Stabile Lebensmittelpreise nach dem Jahreswechsel

Angebot an Feingemüse hängt vom Wetter ab

Bei ihren Einkäufen im Januar können die deutschen Verbraucher weitgehend mit den bisherigen Preisen für Agrarprodukte rechnen, spürbare Verteuerungen sind allenfalls im Gemüsesortiment möglich, wenn Kälte und Frost insbesondere das Angebot an Feingemüsearten dezimieren. Auch die Fleisch- und Geflügelpreise halten voraussichtlich still, zumal die Nachfrage nach dem Jahreswechsel nicht sonderlich lebhaft sein wird. Ein deutlich geringeres Kaufinteresse wird auch am Eiermarkt erwartet, so dass hier mit leichten Preisreduzierungen zu rechnen ist. Deutlich teurer als im Vorjahr bleiben die Eier aber dennoch. Wenig Änderungen sind im Januar bei Molkereiprodukten, Speisekartoffeln und Obst zu erwarten.

Ausreichend Fleisch zu stabilen Preisen

Das Angebot an Rindfleisch aus deutscher Erzeugung wird zwar auch im neuen Jahr weiter zurückgehen, ergänzt um wachsende Zufuhren aus dem Ausland, insbesondere Drittländern, wird es für die verhaltene Nachfrage jedoch ausreichen. Damit ändert sich auch an den bisherigen Ladenpreisen wenig, die bereits 2003 auf dem Vorjahresniveau stabil geblieben waren. An Schweinefleisch herrscht 2004 ebenfalls kein Mangel. Selbst wenn die Mäster in Deutschland und in der Europäischen Union ihre Erzeugung nach den unbefriedigenden Erlösen des Jahres 2003 etwas einschränken, bleibt das Angebot sehr umfangreich. An den konsumfreundlichen Preisen für das Lieblingsfleisch der Bundesbürger ändert sich daher voraussichtlich wenig. Kalbfleisch dürfte es im Januar etwas billiger geben, denn wie nach jedem Jahreswechsel bricht das Kaufinteresse für diese Fleischart deutlich ein.

Bedarfsdeckendes Geflügelangebot

Die Geflügelmärkte werden im Januar ausreichend versorgt sein. Insbesondere am Hähnchenmarkt sind voll bedarfsdeckende Mengen zu erwarten, zumal die heimische Produktion umfangreich durch Importe ergänzt wird. Es sind daher ähnlich günstige Ladenpreise wie im Vorjahr zu erwarten. Auch das Angebot an Putenfleisch wird nicht mehr so knapp sein, so dass zumindest keine weiteren Preisanhebungen absehbar sind. Allerdings wird frische Putenbrust weiterhin deutlich teurer bleiben als zur Vorjahreszeit.

Eier im Januar nicht mehr so knapp

Das Angebot an Eiern wird nach den Engpässen vor den Feiertagen nicht mehr so knapp sein. Denn die Konsumnachfrage geht deutlich zurück. Nennenswerte Über-hänge, die nachhaltig auf die Preise drücken, werden aber ebenfalls nicht erwartet. Denn zum einen werden viele Althennen geschlachtet, zum anderen werden Färbe-reien und die Eiproduktenindustrie verstärkt als Käufer auftreten. Möglicherweise pendeln die Preise leicht zurück, deutlich höher als im Vorjahr bleiben sie aber auf jeden Fall.

Milch und Molkereiprodukte weiterhin günstig

Das Milchaufkommen in Deutschland nimmt jahreszeitlich weiter zu, so dass den Molkereien ausreichend Rohstoff zur Verfügung steht. An den durchweg konsumfreundlichen Preisen für die verschiedenen Molkereiprodukte wird sich im neuen Jahr vorerst nichts ändern. Sie bleiben auf dem Niveau des Vorjahres stabil und somit oft etwas niedriger als vor zwei Jahren.

Kartoffeln nicht so knapp wie befürchtet

Die Marktversorgung mit Speisekartoffeln ist auch in den kommenden Wochen gesichert, trotz der deutlich kleineren Ernte als im Vorjahr. Das Ernteminus betrifft vor allem Stärkekartoffeln und Rohstoff für die Frittenherstellung, bei Speiseware fehlen bei weitem nicht so große Mengen. Nachdem das knappere Angebot bereits im Herbst und Winter zu höheren Verbraucherpreisen geführt hat, ist nunmehr eine Stabilisierung anzunehmen. Denn für die vergleichsweise schwache Nachfrage der Verbraucher nach frischen Kartoffeln reicht das Angebot aus der Herbsternte im Januar wohl aus. Die Lieferungen an Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum sind im Januar hingegen noch sehr klein; die Frühware ist vergleichsweise teuer und meist nur auf städtischen Groß- und Wochenmärkten zu haben.

Wenig Preisänderungen im Obstangebot

Die Verbraucherpreise für Äpfel und Birnen, Orangen und Bananen, Kiwis und Zitronen dürften sich über den Jahreswechsel wenig ändern. Diese Obstarten werden damit zu ähnlichen Preisen wie im Januar 2003 erhältlich sein. Das gilt auch für Tafeltrauben, mit Kilopreisen von rund drei Euro und mehr sind sie um diese Jahreszeit allerdings nicht sonderlich günstig. Beschickt wird der deutsche Markt im Januar auch mit Steinobst aus Südafrika, außerhalb der europäischen Saison lassen sich diese Pfirsiche und Aprikosen aber vergleichsweise teuer bezahlen.

Genügend Wintergemüse

Preiswerte Wintergemüsearten aus deutscher Erzeugung sind bei ausreichendem Angebot auch im Januar Weißkohl, Möhren und Porree. Die Angebots- und Preisentwicklung von Feingemüsearten wie Broccoli und Blumenkohl, Tomaten und Gurken, Blattsalaten und Paprika, die im Winter fast ausschließlich aus südeuropäischen Anbaugebieten auf den deutschen Markt kommen, hängt stark von der Witterung ab.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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