Wettbewerbsvorteile für Lebensmittel mit Herkunftsbezeichnung
Immer mehr Hersteller von Regionalprodukten beantragen EU-Gütesiegel / Nationalatlas aktuell präsentiert Karten, erläutert Hintergründe und zeigt Zusammenhänge auf
Schwarzwälder Schinken, Lübecker Marzipan und Thüringer Rostbratwurst sind Lebensmittel mit geschützter Geographie. Weitere 73 Regionalprodukte aus Deutschland dürfen die verkaufsfördernden EU-Gütesiegel "geschützte Ursprungsbezeichnung" oder "geschützte geographische Herkunft" tragen. Für andere Spezialitäten wie Dresdner Stollen, Hessischer Apfelwein oder Schwäbische Spätzle laufen die Zertifizierungsverfahren derzeit noch. Diese sind aufwändig und können sich über mehrere Jahre hinziehen. Trotzdem lassen sich viele Schutzgemeinschaften auf das komplizierte und langwierige Prozedere ein. Denn der Schutzstatus nach EU-Recht bewahrt nicht nur vor dem Missbrauch von Herkunftsbezeichnungen. Die Firmen versprechen sich durch den Ausschluss von nicht in der Region ansässigen Herstellern vor allem Wettbewerbsvorteile.Das Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) hat alles Wissenswerte zum Thema geschützte Herkunfstbezeichnungen zusammentragen und anschaulich aufbereitet. Die Ergebnisse in Form von Karten, Grafiken und Texten sind jetzt auf der Internetseite Nationalatlas aktuell ( http://aktuell.nationalatlas.de ) nachzulesen. Der Beitrag erläutert Hintergründe und Zusammenhänge; Karten zeigen, wo es in Deutschland welche zertifizierten Regionalprodukte gibt, für welche Lebensmittel Anträge bei der EU-Kommission vorliegen und - am Beispiel regionaler Wurstspezialitäten - dass nach wie vor eine breite Palette von Produkten ohne Schutz ihrer geographischen Herkunft angeboten wird. Autor des Beitrags ist der IfL-Wissenschaftler Ulrich Ermann. Der Wirtschaftsgeograph beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit Fragen der Produktion und des Konsums.
Nationalatlas aktuell erreichen Sie unter http://aktuell.nationalatlas.de. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Volker Bode, Leibniz-Institut für Länderkunde, Tel. +49 (0)341 255-6543, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
In der Online-Zeitschrift Nationalatlas aktuell veröffentlicht das Leibniz-Institut für Länderkunde regelmäßig Beiträge zu Ereignissen aus Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Politik und Umwelt. Im Mittelpunkt stehen eigene Karten und Grafiken sowie von Experten geschriebene Begleittexte. Alle Karten und Diagramme können auf Wunsch in Druckqualität zur Verfügung gestellt werden. Jüngere Beiträge beschäftigen sich unter anderem mit den Themen Cross-Border-Leasing, nichteheliche Geburten sowie Klimawandel und Wintersport in Mittelgebirgen.
Quelle: Leibzig [ IfL ]