Heimische Exporte auf Rekordkurs
Ausfuhren der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft um 14,5 Prozent gestiegen
Die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft schreibt erneut Rekordzahlen im Export. Mit einer wertmäßigen Steigerung von 14,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wuchsen die Ausfuhren 2007 auf 43,4 Milliarden (Mrd.) Euro an. Das belegen die vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden. "Die hochqualitativen Lebensmittel aus Deutschland haben ein gutes Image und sind deshalb auf dem Weltmarkt gefragt", so Steffen Reiter, Leiter der Management-Einheit Export bei der CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH.
Den enormen wertmäßigen Wachstumsraten steht ein Rückgang in der Exportmenge von 4 Prozent gegenüber. Ursachen dieser Entwicklung sind eine zunehmende Tendenz zu höherpreisigen Waren sowie steigende Preise vornehmlich bei Lebensmitteln pflanzlichen Ursprungs.
Stark gefragt: Milch und Milchprodukte
Besonders große wertmäßige Steigerungsraten zeigen sich bei Lebensmitteln tierischen Ursprungs, die um 19,1 Prozent auf einen Wert von 15 Mrd. Euro kletterten. Aber auch ein mengenmäßiges Wachstum ist zu beobachten, um 8,8 Prozent auf 9,3 Millionen (Mio.) Tonnen.
Die Ausfuhren von Fleisch und Fleischwaren lagen 2007 bei 2,6 Mio. Tonnen (+15,1%). Den mit Abstand größten Anteil daran hat das frische Schweinefleisch (814.634 Tonnen; +21%). Bei Milch- und Milchprodukten zeigen sich ebenfalls sehr gute Wachstumsraten von 27,1 Prozent im Wert auf 7 Mrd. Euro. Davon legten Milch und Milcherzeugnisse um 33,1 Prozent auf gut 4 Mrd. Euro zu. Käse verbesserte sich um 17,5 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro und Butter um 46 Prozent auf 294,3 Mio. Euro. In der Menge stiegen die Ausfuhren von Milch- und Milchprodukten um 6,4 Prozent auf 5,25 Mio. Tonnen.
Auch beim Lebendvieh gibt es insgesamt eine wertmäßige Steigerung um 4,2 Prozent. Für diese sind insbesondere die Ausfuhren von Hausgeflügel verantwortlich, die um 24,2 Prozent auf 224,1 Mio. Euro anwuchsen. Rückläufig ist hingegen der Absatz von lebenden Rindern um 12,7 Prozent auf 239,8 Mio. Euro. Ursache dafür sind Exporteinschränkungen aufgrund der Blauzungenkrankheit.
Die Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs verzeichnen eine wertmäßige Verbesserung von 12,6 Prozent. Damit liegt der Handelswert 2007 bei fast 20 Mrd. Euro. Auffallend ist der vergleichsweise starke mengenmäßige Rückgang um fast 8 Prozent.
Asien steuert Fünf-Prozent-Marke an
Der wichtigste Absatzmarkt für Exporte der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft ist die EU-27, mit einem Anteil an den wertmäßigen Gesamtexporten in Höhe von 79,5 Prozent. Dabei konnten die Exporte in die osteuropäischen Beitrittsstaaten aus
2004 und 2007 weiter gesteigert werden und erreichten zusammen im vergangenen Jahr bereits einen Anteil von 10 Prozent aller deutschen Ausfuhren.
Das traditionell stärkste Empfängerland deutscher Exporte sind mit 6,03 Mrd. Euro Exportwert die Niederlande (+18,3%). Italien folgt mit 4,8 Mrd. Euro Lieferwert (+11,2%). Frankreich behält den dritten Platz im Ranking der wichtigsten Lieferländer bei (4,4 Mrd. Euro; +12,6%).
Zu einem zunehmend wichtigen Exportziel entwickeln sich die asiatischen Staaten. Die Lieferungen nach Asien stiegen 2007 um 16,8 Prozent auf 2 Mrd. Euro und machen einen Anteil von 4,7 Prozent aus. Das wichtigste Exportzielland unter den asiatischen Staaten ist Japan.
Quelle: Berlin [ CMA ]