Qualität & Analytik

Mit NMR kostengünstig und effizient

Neue Verfahren für die Lebensmittelanalytik

Das Forschungszentrum für Bio-Makromoleküle der Universität Bayreuth und die ALNuMed GmbH, eine Ausgründung dieses Forschungszentrums, präsentierten neue Verfahren der Lebensmittelanalytik auf der Analytica 2014 in München. Am Gemeinschaftsstand von Bayern Innovativ zeigten sie, wie die magnetische Kernresonanzspektroskopie (NMR) auf hocheffiziente Weise dazu beträgt, Inhaltsstoffe und Herkünfte von Lebensmitteln aufzuklären.

Die Universität Bayreuth betreibt eines der weltweit größten Zentren für NMR-Spektroskopie und setzt diese Technologie insbesondere im Bereich der Lebensmittel- und Gesundheitswissenschaften ein. Mit neuen NMR-basierten Verfahren können Fleisch, Honig und pflanzliche Produkte – wie beispielsweise Gewürze, Gemüse oder Tee – in nur wenigen Minuten zuverlässig analysiert werden. Inhaltsstoffe lassen sich sowohl identifizieren als auch quantifizieren, ohne dass sie vorher aufwändig getrennt werden müssen. In der Entwicklung befinden sich Schnelltest- Plattformen für umfassende Inhaltsstoffprofile (iMetabonomics), Methoden zum Nachweis von Produktpiraterie und Verfahren zum Schutz von Herkunftsbezeichnungen und Herstellungsverfahren („molekulares Etikett“).

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Druckchemikalien in Lebensmitteln

Grundsatzurteil stärkt Informationsrechte der Verbraucher

Die Herausgabe amtlich festgestellter Prüfergebnisse zu Druckchemikalien in Lebensmitteln durch Behörden ist rechtmäßig. Zu diesem Grundsatzurteil kommt das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen vom 1. April 2014 (Az.: 8 A 654/12). Mehrere Lebensmittelkonzerne hatten Klage gegen das für Ernährung und Landwirtschaft zuständige Bundesministerium erhoben, nachdem dieses der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) Untersuchungsergebnisse über Druckchemikalienbelastungen in deren Produkten übermitteln wollte. Das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen wies die Klage des Lebensmittelkonzerns Dr. Oetker mit der Begründung ab, dass Untersuchungsergebnisse zu Druckchemikalien in Lebensmitteln keine Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisse der Unternehmen darstellen.

Nach den Untersuchungsergebnissen der Lebensmittelbehörden können bestimmte Substanzen in Druckfarben, die unter anderem auf Verpackungen und Haushaltsgegenständen aufgebracht werden, auf Lebensmittel übergehen, so dass sie beim Verzehr mit aufgenommen werden. Ob dies bei den Produkten des Unternehmens Dr. Oetker der Fall war, wird die Auswertung der nach dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts freizugebenden Dokumente ergeben.

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Olivenöl vor Fälschern schützen

Wer garantiert, dass teures Olivenöl nicht gefälscht oder gepanscht wurde? Ein unsichtbares Etikett, entwickelt von ETH-Forschern, könnte diese Aufgabe erfüllen. Das Label besteht aus winzigen, magnetischen DNA- Partikeln, die in einer Silikonhülle verpackt und dem Öl beigemischt werden.

Ein paar Gramm der neu entwickelten Substanz würden genügen, um die gesamte Olivenöl-Produktion von Italien zu markieren. Bei Verdacht auf Fälschung könnten die am Ursprungsort hinzugefügten Teilchen wieder aus dem Öl herausgefischt und analysiert werden. So wäre eine eindeutige Identifikation des Produzenten möglich. «Die Methode entspricht einem Etikett, das man nicht ablösen kann», erklärt Robert Grass, Dozent am Departement Chemie und Biowissenschaften der ETH Zürich.

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Mit dem Laser Schimmelpilzgifte in Nahrungsmitteln aufspüren

Pilzgifte in Lebensmitteln  können die Gesundheit von Menschen und Tieren ernsthaft schädigen und sogar Krebs auslösen. Bisher war der Nachweis dieser Stoffwechselprodukte aus Schimmelpilzen (Mykotoxine) aufwändig und zeitintensiv. Jetzt arbeiten Wissenschaftler und Praktiker aus der Nahrungsmittelbranche an einem Schnelltest: Mittels Infrarot- Laserspektroskopie wollen sie Pilzgifte  in Lebensmitteln aufspüren – und das möglichst vor Ort auf dem Feld oder im Supermarkt. Die Europäische Kommission fördert die Forschung zur besseren Diagnose von Pilzbefall für zunächst zwei Jahre.

