Preise auf Knopfdruck

Preisschilder an Supermarktregalen zu ändern, ist oft mit Rennerei für die Angestellten verbunden. Mit einem System von vernetzten Displays lassen sich Preise schnell und jederzeit von einem zentralen Computer aus aktualisieren.

Manchmal erlebt man an der Kasse eine freudige Überraschung: T-Shirt, Kamera, Schokolade sind günstiger als auf dem Regal ausgezeichnet. Mitunter entpuppt sich ein Produkt auch als teurer. Die wenigen Mitarbeiter in Elektro-, Bau- und Supermärkten sind meist überlastet. Für das Aktualisieren der Schilder an den Regalen bleibt da oft wenig Zeit. Das gilt auch für elektronische Displays: Bei Preisänderungen müssen die Flash-Speicherkarten im entsprechenden Display ausgetauscht werden.

Ein vernetztes elektronisches Anzeigensystem soll den Mitarbeitern die Rennerei beim Preisschild wechseln künftig ersparen - und dem Kunden Überraschungen. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Mikroelektronische Schaltungen IMS in Duisburg haben die vernetzten Displays gemeinsam mit der Firma renzel media entwickelt. "Über einen zentralen Rechner im Büro kann der Filialleiter die Preise auf den Displays schnell und unkompliziert ändern", sagt Hans-Christian Müller, Gruppenleiter am IMS. "Dazu haben wir in jedem Screen einen Empfänger integriert. Über einen Sender im zentralen Computer lässt sich jedes Display einzeln ansteuern." Sind etwa die Erdbeeren im Sonderangebot, muss der Filialleiter lediglich die Datei, die den neuen Preis enthält, in das Hauptverzeichnis kopieren - und schon aktualisiert sich die Anzeige am Erdbeer-Regal. Damit der Preis an der richtigen Anzeigentafel geändert wird, trägt diese Datei als Namen den Nummerncode des entsprechenden Displays. Die Software, mit der die Preisschilder erstellt werden, liefert die Firma renzel media direkt mit.

Der Computer zerlegt die Bilder, die angezeigt werden sollen - etwa eine Schale Erdbeeren mit dem entsprechenden Preis - in kleine Datenpakete und sendet sie an den Empfänger. Hier wird das Bild wieder zusammengesetzt und angezeigt. Geht ein Datenpaket bei der Funkübertragung verloren, fragt der Empfänger automatisch beim Sender nach - das fehlende Paket wird erneut geschickt. Der Grund für diese Datenpakete: Die Displays besitzen nur einen kleinen Prozessor, damit sie energiesparend arbeiten und nicht zu viel Wärme entwickeln. "So können auch dicht schließende Gehäuse verwendet werden, was an manchem Installationsort von Vorteil ist - etwa an einem Kühlregal, wo Feuchtigkeit unvermeidbar ist", sagt Müller. Der Prototyp des vernetzen Anzeigensystems mit 25 Displays ist vom 21. bis 25. April auf der Hannover-Messe zu sehen (Halle 6, Stand K10). Nun planen die Forscher, ihre Entwicklung serienreif zu machen.

Quelle: Duisburg [ IMS ]

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