Gesundheit

Neue Studie belegt: Täglicher Verzehr von Eiern verbessert die Ernährungsqualität deutlich

Dass nichts dagegen spricht, täglich ein Ei zu essen - oder sonntags auch mal zwei - sondern der Verzehr von Eiern sogar deutliche Vorteile für die Qualität der täglichen Ernährung und die Gesundheit hat, ist das Fazit einer neuen britischen Studie. In Ihrem Fachartikel mit dem Titel "The Nutritional Properties and Health Benefits of Eggs", der in der Juni Ausgabe von "Nutrition & Food Science Journal" veröffentlicht wurde, fassen Dr. Carrie Ruxton, Dr. Emma Derbyshire und Sigrid Gibson den aktuellen Forschungsstand zum Thema Eier und Gesundheit zusammen.

So ist der Cholesterin-Mythos um Hühnereier nach Meinung der Forscher nicht mehr haltbar. Wie die Auswertung zahlreicher Studien zeigt, haben Eier ganz im Gegensatz zu anderen Ernährungs- und Lebensstilfaktoren wie beispielsweise die Aufnahme gesättigter Fettsäuren oder Bewegungsmangel, offensichtlich kein cholesterinsteigerndes Potenzial. Vielmehr überwiegen die positiven ernährungsphysiologischen Eigenschaften. Wegen ihres Gehalts an hochwertigem Eiweiß, wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien spricht einiges dafür, dass Eier sogar die Gesundheit schützen.

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Mehr als jeder Zweite in Deutschland hat nach seinem BMI Übergewicht

Aber auch: 13 % der 18 bis 19 jährigen Frauen mit Untergewicht

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren im Jahr 2009 insgesamt 51% der erwachsenen Bevölkerung (60% der Männer und 43% der Frauen) in Deutschland übergewichtig. Der Anteil Übergewichtiger ist im Vergleich zu 1999 (Männer 56%, Frauen 40%) gestiegen. Das zeigen die Ergebnisse der Mikrozensus-Zusatzbefragung 2009, bei der zum vierten Mal Fragen zu Körpergröße und Gewicht gestellt wurden.

Übergewicht wird nach dem so genannten Body-Mass-Index bestimmt. Dieser Index wird errechnet, indem man das Körpergewicht (in Kilogramm) durch das Quadrat der Körpergröße (in Metern) teilt, Geschlecht und Alter bleiben unberücksichtigt. Die Weltgesundheitsorganisation stuft Erwachsene mit einem Body-Mass-Index über 25 als übergewichtig, mit einem Wert über 30 als stark übergewichtig ein. So gilt beispielsweise ein 1,80 Meter großer Erwachsener ab 81 Kilogramm als übergewichtig und ab 97 Kilogramm als stark übergewichtig.

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Übergewicht nicht immer von Nachteil

Der Leiter der Adipositas Ambulanz des Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum AdipositasErkrankungen (IFB), Dr. Mathias Faßhauer, relativiert Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes, nach denen die Deutschen immer dicker werden. Frage: Herr Faßhauer, mehr als jeder zweite in Deutschland hat Übergewicht, meldet das Statistische Bundesamt. Damit ist auch klar, die Deutschen sind in den letzten zehn Jahren immer dicker geworden, wie beurteilen Sie diese Entwicklung?

Dr. Faßhauer: Zunächst muss man unterschieden zwischen denen, die nur übergewichtig sind, also einen BMI zwischen 25 und 30 haben und denen, die stark übergewichtig sind, also einen BMI ab 30 haben und damit eher für uns als Ärzte relevant sind. Es gibt mittlerweile Studien, die zeigen, dass Menschen mit leichtem Übergewicht im Fall einer schweren Erkrankung höhere Überlebenschancen haben, weil sie auf mehr Reserven zurückgreifen können. Starkes Übergewicht kombiniert mit einem großen Bauchumfang ist jedoch in der Tat häufig bedenklich.

