Erzeugung & Schlachtung

Rindfleischprodukte werden hochwertiger

FBN präsentiert auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin Kooperation mit Greifswalder Fleisch- und Wurstspezialitätenhersteller

Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie in Dummerstorf (FBN) konnten erstmals nachweisen, dass ein durch gezielte Fütterung erhöhter Gehalt an gesundheitsfördernden n-3 Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren) im Rindfleisch von Holstein Bullen auch in den daraus hergestellten Fleisch- und Wurstprodukten erhalten bleibt. Das ist ein zentrales Ergebnis einer Industrie- und Forschungskooperation zwischen dem Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf und dem in Greifswald ansässigen Fleisch- und Wurstspezialitätenhersteller Greifen- Fleisch GmbH. Die Zusammenarbeit ist Bestandteil des europäischen Forschungsnetzwerkes „ProSafeBeef“, in dessen Verbund 41 Forschungsinstitute und Industrieunternehmen aus insgesamt 18 Ländern eingebunden sind (siehe Hintergrund). Die Ergebnisse werden von Freitag, 21. Januar bis Sonntag, 30. Januar 2011 auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin vorgestellt (siehe TERMIN).

Bis heute sind noch nicht alle physiologischen und nahrhaften Eigenschaften von Rindfleisch aufgeklärt. Beispielsweise sind in diesem Fleisch generell wenig n-3-Fettsäuren enthalten. Wird den Rindern jedoch Gras oder Grassilage (durch Milchsäuregärung konserviertes hochwertiges Futtermittel aus Wiesen- oder Ackergras) gefüttert, steigt der Gehalt an den gesundheitsfördernden Omega-3-Fettsäuren und das für das Herz- Kreislaufsystem des Menschen wichtige Verhältnis von n-3- zu n-6-Fettsäuren wird günstiger. In der mehrjährigen Untersuchung wurden Holstein Bullen mit einer n-3-Fettsäure angereicherten Ration gefüttert, was zu einer Anreicherung dieser lebensnotwendigen Fettsäuren sowohl im Muskelgewebe der Tiere als auch in den daraus hergestellten Produkten führte. Nach der Schlachtung wurden die n-3 Fettsäuregehalte im Fleisch und Fett der Versuchstiere sowie der Endprodukte Corned Beef und Teewurst der Greifen-Fleisch GmbH am FBN analysiert und ausgewertet. Bei der technologischen Verarbeitung des Fleisches durch den Industriepartner waren keine Veränderungen bei Gehalt und Muster der  angereicherten n-3 Fettsäuren messbar. Greifen-Fleisch konnte diese mit n-3 Fettsäuren angereicherten Produkte im Rahmen des Projektes anbieten und so das hochwertige Endprodukt an den Verbraucher weitergeben.

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Öko-Shrimps schützen Mangroven und soziale Standards

Riesengarnelen erfreuen sich weltweit wachsender Beliebtheit. Sie sind köstlich und eine eiweißreiche Alternative auf unserem Speiseplan. Aus ökologischen und auch gesundheitlichen Gründen sind sie aber mit Vorsicht zu genießen, da das Zuchtverfahren Probleme aufwerfen kann. Umweltzerstörung und der Einsatz von Antibiotika werden häufig mit der Erzeugung der Shrimps in Zusammenhang gebracht, auch wenn sich die Lage bei der konventionellen Garnelenzucht bereits etwas verbessert hat. Zertifizierte „Bio-Garnelen“ sind zwar teurer, dafür aber umweltfreundlich, frei von Medikamenten und geschmacklich deutlich besser.

Im Forschungsprojekt BioHatch, koordiniert vom Forschungsdienstleister ttz Bremerhaven, wird daran gearbeitet, dem besseren Produkt auch die bessere Wettbewerbsfähigkeit zu verschaffen. Ziel des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie co-finanzierten Projektes ist die technische Entwicklung, die Planung sowie der Bau einer Pilotanlage zur effizienten ökologischen Zucht von Riesengarnelen in Bangladesch.

