Gesundheit

Ginkgo gegen Demenz: zur Vorbeugung nutzlos, in der Therapie ist die Wirkung noch fraglich

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) rät nicht zur vorbeugenden Einnahme von Ginkgo-Präparaten gegen Demenzerkrankungen. Auch für die Behandlung der Alzheimer-Demenz ist für diese Substanz keine generelle Empfehlung gegeben. Zwei neue Studien, die den Nutzen des auch in Deutschland millionenfach verkauften Ginkgo-Extrakts gegen Gedächtnisverlust untersuchten, hatten in der Öffentlichkeit für Verwirrung gesorgt: Einerseits bremse die vorbeugende Einnahme des Pflanzenextrakts nicht den Verfall des Gehirns. Andererseits können Patienten, die bereits an Alzheimer-Demenz erkrankt sind, möglicherweise von einer hohen Dosierung (240 mg) des Ginkgo-Extrakts profitieren.

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Vorhofflimmern: Blutverdünnung meist unverzichtbar

Neue Broschüre der Herzstiftung zur Gerinnungshemmung

Keine andere Herzrhythmusstörung ist so häufig wie das Vorhofflimmern: In Deutschland sind mehr als 800.000 Menschen davon betroffen. Und sehr viele von ihnen - vor allem ältere Patienten - leben mit der Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden. So sind mindestens 15 Prozent aller Schlaganfälle auf Vorhofflimmern zurückzuführen. Im höheren Lebensalter ist es sogar die häufigste Schlaganfall-Ursache. Für diese Menschen ist es wichtig, sich durch eine geeignete Therapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten vor Schlaganfällen zu schützen, wie die Deutsche Herzstiftung betont.

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Neuropathien bei Menschen mit Diabetes entgegenwirken

Vitamin-B1-Vorstufe lindert Nervenschäden und Schmerzen

Etwa die Hälfte aller Menschen mit Diabetes mellitus erkranken an einer sogenannten diabetischen Neuropathie. Ursache für die Nervenschäden sind neben chronisch erhöhten Blutzuckerwerten auch ein Vitamin-B1-Mangel. Eine Studie verspricht jetzt Besserung durch die Einnahme des Wirkstoffes Benfotiamin - einer Vorstufe des B1. Dieser behebt nicht nur den Vitaminmangel. Er verringert auch Schmerzen durch bereits vorhandene Nervenschäden. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) anlässlich der aktuellen Veröffentlichung hin.

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"Genetischer Müll" löst Herzmuskelschwäche aus

Winzige Bruchstücke des Erbguts - so genannte "micro-RNAs", die bis vor kurzem als unwichtig galten, könnten jetzt die Prävention, Diagnose und Therapie der Herzmuskelschwäche revolutionieren. Würzburger Forscher fanden eine solche erstmals im Herzen, blockierten sie und konnten damit nicht nur gefährdete Mäuse vor dem Ausbruch der Erkrankung schützen, sondern auch an Herzmuskelschwäche erkrankte Mäuse heilen. Die Ergebnisse beschreiben die Wissenschaftler der Universität Würzburg in dem renommierten Wissenschaftsmagazin Nature.

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Angstauslöser im Gehirn entdeckt

RWTH-Forscher ist an Studie über den Zusammenhang von Dopmanin und Ängstlichkeit beteiligt

Angsthase oder coole Socke: Wie ängstlich oder mutig ein Mensch ist, hängt unter anderem von bestimmten Abläufen im Gehirn ab. Ein internationales Wissenschaftlerteam unter Beteiligung von Univ.-Prof. Dr. med. Gerhard Gründer, Leiter des Lehr- und Forschungsgebietes Experimentelle Neuropsychiatrie der RWTH, konnte erstmals zeigen, dass bei ängstlichen Menschen eine hohe Dopaminkonzentration im Bereich der Amygdala vorliegt. Dieser so genannte Mandelkern liegt im Schläfenlappen unterhalb der Hirnrinde. Geschürt oder reduziert wird das Angstgefühl zudem durch einen mehr oder weniger intensiven Austausch dieses Gehirnbereichs mit dem anterioren Cingulum. Die neuen Grundlagenforschungsergebnisse, die unlängst in der hochrangigen Fachzeitschrift Nature Neuroscience publiziert wurden, sollen helfen, neue pharmakologische und verhaltenstherapeutische Therapieansätze für Menschen mit Panik- und anderen Angststörungen zu entwickeln.

