Bauern beklagen katastophale Schweinepreise

ISN: 37 € Verlust je Mastschwein - Preis von € 1,50 je Kilogramm erforderlich

Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Nord-Westdeutschland e.V., Damme (ISN) zeigt sich besorgt über den massiven Preisverfall am Schlachtschweinemarkt. ISN-Vositzender Franz Meyer zu Holte stellte fest, daß der Landwirt bei einem aktuellen Preis von 1,12 €/kg Schlachtgewicht nur noch 96 € für ein Schlachtschwein erhalte.

„Die Nerven liegen blank“, so der ISN-Vorsitzende weiter. Bei diesen Preisen könnten die Mäster nicht einmal mehr die Ferkel- und Futterkosten bezahlen; denn von dem Erlös müssten allein € 50 für das Futter und € 49 für das Ferkel bezahlt werden. Die Mischfutterindustrie habe massive Futterpreiserhöhungen angekündigt, die zum Jahreswechsel greifen würden. Energie-, Gebäude- und sonstigen Kosten schlügen mit weiteren 28 Euro zu Buche. „Die Schweinhalter bekommen Ihre Arbeit nicht bezahlt und verlieren außerdem zurzeit 37 € pro Mastschwein“, sagte Meyer zu Holte.

ISN-Geschäftsführer Detlef Breuer bezeichnete die wirtschaftliche Situation als „äußerst ernst“. „Einem Betrieb mit 1.000 Mastplätzen kann – wenn er zu diesen Preisen weiter produziert - allein aus der Schweinehaltung ein jährlicher Verlust von mehr als 90.000 € drohen“. Da die Schweinehalter bereits seit zwei Jahren keine kostendeckende Marge mehr erzielen könnten, gehe es mittlerweile für viele Betriebe ums „nackte Überleben“, so der ISN-Geschäftsführer.

Um in Deutschland unter den hohen Tierschutzbedingungen weiter Schweine halten zu können, müsste im Umkehrschluss der Preis bei ca. € 1,50 je Kilogramm Schlachtgewicht liegen. Berücksichtigen müsse man auch, stellte Breuer fest, daß vom Basispreis zusätzlich zu den direkt zuordenbaren Produktionskosten mittlerweile 0,10 € je Kilogramm für Vorkosten incl. Beitrag zum Absatzfonds, Maskenschlupf und Teilschäden abgezogen werden müssten. Diese versteckten Kosten hätten sich im letzten Jahr fast verdoppelt.

Quelle: Damme [ isn ]

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