FRoSTA Vorstandsvorsitzender geht - Reaktion auf schlechte Geschäfte 2003

Die FRoSTA AG hat in den ersten 9 Monaten 2003 einen Verlust in Höhe von EBIT 4,4 Mio € (6,6 Mio. € Jahresfehlbetrag). Einer der Gründe ist wohl die Neueinführung eines Markenkonzept ("FRoSTA-Reinheitsgebot") in einem schwierigen Marktumfeld. Die damit verbundenen erheblichen Werbeaufwendungen standen keine ausreichenden Erträge gegenüber. Auch wenn seit August 2003 wieder positive Ergebnisse erzielt werden und FRoSTA für das 4. Quartal gar wieder Gewinne erwartet, wird sich daraus für das Gesamtjahr 2003 kein ausgeglichenes Ergebnis errechnen lassen.

FRoSTA reagiert u.a. mit einer geänderten Organisationsstruktur. Dafür wird der Vorstand teilweise neu besetzt. Dr. Braumann, der amtierende Vorstandsvorsitzende, wird einvernehmlich aus dem Vorstand ausscheiden. Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Dirk Ahlers wechselt wieder in den Vorstand und wird dessen Vorsitzender. Sein Sohn Felix Ahlers wird neu in den Vorstand berufen. Die weiteren Vorstandsmitglieder Dr. Stephan Hinrichs und Jürgen Marggraf verbleiben in ihren Ämtern.

Umsatz und Ergebnis negativ entwicklt

Im vergangenen Herbst hatte die FRoSTA AG mit dem "FRoSTA-Reinheitsgebot" eine Neupositionierung der Marke vorgestellt. Bei der Umstellung hierzu kam es 2003 zu erheblichen Problemen. So ist der Umsatz der FRoSTA AG in den ersten neun Monaten des Jahres 2003 um 9,5% gesunken. Erst ab August 2003 Jahres konnte FRoSTA den Absatz stabilisieren. Aber auch im Bereich der Handelsmarken musste das Unternehmen Umsatzverluste hinnehmen.
 
Die übrigen Vertriebsbereiche entwickelten sich dagegen nach Unternehmensangaben insbesondere im Ausland positiv, wo zweistellige Zuwachsraten erzielt werden konnten. So hat in Polen die Marke FRoSTA ihre führende Position trotz der starken Konkurrenz durch lokale Anbieter gehalten. Wie im Vorjahr wurden hier die Segmente Fisch und Fertiggerichte intensiv beworben, wobei ab Herbst 2003 eine neue Werbekampagne für zusätzliche Impulse sorgen soll.

Das Betriebsergebnis (EBIT) der ersten neun Monate des Jahres 2003 der FRoSTA AG ist aufgrund des gesunkenen Umsatzes und des um 5 Mio. € erhöhten Werbeaufwandes entsprechend eingebrochen: gegenüber dem Vorjahreswert von 5,3 Mio. € wird nun Betriebsverlust von 4,4 Mio. € ausgewiesen. Dies führt zu einem Jahresfehlbetrag von 6,6 Mio. € gegenüber einem Jahresüberschuss von 1,7 Mio. € im Vorjahr.

Neuorganisation

Der Vorstand plant im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat das Geschäft der FRoSTA AG in die Bereiche "Kunden- und Zweitmarken / Produktion" einerseits und "Markengeschäft FRoSTA" andererseits aufzuteilen. Damit solle eine zukünftig effizienter zu arbeiten sein. Eine Zustimmung der Hauptversammlung dafür wird erwartet. Die FRoSTA AG wird dabei  - wie bereits früher - die Funktion einer Holding erhalten.

Der bisher Vorsitzender des Aufsichtsrats Dirk Ahlers, übernimmt für Dr. Braumann den Vorstandsvorsitz. Dr. Braumann scheidet nach Firmenangaben einvernehmlich aus, wird aber für die Unternehmensgruppe beratend tätig bleiben. Neu in den Vorstand aufgenommen wird Felix Ahlers, bisher schon zuständig für den Auslandsbereich der FRoSTA AG und zukünftig im Vorstand verantwortlich für das Markengeschäft. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Jürgen Marggraf und Dr. Stephan Hinrichs werden die Verantwortung für den Bereich "Produktion / Kunden- und Zweitmarken" übernehmen.

Die zukünftigen Aufgaben des Vorstandes sollen sich auf die Steuerung der Finanzholding konzentrieren.