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Experten diskutieren Methoden zur Minderung von Treibhausgasen in der Tierhaltung

Auf Einladung des Forschungsnetzwerks NRW-Agrar haben Experten zwei Tage lang in Bonn über das Thema „Emissionsminderung Tierhaltung – Klimarelevante Gase und Bioaerosole“ diskutiert. Ziel des Dialogs zwischen Wissenschaft, Genehmigungsbehörden und Landwirtschaft war, die Kontroversen auf dem wissenschaftlich aktuellsten Stand zu besprechen.

So fallen bei der Tierhaltung Gase an, die das Klima schädigen können: Die Treibhausgase Methan und Lachgas haben eine deutlich stärkere Wirkung als Kohlendioxid. Experten des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) und des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) erläuterten Datengrundlage und Methodik für die Erstellung des Treibhausgas-Emissionsinventars. Prof. Dr. Karl-Heinz Südekum und Dr. Joachim Clemens von der Universität Bonn gingen auch auf die Emissionsminderung aus der Tierhaltung und Emissionen aus Biogasanlagen ein. Deutlich wurde, dass die zuverlässige Erfassung der landwirtschaftlichen Treibhausgas-Emissionen und die Bewertung verschiedener Minderungsmaßnahmen weiterer Untersuchungen bedarf. Prof. Dr. Wolfgang Büscher von der Universität Bonn stellte in diesem Zusammenhang ein im Milchviehstall des Versuchsguts Haus Riswick der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen geplantes Messkonzept vor. Hier sollen Langzeituntersuchungen zur Emissionsminderung durchgeführt werden, mit denen z.B. der Einfluss von Fütterung und Haltungsbedingungen bestimmt wird.

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Getrocknet oder gegrillt – Froschhandel in Westafrika

Eine neue Studie über den Froschmarkt in Westafrika unter Leitung der Froschexperten Dipl.-Biol. Meike Mohneke und PD Dr. Mark-Oliver Rödel vom Museum für Naturkunde Berlin rüttelt auf. Zu Tausenden liegen die Frösche ausgenommen in der Sonne zum Trocknen. Insbesondere in den Ländern Burkina Faso, Benin und Nigeria greift der Froschhandel gefährlich in das Ökosystem ein. Die Studie weist erstmals die Größenordnung der Ausbeutung afrikanischer Frösche und den Einfluss auf das Ökosystem nach. Die Autoren fordern, dem unkontrollierten Handel mehr Beachtung zu schenken, um schädliche Konsequenzen für das Ökosystem zu verhindern sowie der lokalen Bevölkerung Alternativen aufzuzeigen.

Allein 32 befragte nigerianische Froschsammler handelten pro Jahr mit 2,7 Millionen Fröschen. Meike Mohneke und Mark-Oliver Rödel untersuchten mit Hilfe von Interviews mit lokalen Sammlern, Händlern und Verbrauchern den Handel mit Fröschen in den westafrikanischen Ländern Benin, Burkina Faso und Nigeria. In Nordbenin stiegen z.B. viele Fischer in letzter Zeit auf den Handel mit Fröschen um.

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Mit Algorithmen zu mehr Frieden im Schweinestall

EU fördert Zusammenarbeit von Biowissenschaftlern und Ingenieuren

In dem EU-Vorhaben "BioBusiness" forschen Biowissenschaftler und Ingenieure gemeinsam an der Verbesserung der Haltungsbedingungen von landwirtschaftlichen Nutztieren. Die EU fördert das Projekt im Rahmen des Programms Marie Curie Actions - Networks for Initial Training (ITN) mit insgesamt 2,4 Millionen Euro. Das Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), erhält 210.000 Euro aus dem Verbund, um mit neun universitären und wissenschaftlichen Partnern ein interdisziplinäres Forschernetz zu entwickeln.

