Gesundheit

Neue Studie aus Wien: Blut-Harnstoff-Test verbessert Risikoabschätzung bei stabiler Herzschwäche

Bei Patienten mit stabiler Herzschwäche (Herzinsuffizienz, HI) ist Blut-Harnstoff (blood-urea nitrogen, BUN), ein alt bekannter und universell und rasch verfügbarer Nierenfunktionswert, als starker und unabhängiger Parameter zur Risikoabschätzung der Sterblichkeit und erneuten Einweisung in ein Krankenhaus (Re-Hospitalisierung) geeignet. Das ist das Ergebnis einer auf dem Europäischen Kardiologenkongress vorgestellten Studie aus Österreich mit 184 teilnehmenden HI- Patienten, die über 914 Tage nachbeobachtet worden waren.

Das Überleben von Patienten mit Herzinsuffizienz ist eng mit deren Nierenfunktion verbunden. Ein Wiener Forscherteam um Univ.-Prof. Dr. Kurt Huber (3. Med. Abteilung mit Kardiologie und internistischer Notaufnahme, Wilhelminenspital, Wien) wollte herausfinden, ob BUN-Erhöhungen zusätzlich zu etablierten Markern für abgestorbenes Herzmuskelgewebe (TroponinT, cTnT) und hämodynamische Überlastung zum Beispiel bei arterieller Hypertonie oder Herzklappenfehlern (N-terminales B-Typ natriuretische Peptid, Nt-proBNP) für eine bessere Risikoabschätzung bei stabilen HI- Patienten herangezogen werden können. Fazit: „Selbst zusätzlich zu den bekannten Risikoprädiktoren Nt-proBNP und cTnT trägt Blut-Harnstoff zu einer besseren Risikoeinschätzung bei Patienten mit chronisch stabiler HI bei“, so Prof. Huber.

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Jugendsexualität heute. Sexuelle Aktivitäten gehen zurück - Verhütung so gut wie nie zuvor

Die Ergebnisse der neuen Studie „Jugendsexualität 2010“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung liegen vor. Seit 1980 untersucht die BZgA regelmäßig Einstellungen und Verhaltensweisen 14- bis 17-jähriger Jugendlicher zu Aufklärung, Sexualität und Verhütung. Für die neue Studie wurden insgesamt 3.542 Jugendliche befragt, darunter 1014 Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund. Zu den wesentlichen Ergebnissen der Studie zählt, dass deutsche Mädchen und Jungen verglichen mit der letzten Repräsentativerhebung aus dem Jahr 2005 seltener früh sexuell aktiv sind und sie heute bereits beim ersten Mal besser als je zuvor verhüten.

Seit 1980 untersucht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) regelmäßig Einstellungen und Verhaltensweisen 14- bis 17-jähriger Jugendlicher zu Aufklärung, Sexualität und Verhütung. Keine andere Studie in Deutschland zu diesem Thema kann auf einen so langen Vergleichszeitraum zurückblicken. Für die neue Studie „Jugendsexualität 2010“ wurden insgesamt 3.542 Jugendliche befragt, darunter 1014 Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund. Die vollständigen Ergebnisse liegen nun vor.

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Deutsche Studie: Ältere Ärzte, weniger Herzmedikamente

Nicht nur das Alter von Herzkranken, auch das Alter  der Ärzte, die sie behandeln, hat einen Einfluss auf das Verschreibungsverhalten. Der Trend: Je jünger der Arzt, desto mehr vor allem präventiv wirksame Medikamente werden verordnet. Das zeigt eine Studie von Dr. Ines Schwang (Klinik für Kardiologie Köln- Merheim), die auf dem Europäischen Kardiologenkongress (ESC; 28. August bis 1. September) in Stockholm präsentiert wurde.

