Herz & Kreislauf

Vitamin B1-Vorstufe schützt die Blutgefäße von Rauchern

Eine Vorstufe vom Vitamin B1, das Benfotiamin, schirmt offensichtlich kurzfristig die Blutgefäße von Rauchern vor den schädlichen Einflüssen des Zigarettenkonsums ab. Das wiesen Wissenschaftler um Dr. Alin Stirban vom Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, in einer aktuellen klinischen Studie nach. Für die Wissenschaftler liefern die Erkenntnisse wertvolle Informationen über den bisher vor allem bei Diabetikern angewendeten Wirkstoff.

Die Vitaminvorstufe Benfotiamin hat sich bislang insbesondere in der Behandlung von diabetesbedingten Nervenschäden (Neuropathie) bewährt, einer häufigen Folgeerkrankung des Diabetes. Mehrere Studien belegen, dass der Wirkstoff die zerstörerischen Auswirkungen des erhöhten Blutzuckers auf Nerven und Blutgefäße hemmt und die mit der Neuropathie verbundenen Beschwerden, wie kribbelnde, brennende und schmerzende Füße, lindert. Ob das Provitamin auch andere toxische Einflüsse als den erhöhten Blutzucker entschärfen kann, untersuchte das Forscherteam um Dr. Alin Stirban nun am Beispiel des Rauchens.

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Nuss- und ölbetonte Mittelmeerkost schützt Herz und Hirn

Erste kontrollierte Ernährungsintervention mit fettbetonter Mittelmeerkost deklassiert fettarme Ernährung à la DGE

Eine spanische Arbeitsgruppe konnte anhand einer kontrollierten Ernährungsstudie erstmals zeigen, dass Menschen mit einem hohen Herz-Kreislauf-Risiko von einer gesunden Mittelmeerkost profitieren. Dazu gehörten neben fettem Fisch, Fleisch, Gemüse, Obst und Wein auch eine Extraportion Nüsse oder  Olivenöl. Eine dritte Gruppe wurde angehalten, sich fettarm zu ernähren, so wie es auch die DGE empfiehlt. Die beiden Gruppen mit höherem Fettverzehr erhielten entweder 200 g (gesponserte) Nüsse oder 1 l (gesponsertes) Olivenöl  wöchentlich. Sie wiesen ein um rund 30 Prozent vermindertes relatives Risiko für Herzinfarkte,  Schlaganfälle und kardiovaskuläre Todesfälle auf, wobei vor allem das Schlaganfallrisiko sank. Urike Gonders Senf dazu

Das ist beachtlich, denn es handelt sich um die erste Studie, die eine gesunde, ausgewogene, fettbetonte Ernährung auf so genannte “harte Endpunkte” hin untersuchte, also auf Krankheiten und Todesfälle hin. Bislang waren immer nur Risikofaktoren untersucht worden, die sich jedoch unter fett- und eiweißbetonten Kostformen – wie z.B. der LOGI-Methode - auch meistens besser entwickelten als unter fettarmer Kost à la DGE.

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Selen schützt nicht vor Herzkreislauferkrankungen

Spurenelemente nur nach ärztlicher Beratung einnehmen

Selen schützt nicht vor Herzkreislauferkrankungen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) anlässlich einer aktuellen Meta-Analyse hin. Darüber hinaus besteht anscheinend ein Zusammenhang von Seleneinnahme und erhöhtem Diabetesrisiko, so die DGE weiter. Möglicherweise besteht jedoch eine positive Wirkung dieses Spurenelementes bei bestimmten Schilddrüsenerkrankungen, betont die Fachgesellschaft. Ähnlich wie bei der Einnahme von Vitamin D und Kalzium sollten Patienten sich in jedem Fall vorher ärztlich beraten lassen.

Mikronährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe sind lebensnotwendig und heutzutage auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln weit verbreitet. Das Spurenelement Selen schützt nicht nur die Zellmembran, sondern ist auch an der Regelung des Stoffwechsels beteiligt. Menschen nehmen Selen über die Nahrung auf – Fleisch, Meeresfrüchte, Fisch sowie Milch- und Getreideprodukte sind reich an Selen. „Ein Selenmangel ist – ähnlich wie ein Vitamin-D-Mangel – in den vergangenen Jahren mit einer Vielzahl von Erkrankungen in Verbindung gebracht worden“, berichtet Professor Dr. med. Dr. h. c. Helmut Schatz, Mediensprecher der DGE aus Bochum. Dazu zählen Fehlgeburten, Unfruchtbarkeit bei Männern, Gemütsschwankungen, Alzheimer, Herzkreislauferkrankungen und entzündliche Gelenkerkrankungen. Professor Schatz stellt jedoch fest: „Einen Beleg, dass die Einnahme von Selen diese Erkrankungen verhindern oder bessern kann, gab und gibt es nicht.“

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Diabetes: Körpereigenes Protein schützt die Nieren vor Zuckerschäden