In dem Netzwerk sollen Tierärzte, Tierwissenschaftler und Ingenieure gegenseitig voneinander lernen. "Ihre wissenschaftliche Ausbildung soll erweitert werden und über die Grenzen der Fachdisziplin hinausgehen", erklärt Professor Dr. Jörg Hartung, Leiter des Instituts für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie, "durch die Arbeit an gemeinsamen Forschungsprojekten soll das Verständnis für die Arbeitsmethoden der anderen erhöht werden." Das Herzstück des Netzwerkes ist die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern. Während ihrer Promotionszeit werden elf Biowissenschaftler und Ingenieure gefördert. Sie sind einer der beteiligten Forschungsstätten zugeordnet, nehmen aber auch gezielt Gastaufenthalte an anderen Forschungsstätten des Verbundes wahr. Die Forschungsergebnisse werden zwischen Wissenschaftlern und Industriepartnern diskutiert und entwickelte Produkte im Hinblick auf ihre Marktchancen bewertet.

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Vieh verringert Lachgas-Emissionen

Emissionen um 72 Prozent überschätzt

Lachgasemissionen, vor allem aus der Landwirtschaft, tragen wesentlich zum anthropogenen Treibhauseffekt bei. Im Gegensatz zu bisherigen Annahmen führt die Viehhaltung in Steppen- und Präriegebieten jedoch nicht zu erhöhten Lachgasemissionen. Im Gegenteil: Sie reduziert die Abgabe von Lachgas an die Atmosphäre. Dies ermittelten Forscher des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung - Atmosphärische Umweltforschung (IMK- IFU) des KIT bei Untersuchungen in China. Die Ergebnisse des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts veröffentlichte jetzt die Fachzeitschrift "Nature".

Nach Kohlendioxid (CO2) und Methan gehört Lachgas (N2O) zu den Hauptverursachern des Klimawandels. Ein Kilogramm N2O ist rund 300 mal treibhauswirksamer als die gleiche Menge CO2. Vom Menschen verursachte Emissionen des Spurengases entstehen zu rund 60 Prozent in der Landwirtschaft, zum Beispiel beim mikrobiellen Abbau der stickstoffhaltigen Exkremente weidender Schafe oder Rinder im Erdreich. Bisher gingen Wissenschaftler deshalb davon aus, dass auch die Haltung großer Viehbestände in Steppen- und Präriegebieten zur stetig wachsenden Lachgaskonzentration in der Atmosphäre beiträgt - entsprechende Kalkulationen flossen  in die Berichte des als Weltklimarat bekannten Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC).

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Antibiotika in der Nutztierhaltung

Konzept zur Erfassung von Verbrauchsmengen entwickelt

Wie viele Antibiotika werden in der Nutztierhaltung eingesetzt? Und welche Wirkstoffe kommen in welchen Mengen zum Einsatz? Um Antworten auf diese Fragen geben zu können, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung die Studie "VetCAb" in Auftrag gegeben - eine Machbarkeitsstudie, die zeigen soll, wie der Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung erfasst werden kann. Langfristig sollen die Daten helfen, Resistenzen gegenüber Antibiotika einzudämmen, da durch den falschen und übermäßigen Einsatz von Arzneimitteln die Resistenzentwicklung begünstigt wird.

Wissenschaftler des Instituts für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) und des Instituts für Pharmakologie, Pharmazie und Toxikologie der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig haben gemeinsam ein Konzept entwickelt, mit dem die Daten zum Einsatz von Antibiotika mit einem möglichst geringen Aufwand erfasst werden können. Sie haben dazu über ein Jahr die Aufzeichnungen von 24 Tierarztpraxen in fünf Landkreisen Niedersachsens und 66 landwirtschaftlichen Betrieben in Nordrhein-Westfalen in einer zentralen Datenbank erfasst und am Ende das Konzept der Datenerfassung geprüft. Wichtig war ihnen herauszuarbeiten, welche Angaben sich für die Beurteilung der Verbrauchsmengen überhaupt eignen und ob solch ein Konzept umsetzbar ist.

