Gesundheit

Bedeutung der Gegenbezahnung für die Wahl des Zahnersatzes bleibt unklar

Mangels Studien keine belastbaren Aussagen möglich / IQWiG fordert Zahnmedizin zu mehr Forschung auf

Ob die Beschaffenheit der Zähne im gegenüberliegenden Kieferteil einen Einfluss auf den für Patienten bedeutsamen Nutzen von festem oder herausnehmbarem Zahnersatz hat, bleibt eine offene Frage. Weil geeignete Studien fehlen, sind hier derzeit keine belastbaren Aussagen möglich. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in seinem am 23. Juni 2009 veröffentlichten Abschlussbericht. Die Autorinnen und Autoren halten zusätzliche klinische Vergleiche für dringend geboten und fordern die wissenschaftliche Zahnmedizin auf, Kompetenz insbesondere im Bereich der Studienplanung aufzubauen. Nicht nur eine Frage des Aussehens

Zahnlücken sind nicht nur ein ästhetisches Problem. Sie können sich auch ungünstig auf die benachbarten Zähne und die Zähne des gegenüberliegenden Kiefers auswirken: Probleme beim Kauen, Karies, nächtliches Zähneknirschen und migräneartige Kopfschmerzen sind nur einige der möglichen Folgeschäden. Schließen lassen sich die Lücken durch festsitzenden Zahnersatz in Form von Brücken oder durch herausnehmbare Teilprothesen. Beides lässt sich auch auf Implantate aufbauen.

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Cholesterin – Nahrungsmittelindustrie steckt Schaf in Wolfspelz

Noch immer verteufelt die DGE Eier als Cholesterinbomben, die unsere Blutgefäße verstopfen. Unberechtigt, denn die wahren Übeltäter verstecken sich eher in industriell hergestellten Nahrungsmitteln.

 „Cholesterin im Essen erhöht den Cholesterinspiegel im Blut“ klingt zugegeben logisch, doch so einfach funktioniert unser Körper (glücklicherweise) nicht. Mussten wir noch vor ein paar Jahren auf Anraten der Mediziner auf unser Frühstücksei verzichten, können wir dank neuerer Untersuchungen heute getrost eins am Tag essen. Denn die kleinen Nährstoffpakete enthalten neben wertvollem Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen auch Lecithin, welches die Aufnahme des Cholesterins im Darm blockiert. Bei den meisten Menschen drosselt der Körper zudem die eigene Produktion, wenn das Essen ausreichende Mengen enthält. Nur bei etwa 15 bis 20 Prozent ist der Cholesterinstoffwechsel genetisch bedingt gestört, so dass hier in der Tat eine Cholesterinbeschränkung und Medikamente nötig sind.

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Am19. Juni war der Tag des Cholesterins: Und wieder werden die alten Märchen erzählt

Ein Kommentar von Ulrike Gonder

Der Tag des Cholesterins soll eigentlich dazu dienen, die Menschen vor einem Herzinfarkt zu schützen. Ob die getroffenen Maßnahmen dazu geeignet sind? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn gibt in ihrem Pressedienst vom 16.6. eine Reihe von Ernährungs-Tipps. Zum Thema Prävention von Fettstoffwechselstörungen und Folgekrankheiten ist dort zu lesen: "Die wissenschaftlich fundierten Empfehlungen der DGE zur Prävention von Fettstoffwechselstörungen und Folgekrankheiten lauten: Es reicht nicht, nur den Verzehr von rotem Fleisch, fetten Wurstwaren, fettem Käse und Eiern zu reduzieren. Ein Zuviel an Fett, insbesondere an gesättigten Fettsäuren und trans-Fettsäuren, kann das Risiko für Fettstoffwechselstörungen erhöhen." Daher sollen wir "bei tierischen Lebensmitteln fettarme Varianten bevorzugen – mit Ausnahme von Fisch" und natürlich viel Kartoffeln und Brot essen. Mein Senf dazu

Rotes Fleisch, fetter Käse, Eier - wo bitte sind die Studien, die einen Zusammenhang zu Koronaren Herzkrankheiten belegen? Wer hat je wissenschaftlich erhärten können, dass zuviel Fett oder gesättigte Fette das Infarktrisiko erhöhen. Die große Nurses Health Studie fand nach 20 Jahren Beobachtungszeit keinen Zusammenhang, andere Studien auch nicht. Vielleicht sollten wir mal den Tag der Literaturrecherche ausrufen.

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Autoantikörpertests - ein wichtiges Werkzeug in der Diagnostik von Typ 1 Diabetes

Nicht selten hört die Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München von Familien, die an der TEDDY oder TEENDIAB Studie teilnehmen, dass sie wegen der regelmäßigen Autoantikörpertests mitmachen. Was macht diese Tests so wertvoll? Was können diese Bluttests den Studienteilnehmern und Forschern mitteilen? Darauf gibt die Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München Antwort.

