dort Hoffnung auf ein neues Wundermittel aufkommen. Forschende der Universität Basel haben nun herausgefunden, dass das Ganze einen Haken hat. Mit einer «künstlichen» Mehrproduktion des Proteins steigt bei körperlicher Inaktivität das Risiko, an Übergewicht oder an einer Stoffwechselkrankheit wie Diabetes zu erkranken. Die Resultate wurden kürzlich in der US-Fachzeitschrift «Journal of Biological Chemistry» online veröffentlicht. Fit durch PGC-1alpha

Wer wünscht sich das nicht: Kein Sport, einfach eine Pille schlucken und fit werden und dabei essen können ohne zuzunehmen. So ganz wird das wohl vorerst nicht klappen. Die ersten Ergebnisse der Forschergruppe von Christoph Handschin vom Departement Biozentrum der Universität Basel sahen zunächst für Bewegungsmuffel durchaus vielversprechend aus. Die Forschenden hatten in Versuchen mit Mäusen herausgefunden, dass das Protein PGC-1alpha in der Ausdauerleistung des Muskels eine zentrale Rolle spielt. Mäuse, die mehr davon produzieren, konnten länger rennen, ohne dass sie dafür speziell trainiert werden mussten. Die erhöhte Produktion des Proteins regte die Muskelfasern an, als ob sie unter sportlicher Aktivität stünden.

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Frankfurter Zukunftsrat und ICCA: Kinder verbringen mehr Zeit vor dem Fernseher und PC als in der Schule

Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, Hirnforscher am Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen der Universität Ulm, stellte am 10. 11. 2010 aktuelle Forschungsergebnisse zur Entwicklung von Kindergehirnen bei der internationalen Veranstaltung "Future CSR - Children are our future" des Frankfurter Zukunftsrat und Institute for Corporate Culture Affairs im Frankfurter Hof vor.

Er stellte hierbei fest:

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Europäische Wissenschaftler diskutieren Strategien gegen Fettleibigkeit bei Kindern

Das Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin der Universität Bremen koordiniert die europaweite IDEFICS-Studie zu Übergewicht und Adipositas bei Kindern. Die an der Erhebung beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern diskutierten die vorliegenden Ergebnisse am 8. bis 9. November 2010 in Zaragoza.

Jedes fünfte Kind in Europa ist übergewichtig. Fettleibigkeit und Adipositas sind dringliche Themen der europäischen Gesundheitsvorsorge. Das Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS) der Universität Bremen koordiniert dazu die europaweite Studie IDEFICS ("Identification and prevention of Dietary- and lifestyle-induced health EFfects In Children and infantS“) über Ursachen und Vermeidung von Fettleibigkeit bei Kindern, die nun ins fünfte Jahr geht. Daher trafen sich Wissenschaftler der Studie und andere internationale Experten am 8. und 9. November 2010 in Zaragoza, um die bisherigen Ergebnisse und Strategien zu diskutieren.

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Neue Therapieansätze im Kampf gegen Alzheimer und Übergewicht

Etwa 1,3 Millionen Menschen leiden an Alzheimer. Jeder Fünfte in Deutschland ist übergewichtig. Eine aktuelle Studie veranschaulicht, dass Betroffene künftig von einem im Gehirn wirkenden Hormon profitieren könnten: Das in den letzten Jahren umfangreich studierte Stoffwechselhormon Ghrelin kann Nervenzellen im Gehirn erhalten und vermehren sowie die Nahrungsaufnahme reduzieren. Mit dieser Erkenntnis könnte die Forschung bei Krankheiten wie Morbus Alzheimer große Erfolge erzielen oder der Kampf gegen Übergewicht eine bedeutende Wende nehmen.