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Die Ebermast — eine Revolution der bestehenden Verhältnisse

Mitgliederversammlung der VdAW-Erzeugergemeinschaft für Ferkel und Schlachtvieh in Ehingen/Donau

Wenn Schweineproduzenten derzeit untereinander diskutieren, dann geht es eigentlich immer um ein Thema: die Ebermast. Genau damit beschäftigte sich daher auch Peter Huber, der Vorsitzende der Er-zeugergemeinschaft für Ferkel und Schlachtvieh in Oberschwaben im Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft (VdAW), in seiner Eröffnungsrede bei der Jahresmitgliederversammlung in Ehingen. Vorteile

In der Alternative zur Ferkelkastration sehen viele Mäster eine Reihe von Vorteilen — zunächst mit gu-tem Recht, wie Huber eingestand. So verbessern sich bei der Ebermast wichtige Leistungsmerkmale um 5 bis 15 Prozent, bei den Edelstücken liegt der Vorsprung immerhin noch bei zwei Prozent. Doch hier ergibt sich dem Vorsitzenden zufolge bereits das erste Problem. Wegen der extrem unterschiedlichen Magerfleischanteile bei kastrierten und unkastrierten Ebern könnten diese nicht mit derselben Schätz-formel klassifiziert werden. Die unkastrierten Tiere würden dabei grob unterschätzt. Der gespaltene Markt fange also schon vor der Waage an, so Huber.

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Beef Report 2009 des Expertennetzwerks "agri benchmark" erschienen

Ökonomische Analyse unterschiedlicher Produktionssysteme der Rindfleischproduktion

Der jährliche Beef Report ist erschienen und zeigt das gesamte Spektrum des internationalen, von Agrarökonomen betriebenen Netzwerks "agri benchmark": Die Betriebsdaten von mehr als 80 typischen Betrieben aus 24 Ländern werden im aktuellen Report aktualisiert und ausgewertet.

Der rund 100 Seiten starke Report liefert detaillierte Informationen über die vorherrschenden Produktionssysteme, Produktionskosten und Wirtschaftlichkeit der Mutterkuhhaltung und Rindermast sowie eine Zeitreihenanalyse identischer Betriebe und die Diskussion der Einflussfaktoren für Preis- und Kostenentwicklungen in den letzten vier Jahren.

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Fleischqualität: Intramuskulärer Fettgehalt als Preisparameter

Voraussetzung ist die Messbarkeit

Gut marmorierte Schweinekoteletts werden mit positiven Eigenschaften wie Zartheit, Saftigkeit und Aroma in Verbindung gebracht. Gewünscht ist ein intramuskulärer Fettgehalt (IMF) von 2 bis 2,5 Prozent. Erreicht wird in der Realität meist nur ein IMF von einem Prozent. Dr. Daniel Mörlein vom Department für Nutztierwissenschaften in Göttingen führt dies auf die starke züchterische Bearbeitung der üblichen Schweinerassen zugunsten eines hohen Fleischanteils zurück.

Beim Gründungskolloquium des Departments Mitte Juni sprach er sich dafür aus, den IMF als Parameter in ein qualitätsorientiertes Bezahlungs- und Vermarktungssystem aufzunehmen. Voraussetzung sei allerdings die Messbarkeit des Fettgehaltes mit einer zerstörungsfreien Methode, die gleichzeitig schnell und kostengünstig arbeite und hinreichend genaue Ergebnisse liefere, möglichst online im Schlachtprozess.

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Ebermast ist „in“ und Androstenon wieder ein Thema

Quelle: Genetics Selection Evolution 40 (2008), 129-143.

Nachdem einzelne Länder in Europa die Kastration von Ferkeln bereits verboten haben bzw. kurz davor sind, dies zu tun, drängt auch in Deutschland die Fleischwirtschaft darauf, konkreter an die Ebermast heranzugehen. Für Landwirte und Schlachtbetriebe stehen attraktive Leistungsdaten der Eber im Vergleich zu Börgen im Vordergrund. Die Verbraucher jedoch könnten Anlass haben, sich Sorgen zu machen, weil Eber ihnen im Geruch und Geschmack einiges zumuten.

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