Die Kölner Forschergruppe hat die Daten von mehr als 140.000 Patienten der kardiologischen Klinik analysiert, bei rund 75.000 von ihnen ließ sich eindeutig ein behandelnder Hausarzt zuordnen. Untersucht wurde, ob sich vom Alter von Patienten und Ärzten Rückschlüsse auf die Verordnung von für die Herzkrankheit relevante Medikamenten wie Aspirin, Betablockern, Statinen oder Nitrat-Sprays ziehen lassen.

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Angst vor Kaffee?

Nicht alle Menschen vertragen Kaffee; bei einigen kann das Koffein sogar Angstsymptome auslösen. Verantwortlich dafür ist eine kleine Variante im Erbgut. Ihre Wirkung kann durch regelmäßigen Kaffeegenuss jedoch abgemildert werden.

Kaffee ist und bleibt das Lieblingsgetränk der Deutschen. 1,3 Milliarden Tassen haben sie nach Angaben des Deutschen Kaffeeverbands im vergangenen Jahr getrunken. Oder anders ausgedrückt: Im Durchschnitt hat sich jeder Deutsche 150 Liter Kaffee übers Jahr verteilt schmecken lassen.

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Vitamin B1-Verluste bei Diabetikern fördern Nerven- und Organschäden

Wenn sich bei Diabetikern Folgeerkrankungen entwickeln, wie Nervenstörungen, Nieren- und Augenschäden, ist wahrscheinlich oftmals auch ein Mangel an Vitamin B1 (Thiamin) mit im Spiel: Wie Wissenschaftler auf einem Symposium im Vorfeld der Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft in Stuttgart berichteten, weisen Patienten mit Diabetes im Vergleich zu Gesunden eine um 75% niedrigere Thiaminkonzentration im Blutplasma auf. Die Ursache des Thiaminproblems: Schon in einem sehr frühen Stadium der Erkrankung beeinträchtigt der erhöhte Blutzucker die Nierenfunktion, wodurch das Vitamin in großen Mengen über den Urin verloren geht.

Bei einem Thiaminmangel können sich aber vermehrt aggressive Zuckerabbauprodukte im Körper anreichern. Die zerstörerischen Auswirkungen des erhöhten Blutzuckers auf Nerven und Blutgefäße werden dadurch forciert.

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Calcium und Vitamin D unentbehrlich für starke Knochen

Die Kombination macht es

Calciumpräparate können vielen Menschen gegen Knochenschäden und Osteoporose helfen, vor allem in Kombination mit Vitamin D. Darauf weist GIVE e.V. - die Gesellschaft zur Information über Vitalstoffe und Ernährung - hin. Die GIVE-Wissenschaftler warnen in diesem Zusammenhang vor einer unsachgemäßen Interpretation einer kürzlich erschienenen Untersuchung zur Auswirkung von Calcium-Supplementierung.* Die im British Medical Journal erschienene Metaanalyse hatte bei 6 von insgesamt 11 Studien im Ergebnis eine Tendenz zu einem leicht erhöhten Herzinfarkt-Risiko für Patienten festgestellt, die länger als ein Jahr lang hoch dosierte Calciumpräparate zu sich genommen hatten.

Die Aussagen dieser Analyse gelten nur für die Einnahme von Calcium ohne Vitamin D, so die Gesellschaft. Alle Standard-Empfehlungen zur Calcium-Ergänzung beinhalten jedoch immer auch Vitamin D, weil dieses eine entscheidende Rolle im Calcium-Stoffwechsel und somit für die Verwertung dieses Mineralstoffes spielt. Dementsprechend enthalten Qualitätspräparate in aller Regel neben Calcium auch Vitamin D. Solche Mittel fördern die Knochendichte und verringern das Risiko von Knochenbrüchen bei Stürzen, insbesondere bei Osteoporose - eine Erkrankung, die weltweit ein Drittel aller Frauen und ein Fünftel aller Männer betrifft. Nahrungsergänzungsmittel mit Calcium und Vitamin D können einfach und effizient Osteoporose vorbeugen, wenn die Versorgung mit diesen Vitalstoffen über die Nahrung nicht möglich ist. GIVE unterstreicht in diesem Zusammenhang, dass es keinerlei Hinweise auf ein erhöhtes Herzinfarktrisiko durch Calcium/Vitamin-D-Kombinationspräparate gibt.