Die neue FRoSTA - Struktur soll wie folgt aussehen:

Die Vertriebsbereiche "Kunden- und Zweitmarken in Deutschland und Westeuropa", "Heimdienst", "Gastronomie" und "Industrie" werden zusammen mit den deutschen Produktionsbetrieben in Bremerhaven (Werk Schottke), in Lommatzsch (Werk Elbtal, Sachsen) und in Bobenheim-Roxheim (Werk Rheintal) unter dem Dach einer neu zu gründenden "FRoSTA-Copack" geführt werden. Diese Gesellschaft wird als 100%ige Tochtergesellschaft der FRoSTA AG deren operatives Geschäft mit Hauptsitz in Bremerhaven fortführen. Die FRoSTA-Copack wird von Jürgen Marggraf und Dr. Stephan Hinrichs als Geschäftsführer geleitet. Die Geschäftsführungen der Vertriebsgesellschaften bleiben unverändert.

Das Markengeschäft für die Marke FRoSTA wird in den Ländern Deutschland, Polen, Italien, Ungarn, Tschechische Republik und Rumänien als organisatorische Einheit unter den folgenden 100%igen Tochtergesellschaften der FRoSTA AG fortgeführt: 

  •  einer Gesellschaft, die als "FRoSTA Deutschland" firmieren wird
  •  und den bestehenden FRoSTA Polska, FRoSTA Italia, FRoSTA Romania, FRoSTA CR

Die Produktion der FRoSTA Markenprodukte erfolgt wie bisher in den drei deutschen Werken der "FRoSTA-Copack" sowie im Werk Bydgoszcz der FRoSTA Polska.

Ferner ist beabsichtigt, dass die FRoSTA-Deutschland zusammen mit ihren Abteilungen Marketing, Vertrieb und Vertriebs-Controlling ihren Sitz in Hamburg haben wird. Zum Geschäftsführer der "FRoSTA Deutschland" ist bereits am 1.9.03 Andreas Faahs bestellt worden. Weiterer Geschäftsführer wird Felix Ahlers. Die Geschäftsführungen der ausländischen Vertriebsgesellschaften bleiben unverändert.

FRoSTA beschreibt als wichtige Ziele der vorstehenden Maßnahmen zum einen die Fokussierung auf die kostengünstigste Produktion von Kundenmarken mit einem Minimum an Verwaltungs- und Marketingaufwand. Zum anderen sollen die für die Marke FRoSTA Verantwortlichen angesichts des zunehmenden Konkurrenzdrucks alle ihre Kraft auf die Umsetzung des Markenkonzeptes konzentrieren. Dazu werde die Trennung von der Produktion und wohl auch die Standortverlegung in die Medienmetropole Hamburg beitragen.

Kein Abschied vom Reinheitsgebot

In Deutschland soll das insbesondere für Fertiggerichte erfolgreiche neue Markenprofil ("FRoSTA Reinheitsgebot") fortentwickelt werden. Für die Marktsegmente Fisch, Gemüse und Obst hofft das UNternehmen unter Nutzung des hohen Bekanntheitsgrades der Marke FRoSTA die in jüngster Zeit verloren gegangenen Marktanteile wiederzugewinnen.

Optimistischer Ausblick

Auf Grund der eingeleiteten Umstrukturierungsmaßnahmen erwartet die FRoSTA AG im 4. Quartal wieder Umsätze auf oder leicht über dem Vorjahresniveau mit entsprechend positiven Ergebnissen. Dadurch seien aber wir die aufgelaufenen Verluste der Vormonate nicht mehr zu kompensieren. Damit werde FRoSTA 2003 mit einem Verlust abschließen, der dann aber auch Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen enthalten werde.
 
In den Sommermonaten hat die FRoSTA AG mit dem Betriebsrat einen Sozialplan abgeschlossen in dem neben einem deutlichen Personalabbau auch Sachkosteneinsparungen beschlossen wurden. Dadurch sollen werden ab Anfang nächsten Jahres Einsparungen in Höhe von 3,5 Mio. € im Jahr 2004 und zusätzlichen Einsparungen von 1,5 Mio. € im Jahr 2005 erzielt werden. Zusammen mit den geplanten organisatorischen Maßnahmen sei damit die Voraussetzungen geschaffen für die Rückkehr zur früher gewohnten Ertragskraft der FRoSTA AG.

Quelle: Bremerhaven [ Thomas Pröller ]

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