Die Zukunftschancen des mobilen Internets: So bleiben Unternehmen wettbewerbsfähig

Mehr als 150 Experten befassten sich in Berlin beim SimoBIT-Jahrekongresses 2008 unter dem Motto "Mobiles Internet - Wie sich die Arbeitswelt ändert" mit den Zukunftschancen mobiler Internetanwendungen in Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen. 12 Projektverbünde präsentierten zukunftsweisende Lösungen für die Märkte von morgen in den Bereichen Gesundheitswesen, Maschinenbau öffentliche Verwaltung sowie Handwerk und Gewerbe.

In seiner Eröffnungsrede erklärte Jochen Homann, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie: "Für die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Standorten in Deutschland ist es wichtig, dass das Internet auch für die Mobilisierung von Geschäftsprozessen und Arbeitsplätzen genutzt wird. Mit SimoBIT geben wir Impulse und Orientierung für die beschleunigte Entwicklung und breitenwirksame Anwendung von sicheren und leistungsfähigen betrieblichen mobilen IKT-Lösungen.“

Robert Keller, Director Business Services beim Technologiehersteller Bizerba www.bizerba.de präsentierte auf dem Kongress das Service-Informations-System (SIS): „Fallen in unserem Leitstand Service-Aufträge an, so sortiert der Einsatzleiter sie nach den Kriterien Qualifikation, Zeitplanung und Verfügbarkeit des Technikers. Anschließend schickt er die Daten über GPRS-Mobilfunk auf den Pocket-PC des passenden Mitarbeiters. Während der Techniker noch im Einsatz ist, kann der Einsatzleiter den Status des Auftrags bereits abrufen und somit weitere Aufträge in der Nähe planen“. Das System erfasse zudem automatisch die verbrauchten Ersatzteile, so dass über Nacht das Fahrzeug des Mitarbeiters neu bestückt werden kann. „Bevor wir das SIS eingeführt haben, wurde jeder Servicebericht per Hand geschrieben. Mit der Einführung wurde auch die Administration zur Eingabe und Abrechnung der Serviceberichte um 50 Prozent reduziert“, so Keller weiter.

Das enge Zusammenwirken von IKT-Anbietern und -Anwendern in den bis 2011 geförderten Projektverbünden sei dabei, so Homann, ein entscheidender Erfolgsfaktor: „Es zeigt sich, dass es neben dem technisch Machbaren auch auf Akzeptanz und Sicherheit der Lösungen ankommt, um neue Wachstumsfelder erschließen zu können. Gerade in schwierigen Zeiten gilt es, neue Marktchancen aufzuspüren, um die richtigen Zukunftsinvestitionen zu tätigen."

Die bei SimoBIT geförderten Projekte konnten sich im Rahmen eines Technologiewettbewerbs erfolgreich qualifizieren. Das Projektbudget beträgt einschließlich des Eigenanteils der beteiligten Industriepartner rund 60 Millionen Euro. Der Förderanteil des Bundes daran beträgt rund 28 Millionen Euro. Die Fördermaßnahme wird durch ein Konsortium unter Leitung der WIK Consult www.wik.org (Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie www.bmwi.de wissenschaftlich begleitet. Die ersten Ergebnisse der Begleitforschung machen deutlich, dass vor allem unternehmensübergreifende Geschäftsmodelle viel versprechend sind. Erst sie erlauben die erforderliche durchgängige Optimierung von Geschäftsprozessen über alle Wertschöpfungsstufen hinweg. Dabei geht es um einen komplexen Wandel, der weit in betriebliche Organisationen und Arbeitswelten hinein reicht. So werden etwa im Rahmen von SimoBIT Lösungen entwickelt und erprobt, die es dem Elektrohandwerk ermöglichen, auch das wichtige Marktpotenzial von Großbaustellen mit zu erschließen. Durch eine IKT-basierte mobile Systemlösung, bei der sich mehrere kleine, mittelständische Unternehmen (KMU) zu einer Art virtuellem "Groß"-Unternehmen auf Zeit zusammenschließen können, ergeben sich in diesem Beispiel neue Wettbewerbschancen für die KMUs.

Quelle: Berlin [ Bizerba ]

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