Neuartige Mikrowellentechnologie
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) investiert im Rahmen seines Innovationsforschungsprogramms in ein Projekt, das durch die Untersuchung einer neuartigen Mikrowellentechnologie Lebensmittel auf innovativem Wege zugänglicher und haltbarer und Trocknungsverfahren schonender und energieeffizienter machen soll.
Mikrowellentechnologie zum Erwärmen oder Auftauen von Lebensmitteln ist Standard in Haushalten, weniger dagegen in der industriellen Erzeugung von verzehrfähigen Lebensmitteln. Produktsicherheit und qualitätsschonendes Erhitzen im Großmaßstab unterliegen noch erheblichen Unsicherheiten. Eine wesentliche Ursache dafür ist, dass es bisher beim Erzeugen von Mikrowellen über sog. Magnetrons nicht gelingt, ein gleichmäßiges Einkoppeln und Verteilen der Energie in den Behandlungsraum zu erreichen.
Das vom BMEL geförderte Forschungsvorhaben untersucht einen neuen Weg zur elektrotechnischen Erzeugung von Mikrowellen über eine Halbleitertechnologie. Dioden erzeugen auf das Lebensmittel fokussierte stehende Wellen und sollen dadurch eine gleichmäßige Feldverteilung erzielen. Damit wird die Hauptursache für ein ungleichmäßiges Erhitzen eliminiert.
So können die Vorteile der volumetrischen Energieeinbringung durch Mikrowellen genutzt werden. Zusammen mit den Möglichkeiten der Gestaltung des Produktes in Bezug auf Größe, Form und Zusammensetzung sowie Verpackung können mit dieser neuen Mikrowellentechnologie Lebensmittel auf innovativem Wege zugänglich und haltbar gemacht werden. Diese Vorteile sollen auch auf Trocknungsverfahren angewendet werden, die damit schneller und schonender durchgeführt werden. Das schnelle und gleichmäßige Erhitzen und Trocknen mittels halbleitererzeugter Mikrowellen ist ein innovatives Verfahren, dass neue Pasteurisations- und Trocknungsverfahren ermöglicht, die energieeffizient, ohne zeitliche Abnutzung der durch Mikrowellenerzeugender Bauteile und ohne Plasmabildung nachhaltig nutzbar sind.
Das BMEL fördert das Forschungsvorhaben mit rund 890 000 Euro, das sind rund 67 Prozent der geplanten Gesamtkosten des Projekts.
Projektpartner sind die Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Forschungsdepartment für Ingenieurwissenschaften, Lehrstuhl für Lebensmittel- und Bio-Prozesstechnik (Prof. Dr,-Ing. Ulrich Kulozik) sowie die Firma Fricke und Mallah Microwave Technology GmbH (Marcel Mallah).