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Testosteron erhöht Muskelkraft aber auch Herz-Kreislaufrisiko

DGIM rät dazu das Sexualhormon bei älteren Männern vorsichtig einzusetzen

Nehmen ältere Männer das Sexualhormon Testosteron ein, stärkt dies nicht nur die Muskeln, sondern birgt auch Gefahren für Herz und Kreislauf – bis hin zum Herzinfarkt. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) hin. Die sogenannte TOM-Studie (Testosterone in Older Men with Mobility Limitations) wurde wegen dieser alarmierenden Ergebnisse abgebrochen. Die DGIM betont deshalb, eine Testosteronbehandlung nur dann einzusetzen, wenn sie für Patienten unerlässlich ist. Insbesondere bei Männern mit erhöhtem Herz-Kreislauf-Risiko müssten Ärzte dies zuvor gründlich prüfen.

Männer verlieren mit dem Alter an körperlicher Kraft und Beweglichkeit. Zeitgleich sinken auch ihre Testosteronwerte. Die Behandlung gesunder älterer Männer mit Testosteron steigert die Masse ihrer Muskeln und stärkt sie. „Auch Patienten mit Hypogonadismus, deren Keimdrüsen also zu wenig Testosteron produzieren, kann eine künstliche Testosteronzufuhr helfen – jungen und älteren“, sagen der DGIM-Vorsitzende Professor Dr. med. Hendrik Lehnert und Dr. med. Alexander Iwen, von der 1. Medizinischen Klinik, Universitätsklinik Schleswig-Holstein, Campus Lübeck.

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Diabetes und Depression in Kombination ist gefährlich

Menschen mit Depressionen haben ein erhöhtes Risiko, an der Zuckerkrankheit Typ-2-Diabetes mellitus zu erkranken. Aber auch eine bestehende Diabetes-Erkrankung erhöht das Risiko, eine Depression zu entwickeln. Kommen beide Erkrankungen zusammen, potenzieren sich die negativen Folgen für Lebensqualität und Lebensdauer der Betroffenen. diabetesDE und die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) fordern deshalb eine bessere psychologische Betreuung von Diabetikern.

Das erhöhte Risiko von Diabetikern, an Depressionen zu erkranken und die negativen Auswirkungen beim Vorliegen beider Erkrankungen sind durch Studien gut belegt. Diese addieren sich nicht nur, sie potenzieren sich: Im Vergleich mit Diabetikern ohne Depressionen leiden depressive Diabetiker elf Mal häufiger unter Komplikationen an den kleinen Blutgefäßen. Die Gefahr von Schädigungen an den großen Gefäßen, die zu Durchblutungsstörungen oder Herzinfarkt führen können, ist um das 2,5-Fache erhöht.

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„Einfach und genial“ – Hörtest per Telefon

Im Innovationswettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet

Der Hörtest per Telefon der HörTech gGmbH wurde als „Ausgewählter Ort 2010“ des bundesweit ausgetragenen Innovationswettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet. Viele Oldenburger kamen am Wochenende in die Traumgärten der Innenstadt, um bei der Hörrallye dabei zu sein, mit der die HörTech aus dem Oldenburger Haus des Hörens die Auszeichnung gefeiert hat. Bei der Festveranstaltung am Sonntag würdigte Doris Bünnemeyer von der Deutschen Bank in Oldenburg den Test als „geniale Idee, durch die Hörprobleme bei vielen Menschen frühzeitig erkannt und die Bevölkerung für das Thema Schwerhörigkeit sensibilisiert werden.“