Typ 1 Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört werden. Ein erster Hinweis auf den möglichen Ausbruch der Erkrankung ist der Nachweis von Inselautoantikörpern. Die Antikörper richten sich gegen Bestandteile der Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse. Diese Reaktion des Immunsystems nennt man Inselautoimmunität. Die Phase der Inselautoimmunität bis hin zur möglichen Diagnose von Typ 1 Diabetes kann sich über einen Zeitraum von Monaten bis Jahren erstrecken. Vier verschiedene Autoantikörper werden für die Prognose und Diagnostik verwendet: Insulinautoantikörper (IAA), Glutamatdecarboxylaseautoantikörper (GADA), Tyrosinphosphataseautoantikörper (IA2A) und Zink-Transporter 8 Autoantikörper (ZnT8).

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Unerwünschte Wirkungen des Nahrungsergänzungsmittels Hydroxycut

BVL verweist auf Möglichkeit schwere Leberschädigungen durch die Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels Hydroxycut

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) weist darauf hin, dass die Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels Hydroxycut schwere Leberschädigungen verursachen kann. Wie einer Veröffentlichung Finnlands zu entnehmen ist, wird das Erzeugnis unter den Markennamen "Iovate" und "Muscle Tech" von dem Unternehmen Iovate Health Sciences in Oakville, Ontario, hergestellt. Die Produkte werden durch das Unternehmen Iovate Health Sciences, USA Inc., vertrieben. In Finnland werden die Erzeugnisse über Online Shops angeboten und als Produkte gepriesen, die die Fettverbrennung steigern sollen.

Sofern typische Symptome einer Leberschädigung beobachtet werden wie Appetitverlust, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Ermüdungserscheinungen, dunkler Urin oder Ikterus (Gelbsucht), sollten die Betroffenen einen Arzt aufsuchen.

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Vorbericht zu Antidepressiva veröffentlicht

Nutzen von Bupropion belegt / Nutzen von Reboxetin nicht belegt: Hersteller hält Studiendaten unter Verschluss

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat am 10. Juni 2009 die vorläufigen Ergebnisse seiner Nutzenbewertung von bestimmten neueren Antidepressiva vorgelegt. In dem vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) beauftragten Projekt geht es darum, den Nutzen der drei Wirkstoffe Reboxetin, Mirtazapin und Bupropion XL bei erwachsenen Patientinnen und Patienten mit Depressionen zu bewerten. Bis zum 9. Juli können interessierte Personen und Institutionen schriftliche Stellungnahmen zum Vorbericht abgeben. Reboxetin: Keine Belege für einen Nutzen

Die Bewertung fiel für die drei Wirkstoffe unterschiedlich aus. Der Wirkstoff Reboxetin (Hersteller: Pfizer) wurde nach den Recherchen des Instituts in mindestens 16 Studien an etwa 4600 Patientinnen und Patienten mit Depression erprobt. Allerdings standen dem Institut nur die Daten von etwa 1600 dieser Patienten zur Verfügung. Bezieht man die unveröffentlichten Daten nicht ein, ist die Gefahr groß, den Nutzen und Schaden des Wirkstoffs falsch einzuschätzen. Das IQWiG kommt deshalb zu dem vorläufigen Ergebnis, dass aus den derzeit vorliegenden Daten kein Beleg für einen Nutzen einer Behandlung mit Reboxetin abgeleitet werden kann. IQWIG nimmt hierzu ausführlicher Stellung.

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Kinder vor Vergiftungen schützen

BfR-Broschüre informiert über Vergiftungsrisiken für Kinder und Erste- Hilfe-Maßnahmen

Was tun, wenn ein Kind versehentlich gefährliche Haushaltsprodukte getrunken hat? Was, damit es gar nicht erst soweit kommt? Weisheiten wie „Milch trinken“ oder „das Kind zum Erbrechen bringen“ können zum Beispiel bei einer harmlosen Verwechselung schwere gesundheitliche Folgen haben. Vergiftungsunfälle müssen fachgerecht behandelt werden - je nach Art und Schwere der Vergiftung. Die Broschüre „Risiko Vergiftungsunfälle bei Kindern“ des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) gibt Eltern Hinweise, was als erstes zu tun ist, wenn ein Kind sich vergiftet hat. Sie enthält Tipps zur sicheren Aufbewahrung von flüssigen Grillanzündern, Abflussreinigern oder Arzneimitteln, damit davon für Kinder keine Gefahr ausgeht. Wichtige Notfallrufnummern sind ebenso enthalten wie Merkblätter für den Umgang mit Vergiftungen bei Kindern. Die Broschüre entstand in Zusammenarbeit mit dem Giftnotruf Berlin und der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder“ und ist ab sofort kostenlos beim BfR erhältlich.

Das größte Gesundheitsrisiko für Kinder sind Unfälle. Dabei stehen Stürze an erster Stelle, doch auch Vergiftungen kommen häufig vor. Laut Experten wäre der überwiegende Teil dieser Unfälle vermeidbar, wenn Eltern, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer über die Risiken informiert wären. Die neue BfR-Broschüre stellt Risiken durch Vergiftungen für Kinder dar, die im Haushalt von chemischen Produkten, Spielzeugen, Medikamenten, Pflanzen und Pilzen ausgehen können. Die Broschüre enthält nicht nur Tipps zur kindersicheren Aufbewahrung von chemischen Produkten, sondern auch Hinweise, die im Notfall Leben retten können. Hat ein Kind zum Beispiel versehentlich ätzenden Abflussreiniger getrunken, sollte man ihm Tee, Wasser oder Saft zu trinken geben, aber unter keinen Umständen Erbrechen auslösen. Um möglichst schnell ärztlichen Rat zur weiteren Behandlung einholen zu können, hält die Broschüre Adresslisten der deutschen Giftinformationszentren und weitere Notfallrufnummern bereit.

