Die EU-Märkte für tierische Produkte im November

Rinder- und Schweineangebot reichlich

Die Anbieter von Schlachtvieh mussten sich im Berichtsmonat häufig mit geringeren Erlösen zufrieden geben. Vor  allem Schlachtkühe und Schweine brachten meist weniger als zuvor, Jungbullen im Mittel geringfügig mehr. Hähnchen- und Putenfleisch ließ sich überwiegend zu stabilen Preisen vermarkten. Das Angebot an Saisongeflügel machte dem Standardsortiment Konkurrenz. Am Eiermarkt normalisierte sich das Angebot, es gab kaum noch Engpässe. Das Preisniveau des Vorjahres wurde weiter klar übertroffen. Die Milchanlieferung erreichte ihren saisonalen Tiefpunkt. Butter- und Käsemarkt entwickelten sich stabil. Milchpulver wurde zu stabilen, teils festen Preisen gehandelt.

Rinderpreise entwickelten sich uneinheitlich

Schlachtrinder standen im November in der EU meist gut ausreichend zur Verfü-gung. In Deutschland wurden knapp zehn Prozent und in Dänemark rund fünf Prozent mehr Tiere geschlachtet als im Oktober. In Belgien lagen die Schlachtungen nur knapp unter dem Vormonatsniveau. Die Notierungen für Schlachtkühe gaben EU-weit mehr oder weniger deutlich nach. In Deutschland und Frankreich erzielten Anbieter von O3-Kühen rund zehn Cent je Kilogramm Schlachtgewicht weniger als einen Monat zuvor, in Italien und den Niederlanden rund fünf Cent weniger. Im EU-Mittel brachten Kühe der Handelsklasse O3 im November 176 Euro je 100 Kilogramm Schlachtgewicht, fast fünf Prozent weniger als im Oktober, aber drei Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Auszahlungspreise für Jungbullen entwickelten sich in den meisten EU-Ländern fester. Mehr Geld als zuvor kosteten Schlachtbullen in den Niederlanden, Frankreich, Italien, Dänemark, Irland und Großbritannien. Preiseinbußen mussten dagegen die Erzeuger in Deutschland und Belgien hinnehmen. Im EU-Durchschnitt lag der Auszahlungspreis für Jungbullen der Klasse R3 mit 264 Eu-ro je 100 Kilogramm Schlachtgewicht um gut einen Euro höher als im Oktober, aber um 13 Euro niedriger als vor Jahresfrist.

Preisdruck für Schlachtschweine

Der Schlachtschweinemarkt war im November in den meisten Ländern der EU von einem großen Lebendviehangebot und nachgebenden Preisen gekennzeichnet. In den Niederlanden wurden fast fünf Prozent mehr Schweine geschlachtet als im Oktober, in Dänemark gut vier Prozent und in Deutschland gut drei Prozent mehr. Lediglich in Frankreich fielen die Schlachtungen etwas geringer aus. Aufgrund des großen Angebotes gaben die Notierungen für Schlachtschweine in fast allen Ländern kräftig nach. In Dänemark und Frankreich behaupteten sich die Auszahlungspreise lange auf unverändertem Niveau, aber zum Monatsende gab es auch dort Preisein-bußen. In Spanien befestigten sich zwar die Notierungen für Schlachtschweine im Novemberverlauf, das Vormonatsniveau erreichten sie jedoch nicht. Im EU-Mittel lag der Auszahlungspreis für Schweine der Standardqualität bei 123 Euro je 100 Kilogramm Schlachtgewicht. Damit fiel er um fast fünf Euro niedriger aus als im Oktober und um fast vier Euro niedriger als zwölf Monate zuvor.

Ausreichendes Geflügelangebot

An den europäischen Hähnchenmärkten  überwogen stabile Markteinschätzun-gen. Der überwiegend stetigen Nachfrage stand im Schnitt ein bedarfsdeckendes Angebot gegenüber. Nachdem die Produktion in den Niederlanden wieder angelaufen war, drängte zumindest zeitweise vermehrt Ware in Nachbarländer und erhöhte das EU-Gesamtangebot. Vorübergehend kam es dadurch zu Preisdruck. Gefrorene Ware stand im Einzelhandel häufig in Konkurrenz mit Saisongeflügel. Die Erzeugerpreise blieben meist unverändert; in Deutschland und Italien wurde der Oktoberwert jedoch verfehlt. Die europäischen Putenmärkte tendierten im November ausgeglichen. Brustfleisch war nicht mehr so knapp wie zuvor, das Angebot drängte aber nicht. Die Preise blieben überwiegend auf dem erreichten Niveau.

Eiermarkt normalisierte sich

Der europäische Eiermarkt normalisierte sich. Mit dem Abklingen der saisonalen Nachfragespitzen und dem allmählichen Ausgleich vorangegangener Produktionseinbußen waren keine Engpässe mehr zu verzeichnen. Die jüngsten Zahlen über die Kükeneinstallungen in den Niederlanden lassen weiterhin einen relativ raschen Wiederaufbau der dortigen Bestände erwarten. Das Legehennenpotenzial für die EU insgesamt erholt sich ebenfalls, bleibt zunächst aber noch unter Vorjahresumfang. Anfang 2004 wird der Rückstand allerdings nur noch bei etwa 2,4 Prozent liegen. Die Eierpreise lagen im Novembermittel trotz zeitweiser Abschwächung meist über Vormonatsniveau, das Vorjahresergebnis wurde weiterhin klar übertroffen.

Milchanlieferung erreichte saisonalen Tiefpunkt

Die EU-Milchanlieferung erreichte im November ihren saisonalen Tiefpunkt und steigt seitdem wieder. Die Nachfrage nach Butter innerhalb der Gemeinschaft war rege, vor allem im Verarbeitungsbereich gab es Zuwächse. Nach Drittländern wurden wie zuvor umfangreiche Mengen exportiert. Zügige Entnahmen aus der privaten Lagerhaltung ergänzten das Butterangebot. Die Verkäufe an die Interventionsstellen wurden weitgehend eingestellt. Die Butterpreise tendierten in den meisten Ländern geringfügig schwächer. Der Käsemarkt entwickelte sich sehr stabil; Angebot und Nachfrage standen in einem ausgeglichenen Verhältnis. Lediglich Hartkäse war teilweise etwas knapp. Der rege Export nach Drittländern setzte sich fort. Die Preise blieben überwiegend stabil, hier und da kam es zu leichten Anpassungen nach oben. Das Angebot an Magermilchpulver war zuletzt begrenzt, nachdem es im Laufe des November zu einer Reihe von Exportabschlüssen gekommen war. Für Ware aus der frischen Produktion gab es eine leichte Preisbefestigung. Vollmilchpulver wurde bei stabilen Preisen stetig nachgefragt. Weiter erholt haben sich die Preise für Molkenpulver.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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