Die erstaunliche Wirkung von Cannabis auf die Morphin-Abhängigkeit
Zur Untersuchung der psychischen Erkrankungen haben die Neurobiologen Tiermodelle entwickelt, wie zum Beispiel das Model der Trennung Mutter/Neugeborenes. Bei diesem Model werden die Ratten taglich mehrere Stunden von ihren Muttern getrennt, was spater zu einer langfristigen Hirnfunktionsstorung fuhren kann. Die Arbeitsgruppe um Valerie Dauge hat die Auswirkungen dieser Trennung, verbunden mit THCInjektionen, auf das Verhalten gegenuber Opiaten analysiert.
Zuvor hatten die Forscher bereits gezeigt, dass die von ihren Muttern getrennten Jungratten besonders empfanglich fur Morphin und Heroin waren, und schnell abhangig wurden. Wahrend ihrer "Jugendzeit" (zwischen 35 und 48 Tage nach der Geburt) wurde die verabreichte THC- Dosis (5 oder 10 mg/kg) regelmasig erhoht. Die Forscher haben spater den Morphin-Konsum im Erwachsenenalter gemessen und dabei festgestellt, dass die Tiere kein typisches morphinabhangiges Verhalten mehr entwickelten, wie es sonst zu beobachten war.
Diese Tiermodelle sollen es den Forschern ermoglichen, sich ein besseres Bild von den Auswirkungen der postnatalen Bedingungen auf die Neurobiologie und das Verhalten der Menschen zu verschaffen. In diesem Zusammenhang bilden die gewonnenen Ergebnisse die Grundlage fur die Entwicklung neuer Therapien zur Behandlung von Entzugserscheinungen und zum Unterdrucken der Drogenabhangigkeit.
Quelle
[1] Adolescent Exposure to Chronic Delta-9-Tetrahydrocannabinol Blocks Opiate Dependence in Maternally Deprived Rats - Morel, Giros & Dauge - Neuropsychopharmacology - 24.06.2009
Quelle: Berlin [ Französische Botschaft ]