Mit NMR kostengünstig und effizient

Neue Verfahren für die Lebensmittelanalytik

Das Forschungszentrum für Bio-Makromoleküle der Universität Bayreuth und die ALNuMed GmbH, eine Ausgründung dieses Forschungszentrums, präsentierten neue Verfahren der Lebensmittelanalytik auf der Analytica 2014 in München. Am Gemeinschaftsstand von Bayern Innovativ zeigten sie, wie die magnetische Kernresonanzspektroskopie (NMR) auf hocheffiziente Weise dazu beträgt, Inhaltsstoffe und Herkünfte von Lebensmitteln aufzuklären.

Die Universität Bayreuth betreibt eines der weltweit größten Zentren für NMR-Spektroskopie und setzt diese Technologie insbesondere im Bereich der Lebensmittel- und Gesundheitswissenschaften ein. Mit neuen NMR-basierten Verfahren können Fleisch, Honig und pflanzliche Produkte – wie beispielsweise Gewürze, Gemüse oder Tee – in nur wenigen Minuten zuverlässig analysiert werden. Inhaltsstoffe lassen sich sowohl identifizieren als auch quantifizieren, ohne dass sie vorher aufwändig getrennt werden müssen. In der Entwicklung befinden sich Schnelltest- Plattformen für umfassende Inhaltsstoffprofile (iMetabonomics), Methoden zum Nachweis von Produktpiraterie und Verfahren zum Schutz von Herkunftsbezeichnungen und Herstellungsverfahren („molekulares Etikett“).

„In den ersten beiden Messetagen konnten wir bereits zahlreiche neue Kontakte zu Unternehmen der Lebensmittelbranche knüpfen“, berichtet Prof. Dr. Stephan Schwarzinger, der Geschäftsführer der ALNuMed. „Wie keine andere Methode erlaubt die NMR-Spektroskopie den Nachweis unbekannter Verfälschungen. Auf diese Weise können Hersteller und Handel die Konsumentensicherheit deutlich erhöhen – ebenso schnell wie kostengünstig.

Sie steigern damit die Wertschöpfung ihrer Produkte und vermeiden etwaige Lebensmittelskandale.“ Das gilt nicht zuletzt für fleischverarbeitende Betriebe, die in der Vergangenheit unwissentlich durch falsche Deklarierungen irregeführt wurden. Mithilfe der NMR-Spektroskopie lassen sich Rind-, Schweine-, Geflügel- und andere Fleischsorten auch in geringen Beimengungen eindeutig identifizieren.

Ein besonderes Highlight des Messestands ist eine neue Entwicklung im Bereich der Wiegetechnik. Honig und ähnliche zähe Substanzen abzuwiegen war bisher eine anspruchsvolle und zeitraubende Tätigkeit. Die gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungsverfahren, beispielsweise für die Bestimmung der Leitfähigkeit (DIN 10753) oder des Gehaltes an freier Säure in Honig (DIN 10756), erfordern die exakte Einwaage von Honig. In Zusammenarbeit mit der Firma Mettler-Toledo ist es der ALNuMed gelungen, diesen Vorgang durch die Vernetzung unterschiedlicher Mess- und Datenübertragungsgeräte zu automatisieren. Die Vorbereitung von Honig-Proben, beispielsweise für NMR-spektroskopische Authentizitätsprüfungen, wird auf diese Weise um mehr als das Doppelte beschleunigt.

Quelle: Bayreuth [ Universität Bayreuth ]

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