Die Märkte für tierische Produkte im Januar
Begrenztes Jungbullenangebot
Aufgrund der geringeren Anzahl an Schlachttagen in der letzten Dezemberwoche und Anfang Januar werden die Rindfleischmärkte voraussichtlich zunächst knapp versorgt sein. Dies dürfte in den ersten Januarwochen zu Nachholbedarf beziehungsweise regerer Nachfrage seitens der Schlachtunternehmen führen. Die Erzeugerpreise für Jungbullen könnten sich daher in der ersten Januarwoche befestigen. Eine Preislinie über 3,00 Euro für männliche Schlachttiere der Fleischhandelsklasse 3 scheint aufgrund des eher begrenzten Jungbullenangebots durchaus möglich zu sein. Damit würden die Vorjahrespreise knapp überschritten. Die Notierungen konnten sich bereits im Dezember 2007 aufgrund der zügigen Nachfrage befestigen.
Preise für Schlachtkühe leicht höher
Nach dem Jahreswechsel wird auch im Kuhfleischbereich ein gewisser Nachholbedarf aufgrund geringerer Schlachtungen über die Feiertage bestehen. Zudem werden Verarbeitungsbetriebe mit dem Beginn des neuen Jahres wieder verstärkt in die Produktion einsteigen und Kuhfleisch als typische Verarbeitungsware ordern. Daher bestehen durchaus Chancen, dass die Erzeugerpreise für Schlachtkühe im Januar um den einen oder anderen Cent zulegen könnten. Im Dezember 2007 wurden Schlachtkühe im Monatsmittel voraussichtlich zu ähnlichen Preisen gehandelt wie im November.
Kalbfleisch nicht mehr so stark gefragt
Nachdem Kalbfleisch in der Weihnachtzeit Hochsaison hatte, wird sich der Handel mit dem Beginn des neuen Jahres wieder merklich beruhigen. Auf der Seite der Fleischvermarktung werden sich die Verbraucher wieder verstärkt den vergleichsweise preiswerteren Fleischarten zuwenden.
Preisabschläge für Kalbfleisch und für Schlachtkälber werden somit nicht zu vermeiden sein. Einhergehend mit der Nachfrageberuhigung kommen im Januar deutlich weniger Kälber zur Schlachtung. Die Erzeugerpreise für Schlachtkälber werden für pauschal abgerechnete Tiere wohl wieder unter die Marke von sechs Euro rutschen. Das Preisniveau des Vorjahres wird damit aber nach wie vor deutlich überschritten.
Schwächere Schweinepreise erwartet
Schlachtschweine werden wohl einen schwachen Start ins neue Jahr haben. Das Angebot wird nach dem Jahreswechsel groß ausfallen, da die Schlachtungen während der Weihnachtsfeiertage erheblich reduziert wurden. Es wird somit zu Angebotsüberhängen kommen. Schwächere Erzeugerpreise sind deshalb erfahrungsgemäß kaum zu vermeiden.
Im weiteren Monatsverlauf dürften die Schlachtunternehmen jedoch zügig Tiere nachfragen. Die Einführung von Exporterstattungen für Schweinefleisch sollte zusätzlich die Ausfuhren in Richtung Drittländer beflügeln und die EU-Fleischmärkte entlasten. Im Monatsverlauf Januar ist somit eine Stabilisierung der Schweinepreise denkbar.
Auf Erzeugerseite hofft man, kräftigen Preisabschlägen im Januar entgehen zu könne, da es um die Wirtschaftlichkeit in der Schweinemast auch zum Jahresbeginn nach wie vor schlecht bestellt ist.
Sollten die Schweinepreise im Januar nachgeben, wird es auch für Ferkelproduzenten zumindest nicht leicht sein, höhere Ferkelpreise am Markt durchzusetzen. Dennoch wird im Januar mit tendenziell stabilen bis leicht festeren Ferkelpreisen bei nicht mehr ganz so drängendem Angebot zu rechnen sein. In Erwartung steigender Schweinepreise im Frühjahr sollte die Aufstallbereitschaft der Mäster im Januar wieder zunehmen.
Stabile Preise am Geflügelmarkt
Die laufende Produktion dürfte auch im Januar problemlos Abnehmer finden. Nennenswerte Bestandsbildungen wird es wohl nicht geben. Hähnchenfleisch bleibt weiter stetig gefragt. Am Putenmarkt steht im Januar mehr Rotfleisch im Vordergrund. Die Preise am Hähnchen- und Putenfleisch dürften im Wesentlichen stabil bleiben.
Quelle: Bonn [ zmp ]