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Neues Testverfahren ermöglicht belastungsfreie und eindeutige Diagnose einer Milchzucker-Unverträglichkeit

Die Milchzucker-Unverträglichkeit (Laktoseintoleranz) ist eine der häufigsten Ursachen für Bauchschmerzen oder Blähungen. Bislang galt es als schwierig, eine eindeutige Diagnose zu stellen, um den Betroffenen zu helfen.

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Unbehandelte Zeckenbisse können zu Behinderungen führen

Hautmediziner des Münchner Universitätsklinikums der LMU gehen von einem bislang unbekannten Zusammenhang von Borrellien und Morphea aus

Die Morphea ist eine inflammatorische Autoimmunerkrankung, die sich als lokale Form der Sklerodermie auf Haut und Bindegewebe beschränkt.Sie beginnt mit lilafarbenen entzündlichen Erythemen, die im Zentrum gelbliche oder elfenbeinfarbene, harte, sklerosierende Plaques entwickeln. Typischerweise umgibt dann ein rosa- bis purpurfarbener Ring eine weißliche oder gelbliche Mitte. Frauen trifft es doppelt so häufig wie Männer; auch bei Kindern tritt die Erkrankung regelmäßig auf. Breiten sich bei den Mädchen und Jungen die immer wiederkehrenden Entzündungsschübe auf Fett- und Muskelgewebe aus, können Wachstumsstörungen und Behinderungen resultieren. Doch gerade bei Kindern und Jugendlichen sind die Behandlungsmöglichkeiten begrenzt. Denn anders als bei Erwachsenensind Phototherapien wie PUVA- respektive UVA1-Behandlung in dieser Altersgruppe wegen eines später erhöhten Hautkrebs-Risikos nur eingeschränkt einsetzbar.

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Überraschender Fund in der Krebsforschung

Schadet eine neue Generation von Medikamenten gegen Krebs, die sich zurzeit noch in der klinischen Erprobung befindet, möglicherweise mehr als sie hilft? Eine Entdeckung Würzburger Wissenschaftler legt diesen Verdacht nahe. Weitere Untersuchungen sind deshalb dringend nötig.

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Soll normale geistige Fähigkeit gesteigert werden? Neues Forschungsprojekt untersucht Hirndoping

BMBF fördert deutsch-kanadisches Forschungsprojekt zu ethischen, soziokulturellen und neuropsychiatrischen Aspekten von Cognitive Enhancement

Die geistigen Fähigkeiten eines Menschen spielen in den modernen Wissensgesellschaften eine immer größere Rolle. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Möglichkeit zunehmend an Interesse, die eigene geistige Leistungsfähigkeit mithilfe von Psychopharmaka oder anderen Verfahren über das normale Maß hinaus zu steigern. Zwar können die Neurowissenschaften immer besser erklären, wie unser Gehirn arbeitet und damit auch, ob es statistisch gesehen "normal" funktioniert. Wie es zu solchen Beurteilungen kommt, was genau als normal betrachtet wird und ob, beziehungsweise inwieweit eine Verbesserung mit unseren Werten und ethischen Vorstellungen übereinstimmt, untersucht ein neues Forschungsprojekt an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Das Projekt bündelt Forschungsanstrengungen in Philosophie, Psychiatrie, Neurowissenschaften und Medizinethik und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von 2008 bis 2011 mit rund 500.000 Euro gefördert.

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