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Die Illusion des Kaffee-Konsums: Koffein wirkt gegen Entzugseffekte – und kann Angst auslösen

Kaffee, Tee und Energy-Drinks: Weltweit konsumieren Menschen Koffein, um morgens wach zu werden oder abends fit zu bleiben. Wer sich vom Kaffeeautomaten durch den Tag begleiten lässt, gewöhnt sich schnell an die Effekte – und muss schon bei kurzem Entzug mit Müdigkeit, Kopfschmerzen und nachlassender Konzentration rechnen. Bei Menschen mit einer bestimmten Genvariante kann die Naturdroge Koffein sogar Angst auslösen. Eine Forschergruppe aus Bristol, London, Würzburg und Münster hat den Zusammenhang zwischen Koffein, Angst und Aufmerksamkeit, Gewöhnungseffekten und Genetik nun näher untersucht.

„Ein regelmäßiger Koffeinkonsum scheint vor allem den negativen Effekten des Entzugs entgegenzuwirken“, so Dr. Christa Hohoff von der Universität Münster, eine Hauptautorin der Studie. 379 Personen haben daran teilgenommen. Eine Hälfte davon konsumierte gewöhnlich wenig oder gar kein Koffein, bei der anderen Hälfte lag der Konsum im mittleren bis hohen Bereich – umgerechnet mindestens etwa eine Tasse Kaffee am Tag. 16 Stunden lang verzichteten alle Teilnehmer vollständig auf Koffein. Danach wurde ihnen entweder Koffein oder ein Placebo verabreicht und das gefühlte Maß an Angst, Aufmerksamkeit und Kopfschmerzen bestimmt.

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Kondome beliebter denn je zuvor

Die neuen Daten der Repräsentativerhebung „Aids im öffentlichen Bewusstsein 2009“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) liegen vor. Die Befragung untersucht regelmäßig Wissen, Einstellungen und Verhalten der Bevölkerung zu HIV/Aids. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass Kondome in der Bevölkerung immer mehr genutzt und immer besser akzeptiert werden. Dies gilt für junge wie ältere Menschen gleichermaßen.

Benutzten zu Beginn der Aidsaufklärung 1988 in der sexuell aktiven Gruppe der Alleinlebenden unter 45 Jahre 58 Prozent Kondome, so wurde 2009 mit 79 Prozent der bislang höchste Wert erreicht. Besonders die Kondomnutzung zu Beginn neuer Beziehungen hat sich weiter erhöht. 2009 verwendeten 86 Prozent der 16- bis 44-Jährigen, die in den vergangenen 12 Monaten eine neue Partnerschaft begannen, zu Beginn neuer Beziehungen Kondome. Vor fünf Jahren waren es noch 74 Prozent.  Die zunehmende Kondomnutzung findet ihren Ausdruck ebenfalls in der Entwicklung der Kondomabsatzzahlen, die die Deutsche Latex Forschungsgemeinschaft Kondome e.V. jährlich veröffentlicht. Danach liegt Deutschland mit 215 Millionen verkaufter Kondome in 2009 auf dem gleichen Rekordniveau wie ein Jahr zuvor.

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Langzeitstudie bestätigt: Schokolade kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken

Der tägliche Verzehr von einem kleinen Stück Schokolade kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken, insbesondere für Schlaganfall. Dabei ist der Effekt zum Teil auf eine blutdrucksenkende Wirkung der Schokolade zurückzuführen. Zu diesem Ergebnis kam ein Forscherteam vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE), nachdem es die Daten einer großen Langzeitstudie* mit circa 20.000 Teilnehmern ausgewertet hatte. Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift European Heart Journal (Buijsse et al., 2010; Chocolate consumption in relation to blood pressure and risk of cardiovascular disease in German adults, DOI 10.1093/eurheartj/ehq068).