Hunderte Menschen aus Oldenburg und Umgebung erlebten am Wochenende bei schönem Wetter die Hörrallye in den Traumgärten der Oldenburger Innenstadt. Die Hörforscher vom Oldenburger Haus des Hörens sorgten dort für eine ganz ungewöhnliche Geräuschkulisse. So brüllte plötzlich ein Löwe aus dem Gebüsch, Walgesänge und Wasserbrodeln ließen die Besucher aufhorchen. Ganz Ohr widmeten zahlreiche Besucher ihre Aufmerksamkeit einmal nur dem Hören, um die Geräusche richtig zu deuten. Bis ins Ziel gut gehört haben Elisabeth und Dietrich Hillmann. Sie gewannen einen Kochkurs der AOK und auch die Gewinner der zahlreichen Kopfhörer, die die Firma Sennheiser gesponsert hat, waren sehr zufrieden. Bei der Abschlussveranstaltung am Sonntag gab es vor allem für die kleinen Ohren noch etwas ganz Besonderes zu hören: Der Rockmusiker Markus Rohde spielte witzige und schwungvolle Lieder aus seinem Programm „Piraten, Wellen und Spinat“ – natürlich in angemessener Lautstärke.

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Nicht jeder Rückenschmerz ist gleich ein Bandscheibenvorfall

Viele Ärzte in Deutschland verordnen nicht die Therapie, die dem Patienten wirklich hilft. Das Magazin Reader's Digest geht in seiner Juni-Ausgabe diesem Phänomen ausführlich nach und zeigt anhand häufig auftretender Arzt-Fehler, was der Patient beachten sollte und wie eine richtige Behandlung aussieht. "Manche Ärzte neigen dazu, Behandlungsweisen beizubehalten, auch wenn sie veraltet sind. Das liegt auch daran, dass es für Ärzte schwierig ist, sich ständig auf dem Laufenden zu halten", sagt Professor David Klemperer von der Hochschule Regensburg, Vorsitzender des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin.

Hinter dem Schlagwort "evidenzbasierte Medizin" verbirgt sich das Prinzip, dass Ärzte die Patienten nur mit jenen Medikamenten und Therapien behandeln sollten, für die ein klarer Nutzen erwiesen ist. Doch eine Untersuchung der Universität München ergab, dass Ärzte auch hier zu Lande keineswegs immer nach aktuellen Leitlinien behandeln. So waren 15.000 Schwindelpatienten binnen zwei Jahren für mehr als 1,5 Millionen Euro unwirksame Medikamente verordnet worden.

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Neue Studie belegt: Täglicher Verzehr von Eiern verbessert die Ernährungsqualität deutlich

Dass nichts dagegen spricht, täglich ein Ei zu essen - oder sonntags auch mal zwei - sondern der Verzehr von Eiern sogar deutliche Vorteile für die Qualität der täglichen Ernährung und die Gesundheit hat, ist das Fazit einer neuen britischen Studie. In Ihrem Fachartikel mit dem Titel "The Nutritional Properties and Health Benefits of Eggs", der in der Juni Ausgabe von "Nutrition & Food Science Journal" veröffentlicht wurde, fassen Dr. Carrie Ruxton, Dr. Emma Derbyshire und Sigrid Gibson den aktuellen Forschungsstand zum Thema Eier und Gesundheit zusammen.

So ist der Cholesterin-Mythos um Hühnereier nach Meinung der Forscher nicht mehr haltbar. Wie die Auswertung zahlreicher Studien zeigt, haben Eier ganz im Gegensatz zu anderen Ernährungs- und Lebensstilfaktoren wie beispielsweise die Aufnahme gesättigter Fettsäuren oder Bewegungsmangel, offensichtlich kein cholesterinsteigerndes Potenzial. Vielmehr überwiegen die positiven ernährungsphysiologischen Eigenschaften. Wegen ihres Gehalts an hochwertigem Eiweiß, wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien spricht einiges dafür, dass Eier sogar die Gesundheit schützen.

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