Schnappauf: High-Tech-Labor in Betrieb - ab sofort H5N1-Nachweis in Bayern möglich

Das neue High-Tech-Labor des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Oberschleißheim kann ab sofort den H5N1-Nachweis selbst durchführen. Dies erklärte Bayerns Verbraucherschutzminister Werner Schnappauf in München. Bisher war nur das Friedrich-Löffler-Institut (LFI) auf der Insel Riems in der Lage, H5N1 festzustellen.

Schnappauf: "Durch die eigenen Laborkapazitäten verschafft sich Bayern bei den Analysen einen Zeitvorsprung. Auf der Grundlage der ersten Analyse-Er-gebnisse können die zuständigen Kreisverwaltungsbehörden bereits vorgewarnt und die Tierseuchenbekämpfung vorbereitet werden."

Die offizielle Bestätigung des Geflügelpestfalls erfolgt auch weiterhin durch das Nationale Referenzlabor auf der Insel Riems. Die am LGL positiv vorgetesteten H5N1-Proben landen dann mit höchster Priorität beim FLI. Dieser Vorstoß Bayerns erfolgt in Abstimmung mit dem FLI. Bayern ist damit das erste Land in Deutschland, das mit eigenem Know-how und Labor-Equipment die Subtypisierung des Influenzavirus vornehmen kann. Rund 400.000 Euro hat der Freistaat dafür investiert.

Darüber hinaus hat Schnappauf ein wissenschaftliches Beratergremium eingerichtet und dessen Leitung am LGL in Oberschleißheim angesiedelt. Das zehnköpfige Wissenschaftler-Team soll relevante Fragestellungen wissenschaftlich aufarbeiten. Prioritär beschäftigen sich die Wissenschaftler mit der Impfstrategie von Hausgeflügel und Haustieren sowie einer etwaigen Seuchenverbreitung über Futtermittel. Dem Team gehören Experten aus der Infektiologie, der Tierseuchenbekämpfung, des Arbeitsschutzes, der Umwelthygiene, der Tierkörperbeseitigung, des Gewässerschutzes, der Chemikalienverträglichkeit bei Desinfektionen und des Tierschutzes an.

Die H5N1-Diagnostik wird mittels einer ''validierten Real Time PCR'' durchgeführt. Über eine polymerase Kettenreaktion (PCR) werden die H- und N-Bestandteile (Hämagglutinin und Neuraminidase) der Influenza-Viren nachgewiesen. Diese Analytik erfolgt in einem S3-Sicherheits- und einem Molekularbiologie-Labor. Die Geräte sind sog. ''Real Time Thermocycler''.

Quelle: München [ stmlu ]

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