Zu der kürzlich vorgestellten Projektgruppe MYCOSPEC gehören Professor Boris Mizaikoff, Leiter des Instituts für Analytische und Bioanalytische Chemie (IABC) an der Uni Ulm, sowie Wissenschaftler der Universität für Bodenkultur Wien und das forschende Unternehmen  IRIS (Castelldefels, Spanien). Dazu kommen mehrere kleinere und mittlere Firmen der Nahrungsmittelbranche und aus dem Bereich Lasertechnologie.

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Beim Thema Ebermast spielt die Branche Mikado!

Das aktuelle aho-Interview mit Thomas Pröller:

Die deutsche Schweineproduktion und Fleischwirtschaft steuern unausweichlich auf einen Ausstieg aus der chirurgischen Ferkelkastration im Jahr 2019 zu. Länder wie Belgien, Dänemark und die Niederlande haben frühere Termine verlauten lassen. Aho geht in einem Gespräch mit dem Lebensmitteltechnologen und Fleischermeister Thomas Pröller der Frage nach, ob auf Seiten des fleischverarbeitenden Gewerbes bereits alle Hausaufgaben gemacht wurden.

aho: Europa ist in den letzten Jahrzehnten zu einem Wirtschaftsraum mit einem recht problemlosen Handel mit Lebensmitteln, Konsum- und Industriegütern zusammengewachsen. Wie einheitlich ist Europa im Bezug auf Ebermast und -fleisch.

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Behörden verschärfen Vorgehen bei lebensmittelrechtlichen Verstößen

Praktikertreffen der Akademie Fresenius zeigt neue Vorschriften und potenzielle Gefahren für die Produktherstellung und den Verzehr von Lebensmitteln auf

Nicht erst seit dem jüngsten Pferdefleisch-Skandal ist das Thema "Sichere Lebensmittel" auch außerhalb der Branche - wortwörtlich - "in aller Munde". Die Konsumenten sind verunsichert wie noch nie und sind skeptisch, welchen Herstellern und Produkten sie wirklich vertrauen können und an welcher Stelle lieber Vorsicht geboten ist.

Welche Konsequenzen die Behörden aus den Lebensmittel-Skandalen der letzten Jahre gezogen haben, wie man als Unternehmen mehr Sicherheit bei der Produktion und innerhalb der Lieferkette schaffen kann und welche neuen Gefahren berücksichtigt werden müssen, erfuhren Vertreter aus den Bereichen Qualitätssicherung und -management, Regulatory Affairs sowie Labor und Hygienemanagement auf der 5. "QS-Leiter-Tagung" der Akademie Fresenius am 12. und 13. Juni 2013 in Köln.

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EFSA stellt neue Forschungsergebnisse vor

Internationale Fresenius-Konferenz "Contaminants and Residues in Food" betrachtet Stand der Dinge bei Acrylamid, Quecksilber und Dioxinen

Die To-do-Liste der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und ihrem CONTAM-Panel (Gremium für Kontaminanten in der Lebensmittelkette) wird stetig länger. Neben Updates zu Lebensmittelkontaminanten, die bereits lange als solche in der Fachwelt bekannt und auch mittlerweile der Öffentlichkeit ein Begriff sind, müssen zunehmend mehr Bewertungen zu neu entdeckten oder neu in Verdacht geratenen Stoffen erstellt werden. Neuigkeiten zu "alten Bekannten" und aktuelle Ergebnisse zur Erforschung neuartiger Problemfelder lieferte die achte Internationale Fresenius-Konferenz "Contaminants and Residues in Food" am 22. und 23. April 2013 in Mainz.

Rolaf van Leeuwen (Wageningen Universität, Niederlande) trug die Ergebnisse der EFSA zu Dioxinen und bromierten Flammschutzmitteln in Nahrungsmitteln für Babys und Kleinkinder vor. Die Daten zum Vorkommen dieser Substanzen, die von verschiedenen EU-Staaten eingereicht wurden, hätten alle unterhalb der Höchtsgrenze für Dioxine und bromierte Flammschutzmittel gelegen. Die höchsten Level habe man bei Fertiggerichten auf Basis von Fisch und Fleisch festegestellt.  Es sei leider nicht gelungen einen zeitlichen Trend zu identifizieren und auch über die aktuelle Situation könne man keine Aussage machen, da die Untersuchung auf Obergrenzen basiert habe, so van Leeuwen.

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Zukunft der Qualitätssicherung

Bizerba veranstaltete Thementag zur Qualitätssicherung in der Lebensmittelindustrie

Premiere in Bochum: Bizerba hat einen Thementag zur Qualitätssicherung (QS) in der Lebensmittelindustrie veranstaltet. QS-Verantwortliche verschiedenster Branchen versammelten sich im Park-Inn-Hotel, um mit Experten von Bizerba, dem TÜV-Süd und dem FPQS-Labor für Mikrobiologie Fragen rund um das Qualitätsmanagement zu diskutieren.