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Neue Behandlungsmethode für ADHS

Hyperaktive Kinder können an Studie teilnehmen

Am Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie der Universität Tübingen wird eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützte Studie durchgeführt, die die Wirksamkeit neuer Behandlungsmethoden für Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) überprüft. Diese Studie wird von der DFG mit 1,2 Mio. Euro gefördert und parallel an den Universitäten Mannheim/Heidelberg, Frankfurt, Göttingen und Tübingen durchgeführt.

ADHS ist die am weitesten verbreitete psychische Störung des Kindes- und Jugendalters und bleibt bei einem Teil der Betroffenen auch im Erwachsenenalter erhalten. Diese Störung wird im Allgemeinen mit Medikamenten behandelt. Als ergänzende oder als alternative Therapie hat sich in den letzten Jahren Biofeedback als zunehmend vielversprechende Methode erwiesen. Hierbei lernen Kinder Körperfunktionen, die aufgrund der ADHS beeinträchtigt sind, selbst zu regulieren. Ein Computerprogramm meldet ihnen die kritischen Parameter wie z. B. die Muskelspannung oder die Aktivität ihres Gehirns zurück, so dass die Patienten schrittweise lernen, die gewünschte Veränderung selbst vorzunehmen. Gegenstand der Studie ist, inwiefern diese Selbststeuerung zu einer Verringerung der Symptome von Hyperaktivität, Impulsivität und Unaufmerksamkeit führt.

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Räuspern schadet der Stimme

Wie trainiere und pflege ich meine Stimme? - VBG gibt praktische Tipps

Wer etwas zu sagen hat, braucht seine Stimme - egal ob im Alltag oder in der Arbeitswelt. Vor allem in Dienstleistungsberufen ist die Stimme ein wesentliches Arbeitsinstrument. Doch trotz der großen und wachsenden Bedeutung wird die Pflege der Stimme oft vernachlässigt - Stimmbeschwerden oder sogar Stimmstörungen können die Folge sein.

Aber warum kommt es zu gesundheitlichen Problemen wie andauernder Heiserkeit? "Während die Belastung für die Stimme steigt, sinkt die erforderliche Regenerationszeit" erklärt Dr. Jens Petersen, Arbeitsmediziner bei der gesetzlichen Unfallversicherung VBG. Wissenschaftler unterscheiden zwischen Arbeits- und individuellen Faktoren, die die Stimme belasten. Zu den Arbeitsfaktoren gehören unter anderem Zeitdruck oder störende Hintergrundgeräusche. Zu den individuellen Faktoren zählen eine falsche Atemtechnik oder auch Lebensgewohnheiten, wie das Rauchen.

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Das BfR rät: Kleine Kinder sollten keine Rohmilch trinken

Hofbesuch ohne Bauchschmerzen

Bauernhöfe sind gerade in der Sommerzeit beliebte Ausflugsziele für Kindergartengruppen und Schulklassen. Manchmal hat der Ausflug jedoch unerwünschte Folgen: Dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) werden immer wieder Krankheitsausbrüche gemeldet, die durch den Verzehr von Rohmilch während solcher Ausflüge ausgelöst werden.

Rohmilch kann Krankheitserreger wie EHEC-Bakterien oder Campylobacter enthalten. Die Bakterien lösen Infektionen aus, die insbesondere bei kleinen Kindern zu schweren gesundheitlichen Schäden führen können.

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Hormone beschleunigen Gelenkverschleiß

Übergewichtige schaden ihren Hüft- und Kniegelenken nicht nur durch die überflüssigen Pfunde, die darauf lasten. Nach neueren Untersuchungen tragen auch vom Fettgewebe abgesonderten Hormone zur Zerstörung des Gelenkknorpels bei. Gelingt es, diese Zusammenhänge weiter zu erforschen, könnten optimierte Therapien den häufig vorkommenden Gelenkverschleiß reduzieren, so die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE).

Viele Menschen, die eine neue Hüfte oder ein künstliches Kniegelenk benötigen, sind übergewichtig. "Nach einer britischen Untersuchung sind ein Viertel aller Gelenkersatzoperationen an der Hüfte und zwei Drittel der Operationen am Kniegelenk auf Übergewicht und Fettleibigkeit in der Bevölkerung zurückzuführen", berichtet DGE- Pressesprecher Professor Dr. med. Helmut Schatz, Bochum: Es läge nahe, dies auf die Überbeanspruchung der Gelenke durch das hohe Gewicht zurückzuführen. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, dass Hormone dabei ebenfalls eine Rolle spielen.

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