Der in dunkler Schokolade enthaltene Kakao enthält viele Flavanole, die sich günstig auf die Elastizität der Blutgefäße und den Blutdruck auswirken. Dies haben in den letzten Jahren verschiedene klinische Kurzzeitstudien belegen können. Ergebnisse aus Langzeitstudien gab es aber kaum. Ein Grund für die DIfE-Forscher, den Sachverhalt mit Hilfe der Potsdamer EPIC*-Studiendaten zu überprüfen und mit dem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung zu bringen.

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Selbst Diabetiker wissen wenig über ihr Infarktrisiko

LIGA / DHD-Studie offenbart: Die Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen hat große Lücken beim Thema Herzinfarkt. Von Diabetikern werden Symptome und Risikofaktoren noch mehr unterschätzt.

Ernüchternd sind die Daten einer repräsentativen Befragung zum Risikobewusstsein in der Bevölkerung und bei Diabetikern, die das Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit Nordrhein-Westfalen (LIGA.NRW) mit der Stiftung DHD (Der herzkranke Diabetiker) am HDZ NRW vor kurzem vorgestellt hat. Zwar wusste demnach etwa jeder Zweite in Nordrhein-Westfalen, dass Rauchen (51,2%), Übergewicht (49,9%) und Stress (40,3%) das Infarktrisiko erhöht, aber gerade einmal 26,1% nannten Bluthochdruck und 11,5% Fettstoffwechselstörung als Risikofaktoren. Der Diabetes rangierte mit 5,2% sogar an letzter Stelle - und das, obwohl vor allem vaskuläre Folgen wie Myokardinfarkt oder Schlaganfall die Gesundheit des Diabetikers bedrohen. Im NRW- Survey wurden 2000 Personen erfasst und ergänzend dazu 505 Patienten mit Diabetes mellitus befragt. Fast Dreiviertel der Diabetiker erklärten, sie hätten schon eine oder mehrere Diabetesschulungen besucht.

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Sauer macht dick

Laktat ist bislang vor allem als Energieträger im Stoffwechsel bekannt.  Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim haben nun jedoch entdeckt, dass es auch als Botenstoff wirken kann. Bei Überernährung spielt es die Rolle eines Dickmachers. Jetzt untersuchen die Forscher, wie sich durch ihre Ergebnisse Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Fettleibigkeit besser behandeln lassen. (Cell Metabolism, 6. April 2010)

Bei Sportlern ist Laktat, auch bekannt als Milchsäure, wegen des Leistungsabfalls bei der Übersäuerung der Muskulatur gefürchtet. Der Laktatspiegel steigt aber nicht nur bei Sauerstoffmangel in der Muskulatur an. Laktat wird auch unter normalen Bedingungen in erheblichem Umfang im Körper gebildet und ist ein zentrales Zwischenprodukt des Energiestoffwechsels: Nach einer Mahlzeit sorgt Insulin dafür, dass Fettzellen vermehrt Glukose aufnehmen. Ein Teil dieser Glukose wird in Fette eingebaut und auf diese Weise als Energiespeicher angelegt. Ein Großteil der Glukose wird aber in den Fettzellen in Laktat umgewandelt und freigesetzt. In der Leber kann daraus dann erneut Glukose gebildet werden.

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Männer mit niedrigem Sexualhormonspiegel (Testosteron) sterben deutlich früher

Dem Tode der Männer auf der Spur - "European Heart Journal" veröffentlicht Ergebnisse Greifswalder Wissenschaftler

Wissenschafter des Instituts für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin unter der Leitung von Prof. Matthias Nauck und Prof. Henri Wallaschofski, der Kardiologie (Prof. Stefan Felix) und der Community Medicine (Prof. Henry Völzke) der Universität Greifswald sowie der Universität Erlangen-Nürnberg (Prof. Christof Schöfl) konnten einen direkten Zusammenhang zwischen dem Sexualhormon Testosteron und der Sterblichkeit belegen. Männer mit einer niedrigen Testosteronkonzentration zur Zeit der Erstuntersuchung verstarben häufiger an Herz-Kreislauferkrankungen. Die Ergebnisse der Studie sind im renommierten medizinischen Fachblatt "European Heart Journal" veröffentlicht worden (http://eurheartj.oxfordjournals.org).

