Kleineres Angebot am EU-Rindfleischmarkt
2008 etwas fester tendierende Preise erwartet
Der Prognoseausschuss der EU-Kommission erwartet 2008 eine leicht abnehmende Rindfleischproduktion in der Europäischen Union. Bei einem relativ stabilen Verbrauch dürften die Schlachtviehpreise etwas fester tendieren. Der Einfuhrbedarf wird zunehmen.
2007 dürfte in den 27 Mitgliedstaaten etwas mehr Rind- und Kalbfleisch erzeugt worden sein als im Vorjahr. Zwar kamen nicht ganz so viele Tiere an den Haken wie 2006, ihr Schlachtgewicht ist jedoch um durchschnittlich zwei Prozent gestiegen. Der Umfang der Produktion kann bislang nur für die 15 ehemaligen Länder der EU vorausgesagt werden. Hier könnte die Erzeugung in diesem Jahr 7,3 Millionen Tonnen erreichen, das wäre ein halbes Prozent mehr als im Vorjahr.
Für 2008 schätzt die EU-Kommission den Rückgang der EU-Rind- und Kalbfleischerzeugung auf knapp ein Prozent. Hauptgrund ist die fehlende Rentabilität der Bullenmast, nachdem die Futterkosten 2007 stark gestiegen, die Erlöse für das Schlachtvieh aber gesunken sind. Dies brachte die Erzeuger in die Verlustzone. Die Bereitschaft neue Tiere aufzustallen, ist daher geringer geworden. In Südosteuropa hat die Hitzewelle des Sommers und Futtermangel außerdem zu deutlichen Bestandsreduzierungen geführt.
Der leicht rückläufigen Rindfleischerzeugung werden 2008 ein stabiler Verbrauch und zunehmende Einfuhren gegenüberstehen. Die Preise könnten nach Einschätzung des Prognoseausschusses im Schnitt um rund drei Prozent steigen. Die Preise für männliche Schlachtrinder werden voraussichtlich etwas stärker steigen als die Kuhpreise, da diese schon ein recht hohes Niveau erreicht haben. Ein Anstieg von vielleicht zehn Cent je Kilogramm für Jungbullen wird jedoch kaum reichen, um die höheren Produktionskosten zu decken.
Quelle: Bonn [ ZMP ]