Der International Food Standard (IFS) ist ein weltweit anerkannter Qualitätsstandard für die Lebensmittelsicherheit. In der mittlerweile sechsten Version nimmt er seit Juli 2012 Kriterien für Produktsicherheit und Qualitätsmanagement unter die Lupe. Führende Handelsunternehmen wie Metro, Rewe und Edeka verlangen das IFS-Zertifikat von Lebensmittelproduzenten, um die Konsumentensicherheit zu erhöhen.

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Sensoren werden zu intelligenten Spürnasen

Wann ist Wein gereift? Wann verdirbt Getreide? Wo entstehen explosive Gase? Die Kontrolle von Industriegütern sowie des Lebens- und Arbeitsbereichs von Menschen erfordert Sensoren, die robust, autark und kostengünstig sind. Neuartige Hybrid-Sensoren, die ein breites Spektrum an Stoffen in Luft und Wasser nachweisen, können helfen, Gefahren zu erkennen und Ressourcen zu schonen. Um die strategische Entwicklung von Hybrid- Sensoren zu forcieren, haben das Karlsruher Institut für Technologie und seine Partner nun einen Verein gegründet.

„Die Stoffströme der Wirtschaft müssen ständig überwacht werden, um die Qualität der Produkte zu garantieren“, erklärt Hubert Keller, Gruppenleiter am KIT und Vorsitzender des neugegründeten Vereins „HybridSensorNet“. „Wir wollen Entwickler aus Industrie und Forschung vernetzen, um zukunftsweisende Sensortechnologien zu entwickeln und die Weichen zu stellen für langfristig angelegte Kooperationen.“

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Neuer DNA-Test spürt Zutaten in Lebensmitteln auf

Nahezu alle Lebensmittel enthalten das Erbgut jener Tier- und Pflanzenarten, die als Zutaten verwendet wurden. Wissenschaftler vom Institut für Molekulargenetik, gentechnologische Sicherheitsforschung und Beratung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) haben nun ein neuartiges Screeningverfahren entwickelt, das eine hochempfindliche, quantifizierbare Mengenabschätzung der tierischen, pflanzlichen und mikrobiellen Inhaltsstoffe in Lebensmitteln ermöglicht. Dabei werden modernste Techniken der DNA-Sequenzierung verwendet, die ansonsten gegenwärtig in der Humangenetik helfen, die Erbinformation tausender Patienten aufzuklären.

"Das Neue gegenüber herkömmlichen DNA-Nachweisverfahren wie der Polymerase-Kettenreaktion, kurz PCR, ist, dass wir über die bioinformatische Auswertung aller weltweit verfügbaren DNA-Daten von Organismen auch solche Arten entdecken können, die völlig unerwartet sind. Zudem können wir über ein einfaches digitales Auszählen von kurzen DNA- Schnipseln den Anteil einzelner Arten vermutlich noch genauer bestimmen als bisher", so Molekulargenetiker Univ.-Prof. Dr. Thomas Hankeln, der die Methode zusammen mit dem Bioinformatiker Univ.-Prof. Bertil Schmidt, Ph.D. und Kollegen der deutschen und Schweizer Lebensmittelüberwachungsbehörden entwickelt hat.

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Internationale Konferenz "Food Safety"

Fresenius-Konferenz "Food Safety and Dietary Risk Assessment" stellt neue Forschungsansätze zum Thema Lebensmittelsicherheit vor

Pestizidrückstände und andere Verunreinigungen in Lebensmitteln können schwerwiegende Konsequenzen für den nichts ahnenden Verbraucher haben. Kurzzeitig auftretende Probleme sind dabei ebenso möglich wie schleichende Effekte, die erst nach mehreren Jahren oder Jahrzehnten in Form ernster Erkrankungen ihr volles Ausmaß zeigen. In ganz Europa arbeiten Forscher an neuen Modellen, Methoden und Verfahren, um Risiken gezielt aufzuspüren, zu bewerten und Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Die neuesten Erkenntnisse im Fachgebiet wurden nun auf der elften Internationalen Fresenius-Konferenz "Food Safety and Dietary Risk Assessment" am 20. und 21. Februar 2013 in Mainz diskutiert.

Khaled M. Abass (Universität Oulu, Finnland, und Menoufia Universität, Ägypten) verdeutlichte in seinem Vortrag zum Themenkomplex "Bewegung und Stoffwechsel von Pestiziden", dass die Erforschung des Pestizid-Metabolismus eine Schlüsselrolle bei der Risikobewertung spielt. Letztere sei auf zuverlässige, wissenschaftliche Informationen angewiesen, welche durch die Charakterisierung von Stoffwechsel und Bewegungsverhalten einzelner Stoffe bereitgestellt werden könnten, begann Abass. Der Stoffwechsel sei einer der Faktoren, die großen Einfluss auf das toxische Profil eines Pestizids nähmen. Durch enzymatische Reaktionen komme es zuweilen zu einer so genannten "metabolischen Aktivierung" der Substanz, welche dadurch von einer harmlosen in eine reaktive Form übergehe, so der Experte weiter.

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