Handelsunternehmen müssen strategischer werden

Studie: Handelsunternehmen tendieren zu kurzfristigen Prozess­?und Kostenoptimierungsmaßnahmen

Studie des IIHD Instituts und der Unternehmensberatung BearingPoint zeigt: Handelsunternehmen haben Schwächen in der Strategie-Implementierung / Führungskräfte arbeiten zu operativ

Der deutsche Handel befindet sich mehr denn je im Umbruch. Effizienzsteigerungsprojekte, Flächenüberhänge in nahezu allen Bereichen und Formaten sowie steigender Wettbewerbsdruck durch einstige reine Online-Händler, internationale Handelsriesen und zunehmend vertikalisierende Hersteller setzen Handelsunternehmen und ihre Führungskräfte zusehends unter Druck. Eine Veränderung ihrer Geschäftsmodelle sollte höchste Priorität haben - in der Praxis fehlt es hierfür jedoch an strategischen Kompetenzen. Das unterstreicht eine aktuelle Studie der Management- und Technologieberatung BearingPoint und des IIHD Instituts, für die Führungskräfte von 30 deutschen Handelsunternehmen befragt wurden.

Die vierte Ausgabe der Red Paper Publikationsreihe titelt "Management als knappe Ressource - Ist der Chief Strategy Officer die Lösung für den Handel?" und fragt, warum eine strategische Neuausrichtung im deutschen Handel nur langsam vorankommt. Dabei wird deutlich, dass Unternehmen besonders bei der Strategieimplementierung Probleme haben. Speziell in dieser Phase kommt es bei jedem dritten Unternehmen häufig zu Störungen Quelle:

Quantitative sowie qualitative Ressourcenengpässe werden als Hauptursache des Problems ausgemacht. Die Studie zeigt, dass Führungskräfte im Handel teilweise sehr stark in operative Tätigkeiten eingebunden sind. "Es entsteht ein Spannungsfeld zwischen strategischer Neuausrichtung und dem operativen Geschäft, wobei Handelsunternehmen typischerweise zu kurzfristig ausgelegten Prozess- und Kostenoptimierungsmaßnahmen tendieren", so Kay Manke, Partner bei BearingPoint. Durch den immer stärkeren Fokus auf operative Anpassungen schwinden die Erfahrung und Expertise bei der Entwicklung von Unternehmensstrategien sowie der Kommunikation und Umsetzung von Transformationsprogrammen. Wie die Umfrage zeigt, bestehen teils erhebliche Defizite in der Umsetzungsfähigkeit von strategischen Initiativen. Insbesondere die Fähigkeiten zur Priorisierung sowie zur Teambildung und Personalausstattung sind nur schwach ausgeprägt.

Der CSO als Schlüsselfigur

"In der Lösung dieser Problematik fällt der Handel immer wieder in alt bewährte Verhaltensmuster zurück: Er bekämpft Bedrohungen kurzfristig durchaus erfolgreich, verliert dabei allerdings langfristige und existenziell bedeutsame Bedrohungen aus dem Blick", so Prof. Jörg Funder, IIHD Institut.

Das Red Paper schlägt daher den Chief Strategy Officer als zusätzliche Personalie im Executive Board der Handelsunternehmen vor. Der CSO, der gleichzeitig die Leitung der Stabsstelle Strategie übernimmt, wird zur Schlüsselfigur für Unternehmensstrategie und zum verlängerten Arm des CEO in strategischen Angelegenheiten innerhalb des Unternehmens. Je nach Ausgestaltung der CSO-Rolle und den vorhandenen Fähigkeiten im Top Management ändert sich dabei sein

Aufgaben- und Anforderungsprofil.

Um sich von veralteten Handlungsmustern lösen zu können, bedarf es einer stärkeren strategischen Ausrichtung des Handels, die jedoch nur durch zusätzliche Unterstützung in quantitativer und qualitativer Hinsicht zu erreichen ist. Bleiben diese Stellschrauben unberührt, steigt das Risiko einer fehlschlagenden Transformation.

Die vollständige Studie liegt hier zum Download bereit:

Über die Red Paper Publikationsreihe

Nach einem erfolgreichen ersten Jahr geht die Publikationsreihe Red Paper | Retail & Consumer, die das IIHD | Institut zusammen mit seinem Kooperationspartner BearingPoint herausgibt, nun in die zweite Runde. In einem Jahr voller spannender Themen, Herausforderungen und innovativen Lösungsansätzen thematisieren und diskutieren die Red Paper aktuelle und strategische relevante Fragestellungen von Handels- und Konsumgüterunternehmen. Dabei geben sie Denkanstöße und zeigen praktische realisierbare Alternativen auf. Die Red Paper sind sowohl kritisch als auch provokant formuliert und beziehen klar Stellung.  Zur Stärkung der Kooperation initiierte BearingPoint ein Competence Center 'SIM - Strategie & Internationales Management' am IIHD | Institut, das sich als Think Tank versteht und die relevanten Themen der Zeit reflektiert und kritisch hinterfragt.

Über BearingPoint

BearingPoint Berater haben immer im Blick, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen permanent verändern und die daraus entstehenden komplexen Systeme flexible, fokussierte und individuelle Lösungswege erfordern. Unsere Kunden, ob aus Industrie und Handel, der Finanz- und Versicherungswirtschaft oder aus der öffentlichen Verwaltung, profitieren von messbaren Ergebnissen, wenn sie mit uns zusammenarbeiten. Wir kombinieren branchenspezifische Management- und Fachkompetenz mit neuen technischen Möglichkeiten und eigenen Produkt-Entwicklungen, um unsere Lösungen an die individuellen Fragestellungen unserer Kunden anzupassen. Dieser partnerschaftliche, ergebnisorientierte Ansatz bildet das Herz unserer Unternehmenskultur und hat zu nachhaltigen Beziehungen mit vielen der weltweit führenden Unternehmen und Organisationen geführt. Unsere 3.350 Mitarbeiter unterstützen zusammen mit unserem globalen Beratungs-Netzwerk Kunden in über 70 Ländern und engagieren sich gemeinsam mit ihnen für einen messbaren und langfristigen Geschäftserfolg.

Weitere Informationen finden Sie unter www.bearingpoint.com und in der BearingPoint Toolbox: toolbox.bearingpoint.de

Über das IIHD | Institut

Das IIHD | Institut ist ein An-Institut der Hochschule Worms.  Unabhängig und eigenfinanziert versteht sich das IIHD | Institut als Themenbildner und Partner der Branchen Handel, Konsumgüter und konsumentennahe Services. Das IIHD | Institut verfolgt einen kontextgetriebenen, problemfokussierten & interdisziplinären Forschungs- und Beratungsansatz. Es wendet sich damit von langwierigen, isolierten Forschungsbestrebungen mit unklarem Praxisbezug ab. Vielmehr wird in kooperativen Projekten Forschung mit direkter Wirkung in den Unternehmen betrieben. Praxis- und anwendungsbezogene Forschung, Beratung und Weiterbildung sind dabei in themenbezogene Competence Center gegliedert.

Für weitere Informationen: www.iihd.de

Quelle: Frankfurt am Main / Worms [ IIHD ]

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