Protein C vermindert die Bildung von Zellgiften in der Niere / Bei Diabetikern ist der natürliche Schutzmechanismus blockiert, Nierenversagen kann die Folge sein / Schutzprotein stoppte im Tiermodell Nierenschäden / Wissenschaftler aus Heidelberg und Magdeburg veröffentlichen in renommierter Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences USA“ (PNAS)

Rund 40 Prozent aller Diabetiker entwickeln nach mehr als 20-jähriger Krankheitsdauer schwere Nierenschäden, die mit der Zeit zum Nierenversagen führen. Wissenschaftler der Universitätskliniken Heidelberg und Magdeburg haben nun entdeckt, dass ein körpereigenes Protein im Tierversuch das Fortschreiten der Nierenerkrankung verlangsamt und sogar stoppt. Das Team klärte zudem die molekularen Details dieser Schutzwirkung auf: Indem das Protein die Erbinformation der Nierenzellen an bestimmten Stellen chemisch verändert, unterbricht es eine Reaktionskette, die zur Anreicherung von Zellgiften, sogenannten Sauerstoff-Radikalen, führen würde. Entstehen weniger Radikale, bleiben die Nierenzellen länger gesund. Bei Diabetikern ist dieser Mechanismus nur eingeschränkt aktiv. Mit Hilfe der Ergebnisse, die jetzt online in den „Proceedings of the National Academy of Sciences USA“ (PNAS) erschienen sind, könnte der Signalweg in Zukunft therapeutisch genutzt werden.

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Rauchausstieg im Alter bringt bereits innerhalb von fünf Jahren weniger Herzinfarkte und Schlaganfälle

Raucher steigern mit jeder Zigarette ihr Herzinfarkt- und Schlaganfall- Risiko. Doch auch umgekehrt gilt: Selbst wer erst im fortgeschrittenen Alter mit dem Rauchen aufhört, senkt sein Risiko bereits innerhalb kürzester Zeit nach dem Ausstieg erheblich. Das fanden Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums jetzt anhand einer Studie an Einwohnern aus dem Saarland heraus.

Für ihre Studie analysierten Professor Hermann Brenner und seine Kollegen die Daten von 8.807 Personen im Alter von 50 bis 74 Jahren. „Wir konnten zeigen, dass Raucher ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Herz- Kreislauf-Erkrankungen haben wie Nichtraucher. Ehemalige Raucher sind dagegen fast genauso selten betroffen wie Menschen gleichen Alters, die nie geraucht haben“, sagt Brenner. „Außerdem erkranken Raucher deutlich früher als Personen, die nicht oder nicht mehr rauchen.“ So hat beispielsweise ein 60-jähriger Raucher das Herzinfarkt-Risiko eines 79-jährigen Nichtrauchers und das Schlaganfall-Risiko eines 69-jährigen Nichtrauchers. Dabei wirken sich die Tabakdosis und die Dauer des Konsums auf das Erkrankungsrisiko aus: Je mehr Zigaretten pro Tag über einen längeren Zeitraum geraucht werden, desto höher ist das Risiko.

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Zwei Liter Grüner Tee am Tag können das Herz vor weiteren Schäden schützen

Der tägliche Genuss von zwei Litern Grünen Tee kann bei erblichen und altersbedingten Formen der unheilbaren Erkrankung Amyloidose, bei der sich fehlgebildete Eiweiße u.a. im Herzen ansammeln und schließlich zum Herzversagen führen, weitere Herzschäden verhindern. Dafür sprechen die Ergebnisse einer Studie des Amyloidose-Zentrums am Universitätsklinikum Heidelberg mit 14 schwerkranken Patienten im Alter zwischen 64 und 68 Jahren. Die Teilnehmer tranken ein Jahr lang täglich Tee oder nahmen Kapseln mit Grüntee-Extrakt ein. In dieser Zeit lagerte sich bei den Patienten im Durchschnitt kein weiteres Eiweiß im Herzen ab, vorhandene Ablagerungen wurden in geringem Maße abgebaut. Eine drastische Verringerung der Herzwanddicke mit deutlicher Verbesserung der Herzfunktion, wie bislang von einzelnen Patienten berichtet, trat nicht auf. Dies ist weltweit die erste klinische Studie, die den Einfluss einer festgelegten Menge Grünen Tees auf den Verlauf der Erkrankung untersucht. Die Ergebnisse sind im Fachjournal „Clinical Research in Cardiology“ erschienen.

Erbliche und altersbedingte Amyloidosen sind sehr selten. Wie auch bei anderen Amyloidose-Formen lagern sich körpereigene, aber fehlgebildete Eiweiße als unlösliche Fäden (Amyloid) in verschiedenen Organen ab und schädigen diese dauerhaft. Einzige Therapie bei einigen erblichen Erkrankungsformen ist die Lebertransplantation, da in der Leber das am häufigsten veränderte Eiweiß Transthyretin hauptsächlich entsteht. Ansonsten können lediglich die Folgen, z.B. die fortschreitende Herzschwäche, Nervenschäden oder Funktionsstörungen einzelner Organe behandelt werden. Bisher gibt es keine Verfahren, bereits abgelagertes Amyloid wieder zu lösen. Wie lange die Patienten mit erblicher oder altersbedingter Amyloidose überleben, hängt wesentlich vom Ausmaß des Herzbefalls ab.

