Müller fordert BSE weiter auf allen Ebenen zu bekämpfen

Tagung des Arbeitskreises BSE

Eine Vielzahl verschiedener, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhender Maßnahmen stellt derzeit den größtmöglichen Schutz für die Verbraucherin/den Verbraucher vor BSE sicher. Dazu gehören das Verbot der Tiermehlverfütterung, die Entfernung und Vernichtung von spezifiziertem Risikomaterial aus der Nahrungsmittelkette und die Pflicht, alle Rinder über 24 Monate, die für den menschlichen Verzehr vorgesehen sind auf BSE zu testen. So ein Fazit des Arbeitskreises BSE, der am 3. Dezember unter Leitung von Alexander Müller, Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium, in Bonn zusammenkam. "Das Rind" so Müller "ist durch diese Vielzahl an Schutzmaßnahmen umzingelt".

Eine Lockerung einzelner Regelungen, wie der Untersuchungsverpflichtung von Tieren im Alter zwischen 24 und 30 Monaten, sei derzeit verfrüht, wie die jüngsten BSE-Fälle in Japan mit Tieren im Alter von 21 und 23 Monaten zeigten, so der Staatssekretär. Gesicherte Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung müssten auch hier die Grundlage für den vorbeugenden gesundheitlichen Verbraucherschutz bilden. Nur durch einen intensiven und kontinuierlichen Gedankenaustausch werde es auch in Zukunft möglich sein, die größtmögliche Sicherheit für Verbraucherinnen und Verbraucher zu gewährleisten und - wie die Zahlen der BSE-Fälle über die letzten drei Jahre deutlich zeigten - die BSE erfolgreich zu bekämpfen.

Das Expertengespräch im Rahmen des Arbeitskreises BSE biete eine hervorragende Gelegenheit, sich über die Fachgrenzen hinaus zum Themengebiet der transmissiblen spongiformen Encephalopathien (TSE), zu denen auch BSE gehöre, auszutauschen, um so neue Entwicklungen aus unterschiedlichen Perspektiven der Wissenschaft und Forschung, Verbraucherschaft, Verwaltung und Politik zu diskutieren, so Müller.

Schwerpunkt der Diskussion seien aktuelle wissenschaftliche Arbeiten, z.B. der TSE-Forschungsplattform oder die Pathogenesestudie der Bundesforschungsanstalt für Viruserkrankungen der Tiere, BFAV (Insel Riems), gewesen. Ziel der in Art und Umfang bisher einzigartigen Pathogenesestudie sei es, den Verlauf der Infektion von der Erregeraufnahme bis zum Ausbruch der Krankheit zu erforschen und Proben von sicher mit BSE infizierten, aber noch nicht klinisch erkrankten Tieren zu gewinnen, so der Staatssekretär. Damit könnten laufend neue Erkenntnisse zur Ausbreitung und Verteilung von Prionen im Rinderorganismus gewonnen werden. Diese Erkenntnisse dienten unmittelbar dem gesundheitlichen Verbraucherschutz.

Der Arbeitskreis BSE wurde erstmals am 21.Dezember 2000 ins Leben gerufen. An dem Expertengespräch nahmen neben Wissenschaftlern aus verschiedenen Einrichten des Bundes, wie dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), dem Robert-Koch-Insitut (RKI) und der Bundesforschungsanstalt für Viruserkrankungen der Tiere (BFAV), auch Prof. Dr. Kretzschmar, Universität München, und Prof. Dr. Riesner, Universität Düsseldorf, sowie Fachleute aus Ländern und Verbänden sowie Vertreterinnen und Vertreter der im Bundestag vertretenen Fraktionen teil.

Quelle: Bonn [ BMVEL ]

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