Die koreanische Arbeitsgruppe unter Minho Moon zeigt in ihrer aktuellen wissenschaftlichen Arbeit, dass Ghrelin – ein im Magen gebildetes Stoffwechselhormon mit Einfluss auf Ernährungsverhalten, Gewicht und Schlaf – auch das Zellwachstum im Hippocampus, einer Gehirnregion, anregt. Gezielt eingesetzt kann es das Erinnerungsvermögen wiederherstellen und zur Bildung neuer Nervenzellen führen. „Hier liegt ein enormes Potenzial für die Medizin“, erklärt Professor Dr. med. Dr. h.c. Helmut Schatz, Bochum,  Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). „Künftig könnte dadurch der Zustand von etwa 15 Millionen Alzheimer-Patienten weltweit gebessert und steigenden Betroffenenzahlen vorgebeugt werden. Möglicherweise stellt Ghrelin bei Unfallopfern mit bislang irreversiblen Hirnschäden ebenfalls verlorene Nervenzellen wieder her, oder es könnte in der Epilepsie-Therapie Anwendung finden.“ Zurzeit ist Ghrelin jedoch bei diesen Erkrankungen weder erprobt noch verfügbar.

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Irrsinn in der Ernährungsberatung

Offener Brief an den Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sowie den Gemeinsamen Bundesausschuss, Berlin

Ernährungsbratung wird von den gesetzlichen Kassen nur dann erstattet, wenn sie den überholten Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) entspricht. Dabei bedürfen Patienten einer individuellen und am aktuellen Kenntnisstand orientierten Beratung:

Sehr geehrte Damen und Herren,

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Hypoglykämien schädigen Leistungsfähigkeit von Herz und Hirn

Unterzuckerungen, die sogenannten Hypoglykämien, sind die häufigsten akuten Komplikationen bei Diabetes mellitus. Fällt der Zuckerspiegel im Blut, können Diabetiker das Bewusstsein verlieren, Krampfanfälle erleiden und sich bei Stürzen verletzen. Ebenso gefährlich sind die Folgen nach einer Komplikation: Neuen Studien zufolge, haben Betroffene eingeschränkte geistige Leistungen und eine erhöhte Demenzrate. Schwere Hypoglykämien können außerdem Herz und Gefäße schädigen.

Die aktuellen Erkenntnisse über Unterzuckerungen und wie diese bei gefährdeten Diabetikern erfolgreich verhindert werden können, ist ein Thema der 4. Herbsttagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG), die gemeinsam mit der 26. Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) vom 4. bis 6. November 2010 stattfindet.

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Seitensprünge gefährden die Gesundheit

Betrüger und Betrogene müssen mit Erkrankungen rechnen

Sie wissen, dass Sie's nicht tun sollten, aber die Versuchung ist manchmal zu groß: "Einer von vier Männern hatte in seiner aktuellen Beziehung schon einen Seitensprung, bei Frauen ist es jede fünfte", sagt Dr. Ragnar Beer, Psychologe an der Universität Göttingen, im Männer-Lifestylemagazin "Men's Health" (Ausgabe 12/2010, EVT 10.11.2010). Der Hauptgrund für die mangelnde Treue ist nach den Erkenntnissen des Experten sexuelle Unzufriedenheit in der Partnerschaft. Meistens bleibt es aber nicht beim einen Mal. Oft entwickelt sich eine Monate dauernde Affäre. Mit Folgen - Seitensprünge beeinflussen nicht nur die bestehende Beziehung äußerst negativ - sie sind auch eine massive Bedrohung für die Gesundheit.

Italienische Forscher der Universität Turin haben in verschiedenen Untersuchungen festgestellt, dass Männer mit Affären das höchste Risiko für Migräne und Aneurysmen (krankhafte Arterienerweiterungen) tragen - der Stress des Betrügens steigt ihnen zu Kopf. Darum rät eine Studie der US-amerikanischen Colorado State University dringend, Seitensprünge zu beichten. Dadurch werde das Krankheits-Risiko zumindest verringert, heißt es in "Men's Health". Die Untreue sorgt häufig auch bei den Betrogenen für gesundheitliche Schäden. So kann die Kenntnis von einem Seitensprung des Partners zu Ängsten und Depressionen führen. "Diese Symptome ähneln den psychischen Störungen nach einem schweren Autounfall", warnt Dr. Christoph Kröger, Psychologe an der TU Braunschweig, in dem Männer-Lifestylemagazin.

