Lasalocid-Skandal erfordert Reaktionen

Minister Backhaus fordert Konsequenzen im Futtermittelrecht: Einheitliche Regelungen auf europäischer Ebene notwendig.

In Mecklenburg-Vorpommern können inzwischen acht der insgesamt 12 gesperrten Legehennenbetriebe ihre Eier ausliefern. "Wir rechnen damit, in den nächsten Tagen auch die restlichen Betriebe frei geben zu können", sagt Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (SPD). Insgesamt waren die Eier von 21 Betrieben beprobt worden, nachdem der Wirkstoff Lasalocid-Na in Hühnereiern gefunden worden war. Lasalocid-Na darf gegen Darmparasiten in der Mastgeflügelhaltung eingesetzt werden, ist als Futterzusatz bei Legehennen jedoch nicht zulässig.

Es wird davon ausgegangen, dass der Wirkstoff durch Verschleppung in der Futtermittelproduktion in das Futter der Legehennen gelangt ist. Zur Verschleppung kann es kommen, wenn wie allgemein üblich, in der Produktion Futtermittel für unterschiedliche Tierarten nacheinander produziert werden. Lasalocid-Na Rückstände waren in Eiern von konventionell wie ökologisch wirtschaftenden Betrieben sowie in allen Betriebsgrößen gefunden worden.

"Die positiven Lasalocid-Funde in Niedersachsen und in Schleswig-Holstein bestätigen, dass es sich nicht um ein Problem handelt, dass allein in Mecklenburg-Vorpommern zu finden ist", sagt Landwirtschaftsminister Backhaus. Er fordert deshalb Konsequenzen im Futtermittelrecht. "Hier muss auf Bundesebene geprüft werden", sagt der Minister. Notwendig sei unter anderem eine bundeseinheitliche Untersuchungspraxis, die eine bessere Vergleichbarkeit der Ergebnisse zulasse. Dies sei zurzeit nicht der Fall. Grenzwerte für bestimmte Stoffe in den Futtermitteln könnten ebenfalls zur Sicherheit der Lebensmittel beitragen.

Im Hinblick auf die unterschiedlichen Kriterien, die in Europa im Bereich der Futtermittel gelten, fordert Minister Backhaus Bundesministerin Künast auf, sich auf europäischer Ebene für einheitliche Verfahren und Grenzwerte einzusetzen. "Lebensmittelsicherheit, Verbrauchersicherheit, Tierschutz aber auch der Schutz der einheimischen Wirtschaft, die unter Fällen dieser Art erheblich zu leiden hat, müssen oberste Priorität haben", begründet Minister Backhaus seinen Vorstoß.

Quelle: Schwerin [ ml ]

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