Problemes estructurals en el subministrament d'aliments: els escàndols són inevitables?

L'historiador de Frankfurt mostra paral·lelismes sorprenents de la discussió actual amb el debat al segle XIX

En els darrers anys, els escàndols alimentaris han assolit –sembla– cotes sense precedents. L'actual escàndol de les dioxines torna a posar de manifest els problemes bàsics del subministrament d'aliments moderns, que normalment es reflecteixen poc en la vida quotidiana en temps sense escàndols: els consumidors amb prou feines estan en condicions d'avaluar realment la qualitat dels aliments, només poden entendre de manera limitada què; Ells mengen. Tanmateix, això no és en cap cas una novetat del present, com sovint ens fan creure els informes d'escàndols. Més aviat, aquest problema va sorgir al segle XIX, arran de l'inici de la industrialització. La recentment publicada tesi doctoral "L'alimentació segons la norma" de Vera Hierholzer, assistent d'investigació al Seminari d'Història de la Universitat de Goethe, en proporciona una prova impressionant.

Avui dia, els noms de productes molt científics, nombrosos segells de qualitat i etiquetes d'envasos cada cop més detallades suggereixen decisions de compra conscients, però en última instància són ficcions de racionalitat. Menjar i beure estan determinats per les asimetries d'informació entre consumidors i productors d'aliments i, per tant, es basen en la confiança. El nucli d'aquesta constel·lació va sorgir durant l'època de l'Imperi alemany. L'estudi de l'historiador de Frankfurt, que va ser publicat per Vandenhoeck & Ruprecht l'agost de 2010, mostra paral·lelismes sorprenents entre les discussions actuals i els amplis debats públics que van tenir lloc a finals del segle XIX.

Jahrhunderts um die Lebensmittelqualität geführt wurden.

Durch den zu dieser Zeit stattfindenden Übergang von der Selbstversorgung zur Verbrauchswirtschaft und die beginnende Massenproduktion veränderte sich das Verhältnis zur Nahrung. Die wachsende Arbeitsteilung führte zu einer zunehmenden Distanz zwischen Verbrauchern und Erzeugern. Die Produktion wurde immer mehr technisiert, verwissenschaftlicht und damit intransparenter, der Warenverkehr globalisierte sich. Neue Inhalts- und Zusatzstoffe und neue Produkte wie die Margarine und der Brühwürfel kamen auf den Markt. Der Umstand, dass die Verbraucher über die Herkunft und Beschaffenheit der Nahrung in einer zuvor nicht gekannten Weise im Dunkeln blieben, führte zu einer wachsenden Unsicherheit. Gleichzeitig veränderte der Aufstieg der Ernährungsforschung den Blick auf die Nahrungsmittel, neue wissenschaftliche Erkenntnisse sensibilisierten.

Vera Hierholzers Arbeit verfolgt die Frage, wie die sich entfaltende Konsumgesellschaft mit dem zu beobachtenden Misstrauen gegenüber der kommerzialisierten Nahrungsmittelversorgung umging. Im Schnittfeld der vielfach divergierenden Interessen von Staat, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbrauchern, so zeigt sie, entstand ein Geflecht aus konkurrierenden, sich aber faktisch ergänzenden Regulierungen zur Nahrungsmittelqualität.

Hierholzer zeichnet die Diskussionen um das dringend geforderte erste reichseinheitliche Nahrungsmittelgesetz von 1879 nach, die geprägt waren von der auch heute im Zentrum stehenden Suche nach einer sinnvollen Balance zwischen detaillierten, exakten Bestimmungen und hinreichend offenen Regelungen, die der sich schnell verändernden Materie und den Interessen der Wirtschaft gerecht werden. Das Buch schildert den Kampf um den Aufbau eines Netzes von Überwachungsbehörden, die regelmäßige, flächendeckende Kontrollen durchführten.

Doch nimmt Hierholzers Untersuchung auch Normsetzungen nicht-staatlicher Akteure in den Blick. Wissenschaftliche Fachverbände der sich etablierenden Nahrungsmittelchemie stellten ergänzend zur staatlichen Rechtssetzung Normen für die Untersuchung und Beurteilung der Lebensmittel auf, die sich zunehmend zu quasi-gesetzlichen Standards entwickelten – sehr zum Missfallen der Nahrungsmittelindustrie. Diese setzte den wissenschaftlichen Normen eigene Qualitätsregulierungen entgegen, die gleichzeitig das Vertrauen der Verbraucher stützen sollten. Einzelne Branchen wie die Schokoladenindustrie etablierten selbst Überwachungsinstitutionen und ließen ihre Waren regelmäßig kontrollieren – natürlich nicht, ohne dies öffentlichkeitswirksam durch Qualitätssiegel und Werbeanzeigen zu vermarkten.

Die Verbraucher wurden ebenfalls aktiv, erste Verbrauchervereinigungen entstanden. Daneben gerieten die Konsumenten ins Blickfeld der öffentlichen Debatten. Politiker und Wissenschaftler vertraten – und hier ist eine weitere frappierende Ähnlichkeit zu den derzeitigen Debatten zu beobachten – vielfach die Ansicht, dass die „irrationale“, insbesondere am Preis orientierte Nachfrage der Konsumenten zwangsläufig zu Panschereien führe. Deshalb suchte man die Verbrauchsgewohnheiten durch populärwissenschaftliche Ratgeber, Zeitungsartikel, Vorträge und Ausstellungen zu korrigieren, was angesichts des niedrigen Lebensstandards jedoch (noch) an den Realitäten vorbeiging.

Allmählich kristallisierte sich ein arbeitsteiliges Modell der Nahrungsmittelregulierung heraus, das in seinen Grundprinzipien bis heute Bestand hat. Seine Ausgestaltung im Detail muss allerdings immer wieder neu austariert werden – spätestens dann, wenn neue Skandale seine Funktionalität in Frage stellen. Neben der bitteren Erkenntnis, dass eine vollständige Lebensmittelsicherheit in der modernen, funktional differenzierten Gesellschaft wohl nicht zu erreichen ist, vermittelt Hierholzers Arbeit zumindest eine tröstliche Gewissheit: So gut wie heute war unsere Ernährung noch nie – allein deshalb, weil das Angebot jedenfalls in den modernen Industrieländern noch nie derart reichhaltig war.

Informació:

Dr. Vera Hierholzer, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Historisches Seminar, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Aquesta adreça de correu electrònica està protegida contra robots d'spam! Ha de ser habilitat el JavaScript per visualitzar!, 069/798-32620; www.v-r.de/de/Hierholzer-Nahrung-nach-Norm/t/1001003599/

Quelle: Frankfurt am Main [ Goethe-Universität ]

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