2008 festere Jungbullenpreise zu erwarten

Kaum größeres Angebot als im Vorjahr

In den vergangenen Jahren ist die deutsche Rindviehherde kräftig geschrumpft. BSE, ein sinkender Verbrauch und Änderungen in der Agrarpolitik waren wichtige Gründe. Inzwischen scheint sich der Rinderbestand zu stabilisieren. 2008 können die hiesigen Erzeuger für männliches Schlachtvieh voraussichtlich festere Preise erwarten.

Im November 2007 waren in Deutschland etwas mehr als 12,6 Millionen Rinder aufgestallt, so die noch vorläufigen Ergebnisse der jüngsten Viehzählung. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich die Rinderpopulation damit um knapp 70.000 Tiere oder 0,5 Prozent. In den Jahren zuvor war die durchschnittliche Abnahmerate vier Mal so hoch gewesen.

Bei den primär für die Fleischproduktion gehaltenen Jungbullen hat sich die Zahl der ein bis zwei Jahre alten Tiere etwas verringert, die demnächst zur Schlachtung anstehen. In dieser Alterklasse wurden 1,05 Millionen Rinder erfasst, 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr.

Eine leichte Zunahme um 1,3 Prozent auf 848.600 gab es bei den jüngeren Tieren im Alter zwischen 6 und 12 Monaten. Diese Tiere werden im zweiten Halbjahr 2008 geschlachtet. Insgesamt können 2008 zwar leichte Produktionseinbußen nicht ausgeschlossen werden, dramatisch werden sie aber wohl nicht ausfallen.

Die Preise für Jungbullen der Handelsklasse R3 blieben 2007 nach vorläufiger Berechnung mit 2,89 Euro je Kilogramm deutlich unter der Marke von 3 Euro, die ein Jahr zuvor noch überschritten wurde. Doch im begonnenen Jahr 2008 könnten die Preise für das männliche Schlachtvieh durchaus wieder fester tendieren.

Denn das Angebot wird kaum größer als im Vorjahr ausfallen, und die Einfuhr brasilianischen Rindfleisches in die EU könnte nach den neuen Außenhandelsregularien ins Stocken geraten. Weil darüber hinaus in der gesamten EU ein leichter Rückgang der Rindfleischerzeugung erwartet wird, dürfte bei normalem Verbrauch eine Preisbefestigung wahrscheinlich sein.

Quelle: Bonn [ ZMP ]

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