Als Basis dienten erneut die Untersuchungsdaten und Blutproben der seit über zehn Jahren laufenden Greifswalder Bevölkerungsstudie "Gesundheit in Vorpommern" SHIP  (Study of Health in Pomerania) mit über 4.000 Probanden und mittlerweile drei Untersuchungswellen. Wissenschaftler aus aller Welt nutzen den Datenschatz, um tiefere Einblicke in medizinische Probleme zu bekommen und Antworten auf brennende Gesundheitsfragen zu finden. Für die Testosteron-Studie wurden die Untersuchungsergebnisse von den rund 2.000 männlichen Teilnehmern von SHIP analysiert. Testosteron ist als wichtigstes männliches Sexualhormon für viele körperliche und psychische Vorgänge beim Mann verantwortlich. Die Greifswalder Wissenschaftler haben sich schwerpunktmäßig mit Hormon- und Stoffwechselerkrankungen und den Zusammenhang zwischen dem männlichen Sexualhormon Testosteron und Fragen der Gesundheit des Mannes befasst.

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Gesättigte Fette besser fürs Herz als "komplexe" Kohlenhydrate

Harvard-Wissenschaftler machen "komplexe" Kohlenhydrate auch für Übergewicht und Typ-2-Diabetes mitverantwortlich

In den letzten Monaten kam eine Reihe von Studien wieder und wieder zu dem Schluss, dass gesättigte Fette kein Risiko für Herz und Gefäße dartellen. In der kommenden Ausgabe des American Journal of Clinical Nutrition folgt eine dänische Studie mit demselben Ergebnis. Sie kommt auch zu dem Schluss, dass es am ungünstigsten fürs Herz wäre, wenn man Fette, selbst die gesättigten, durch Kohlenhydrate mit hohem glykämischem Index (GI) ersetzen würde. Wählt man stattdessen Kohlenhydrate mit moderatem GI, so ergibt sich zwar kein Vorteil, aber offenbar auch kein Nachteil.

Dumm nur, dass seit Jahrzehnten auch von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen wird, Fette, vor allem die gesättigten, durch Kohlenhydrate zu ersetzen: Gummibärchen statt Schokolade, Salzstangen anstelle von Pralinen - und natürlich Magermilch schon für die Kleinsten. Damit hat man der Gesundheit der Menschen womöglich einen Bärendienst erwiesen - keine Studie fand bislang ein verringertes Herzinfarktrisiko durch solche Maßnahmen.

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DGE: Tricks und Täuschungen in Sachen Fett

Ernährungsgesellschaft biegt die Evidenz zurecht

In den letzten Monaten sind mehrere Meta-Analysen und Übersichtsarbeiten erschienen, die zu dem Schluss kamen, dass es keinen Zusammenhand zwischen dem Konsum gesättigter Fettsäuren und dem Risiko für Koronare Herzkrankhieten bzw. Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt: Mente, A et al: A systematic review of the evidence supporting a causal link between dietary factors and coronary heart disease. Arch Intern Med 2009;169:659-669 Skeaff, CM, Miller, J: Dietary fat and coronary heart disease: summary of evidence from prospective cohort and randomised controlled trials. Ann Nutr Metab 2009;55:173-201 Siri-Tarino, PW et al: Meta-analysis of prospective cohort studies evaluating the association of saturated fat with cardiovascular disease. Am J Clin Nutr 2010;91:535-546

Auf Nachfrage bei der DGE, ob nun nicht die Empfehlungen bzw. die Leitlinie zum Thema Fettverzehr und Gesundheit geändert werden müsse, geschah - erst einmal nichts.

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