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Gesättigte Fette keine Gefahr für die Insulinwirkung

Zwei aufwändige Studien sprechen die gesättigten Fette frei

Gesättigte Fettsäuren, die von Natur aus vor allem in Butter, Sahne, Talg, Kokos- und Palmkernfett vorkommen, gelten seit Jahrzehnten als ungesund. Dafür hat unter anderem die Margarinelobby gesorgt. Während man die Panik vor diesen Fetten zunächst mit ihrem Einfluss auf den Cholesterinspiegel schürte, kam in jüngster Zeit ein weiterer Vorwurf hinzu: Gesättigte Fette sollten dazu führen, dass das Insulin im Körper nicht mehr richtig wirkt. Die so genannte Insulinresistenz ist in der Tat ein großes Problem, denn sie steht im Mittelpunkt zahlreicher Gesundheitsstörungen, insbesondere des Metabolischen Syndroms. Doch sind wirklich die Butter oder das Kokosfett auf unseren Tellern schuld daran, wenn das Insulin seine Wirkung verliert?

Stichhaltige Belege beim Menschen für diese Behauptung lagen nie vor. Nun geben zwei aufwändige Interventionsstudien erneut Entwarnung: In der LIPGENE-Studie (Tierney, AC et al: Int J Obesity doi: 10.1038/ijo.2010.209) wurden gut 400 Europäer mit Metabolischem Syndrom angehalten, ihren Konsum an gesättigten Fettsäuren zu senken, ohne jedoch die Kalorienzufuhr zu verringern. Es fand sich keinerlei Effekt auf die Insulinsensititvität. Auch die Cholesterinwerte und die Entzündungsmarker änderten sich nicht.

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Vitamin B1-Mangel schwächt das Herz

Diabetiker und Herz-Patienten sind besonders gefährdet!

Ein Mangel an Vitamin B1 (Thiamin) kann das Herz und das Nervensystem ernsthaft schädigen. Diese als Beriberi bekannten Mangelsymptome erscheinen wie "ferne" Probleme der Unterernährung. Tatsächlich kann eine Vitamin B1-Unterversorgung aber auch bei wohlernährten Menschen auftreten und sich hier bis zu Beriberi-ähnlichen Symptomen, wie einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz), zuspitzen. Darauf wies die Gesellschaft für Biofaktoren e.V. (GfB) anlässlich des Welt-Herztags am 26.9. hin.

"Besonders gefährdet sind Diabetiker und Herz-Patienten, die ein Diuretikum ("Wassertabletten") einnehmen", warnt die Fachgesellschaft. Sowohl bei der Zuckerkrankheit als auch bei einer Diuretika-Behandlung wird das lebenswichtige Vitamin teils in großen Mengen über den Urin aus dem Körper herausgeschwemmt. Über die Ernährung allein können diese Verluste kaum ausgeglichen werden.

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Studie entlarvt Ausreden von Alkoholsündern

Urintests auf bestimmte Abbauprodukte von Alkohol sind besser, als so mancher Alkoholsünder denkt: Sie lassen sich durch geringe Ethanolmengen, wie sie etwa in überreifen Bananen zu finden sind, kaum irritieren. Das zeigt eine Studie der Universität Bonn, die kürzlich im International Journal of Legal Medicine erschienen ist (doi: 10.1007/s00414-010-0511-z). Wer positiv auf Alkohol getestet wird, kann sich also künftig wohl nicht mehr damit herausreden, er habe etwas Falsches gegessen oder getrunken.

Hintergrund der Untersuchung ist eine Frage, die in Fachkreisen seit längerem für Diskussionen sorgt: Ist der aktuelle Grenzwert für das Alkohol-Abbauprodukt Ethylglucuronid (EtG) im Urin angemessen? Oder ist er so niedrig, dass er schon nach dem Verzehr von Lebensmitteln mit einem geringen Alkoholgehalt überschritten werden kann?

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