Der Nahrungsmittelmarkt in Deutschland 2003
Mengen hoch – Preise runter
Die private Nachfrage nach Lebensmitteln in Deutschland ist im Jahr 2003 vielfach wieder gestiegen, während die Preise meistenteils klein geblieben sind. Die Tendenz zum möglichst preiswerten Einkauf in den Discountern hat sich fortgesetzt, und es zeigt sich auch, das wieder mehr zu Hause gekocht, gebacken und eingemacht wird. Das belegen erste Hochrechnungen der Marktforschungsdaten von ZMP und CMA auf Grundlage des Haushaltspanels der Gesellschaft für Konsumforschung und des repräsentativen Einzelhandelspanels.Der Fleischkonsum hat sich nach dem BSE-Schock 2001 und der Euro-Verunsicherung in 2002 wieder erholt: Die Einkäufe der privaten Haushalte erhöhten sich gegenüber 2002 um drei Prozent bei Fleisch und um zwei Prozent bei Wurst und Fleischwaren. Auch die meisten Molkereiprodukte konnten zulegen. So hat sich vor allem bei den Milchgetränken der heiße Sommer mit einem Plus von elf Prozent ausgezahlt, beim Joghurt gab es ein Wachstum um fünf Prozent. An Obst und Gemüse –ob frisch oder als Konserve – wurden um zwei Prozent höhere Mengen als 2002 eingekauft, Speiseöl kam auf ein Mengenwachstum von drei Prozent, und bei Zucker lagen die Einkaufsmengen um vier Prozent höher.
Die höheren Nachfragemengen bei Zucker und Speiseöl belegen dabei nach Ansicht der Marktforscher: Zu Hause wird wieder mehr gekocht, gebacken und eingemacht. Allerdings bleiben die Konsumenten sparsam: Sie orientierten sich zum einen in Richtung Discounter, die ihren Marktanteil um weitere 5,5 Prozent steigern konnten, zum anderen fragten die Verbraucher verstärkt Handelsmarken nach – sie suchen also nach der preiswerteren Kalorie. Dies bestätigt auch ein Blick auf die Entwicklung der Preise, die in den meisten Produktbereichen unter Vorjahr lagen oder stabil blieben. Vor allen Schweinefleisch, Brathähnchen und Molkereiprodukte konnten die deutschen Verbraucher im Jahresdurchschnitt deutlich günstiger erstehen als 2002. Eier und Kartoffeln ließen sich hingegen teurer bezahlen, und hier gingen die Einkäufe zurück.
Bei etlichen Produkten hat der Mengenanteil im Discountbereich längst die 50-Prozent-Marke passiert. Dazu zählen Molkereiprodukte wie Käse, Joghurt, Quark und Milch ebenso wie Konserven und Zucker. An Speiseöl konnten die Discounter im vorigen Jahr sogar 60 Prozent der Einkaufsmenge umschlagen. Die Mengenbedeutung von Fleischwaren und Wurst liegt bei 40 Prozent, von Geflügel bei 39 Prozent, von Kartoffeln bei 38 Prozent und von Brot bei 32 Prozent. Beim Fleisch beläuft sich der Anteil erst auf 13 Prozent. Noch geht etwa jedes fünfte Kilo Fleisch und Wurst über die Ladentheke der Metzger.
Quelle: Bonn [ zmp ]