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Neuer Ansatz bei der Therapie von Herzinsuffizienz

UKL-Mediziner haben erstmals Vagusnervstimulator zur Behandlung von Herzinsuffizienz implantiert

Mit der Implantation eines Vagusnervstimulators wird am Universitätsklinikum Leipzig erstmals bei Patienten mit Herzinsuffizienz (Herzschwäche) ein völlig neuer Ansatz zur Therapie untersucht. Die Therapie basiert auf der Annahme, dass der Vagusnerv – ein Nerv, der das Gehirn mit dem Herzen verbindet und an der Steuerung fast aller inneren Organe beteiligt ist – nicht ausreichend arbeitet. Durch die Implantation eines so genannten Pulsgenerators könnte die Aktivität des Vagusnerves mittels elektrischer Signale gesteigert und so die bei Herzinsuffizienz geschwächte Pumpleistung des Herzens verbessert werden. Vor allem für Patienten, die weder auf die medikamentöse Behandlung noch auf eine so genannte Resynchronisationstherapie mit speziellen Herzschrittmachern ansprechen, könnte die Vagusnervstimulation künftig eine sinnvolle Therapieoption darstellen.

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Haut und Immunsystem beeinflussen Salzspeicherung und regeln den Blutdruck

Bluthochdruck ist die Ursache für zahlreiche Herz-Kreislauf-Krankheiten, die die häufigste Todesursache in Industrieländern sind. Schon lange gilt hoher Salzkonsum als Risikofaktor, nicht jede Art von Bluthochdruck ist jedoch vom Salzkonsum abhängig. Das hat lange Zeit Rätsel aufgeworfen. Neue Erkenntnisse von Prof. Jens Titze (University of Vanderbilt, USA und Universität Erlangen) geben jetzt jedoch Hinweise auf bisher unbekannte Mechanismen. Danach spielen die Haut und das Immunsystem eine wichtige Rolle bei der Regulation des Salzhaushalts und des Bluthochdrucks, wie er auf dem 1. ECRC „Franz-Volhard“ Symposium am Max-Delbrück-Centrum (MDC) am 7. September 2012 in Berlin-Buch berichtete.

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Deutlich weniger Herzinfarkte nach Rauchverboten

„Neue deutsche Studien zeigen, dass Nichtraucherschutz-Gesetze einen sehr positiven Einfluss haben. Aus kardiologischer Sicht sollte also der Weg der Rauchverbote und des Nichtraucherschutzes in öffentlich zugänglichen Orten konsequent weiter gegangen werden.“ Das sagte Prof. Dr. Georg Ertl (Würzburg), Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie), auf einer Pressekonferenz anlässlich des Europäischen Kardiologenkongress, bei dem von 25. bis 29. August in München 30.000 Teilnehmer aus 150 Ländern zusammenkammen.

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Blutdruck: Reaktionen auf Kaffee sind genetisch bedingt

Dass die Wirkung von Kaffee auf den Blutdruck individuell sehr unterschiedlich sein kann, ist möglicherweise genetisch bedingt. „Schwankungen der akuten Blutdruck-Reaktion auf Kaffee können zum Teil mit bestimmten Gen-Varianten (der Alpha2B-Adenorezeptoren) erklärt werden“, sagte Studienleiterin Prof. Dr. Giulia Renda (Chieti, Italien) auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in München. „Ein höherer Blutdruckanstieg als Ergebnis nutrigenetischer Interaktionen bei genetisch vorbelasteten Menschen kann diese einem höheren Kaffee-bezogenen Herz- Kreislauf-Risiko aussetzen.“

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Nach Infekt zu früh wieder zum Sport: Gefährlich für das Herz

Deutsche Herzstiftung warnt vor Herzmuskelentzündung als Folge von Grippe oder vermeintlich banalen Infekten / Schonung ist geboten

Die Olympischen Spiele in London sind für viele sicher ein willkommener Ansporn, Sport zu treiben und die eigenen Leistungsgrenzen auszuloten. Allerdings sollte man kerngesund sein. Gefährlich für das Herz kann es werden, wenn man sich krank oder noch geschwächt von einer Krankheit sportlich betätigt oder anderen körperlichen Belastungen aussetzt. Grund: Auch bei vermeintlich banalen Erkrankungen wie z. B. Grippe oder Magen- Darm-Infektionen kann auch der Herzmuskel in Mitleidenschaft gezogen sein. Bei einer solchen Myokarditis (Herzmuskelentzündung), die oft gar nicht bemerkt wird, ist körperliche Belastung Gift fürs Herz. Im schlimmsten Fall droht der plötzliche Herztod, aber auch eine massive Herzschwäche kann die Folge sein.

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