Sichere Lebensmittel: Branche setzt auf QS-Kompetenz
Bilanz der Kontrollergebnisse 2009: QS-System funktioniert zuverlässig/Breite Beteiligung der Wirtschaft/Koordinierungsfunktion gewinnt zunehmend an Bedeutung
Lebensmittel sind heute sicherer, werden zuverlässiger produziert und besser als jemals zuvor kontrolliert. Zu diesem Ergebnis kommt das QS-Prüfsystem für frische Lebensmittel, welches als Antwort auf die BSE–Krise vor fast zehn Jahren von führenden Organisationen der deutschen Lebensmittelwirtschaft gegründet wurde. Die aktuelle Einschätzung beruht auf der Bilanz sämtlicher Kontrollen 2009 sowie der Auswertung der Ergebnisse der letzten Jahre in den Systemketten Fleisch und Fleischwaren und Obst, Gemüse und Kartoffeln. In der QS-Datenbank liegen inzwischen 240.000 Berichte, die seit der Gründung im Jahr 2001 in der gesamten Lebensmittelkette, von Futtermittelherstellern, über landwirtschaftliche und Fleischverarbeitende Betriebe bis zu den Märkten des Lebensmitteleinzelhandels, durchgeführt wurden.Aufgrund der breiten Wirtschaftsbeteiligung und der engen Zusammenarbeit mit allen Akteuren in der Lebensmittelkette übernimmt QS heute außerdem Koordinierungsaufgaben für eine Vielzahl von gesellschaftrelevanten Themen, wie Tierschutz, Nachhaltigkeit oder Rückstandsbelastung bei Obst/Gemüse.
Positive Bilanz der Kontrollen 2009
Im Jahr 2009 führte QS 41.926 System- und Stichprobenaudits durch. 32.433 fanden in der Systemkette Fleisch und Fleischwaren statt, 9.493 entfielen auf die Systemkette Obst, Gemüse und Kartoffeln. Die Bilanz der Kontrollen ist positiv und die Ergebnisse sprechen dabei eine klare Sprache. In beiden Segmenten schlossen etwa 95% der überprüften Betriebe mit Status I, dem höchsten Niveau, ab. Lediglich 1,5 % der kontrollierten Betriebe in der Systemkette Fleisch und Fleischwaren und 3,6 % in der Systemkette Obst und Gemüse erhielten keine Zulassung. Gegen insgesamt 250 Betriebe wurde ein Sanktionsverfahren eingeleitet. Die von einem unabhängigen Sanktionsbeirat ausgesprochenen Sanktionsstrafen reichten von 100 Euro bis 15.000 Euro.
Zusätzlich zu den regulären Systemaudits wurden zum Ende des letzten Jahres risikoorientiert über 600 Stichprobenkontrollen durchgeführt; davon allein 120 in den QS-beteiligten Geschäften des Lebensmitteleinzelhandels. Im Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich die Zahl der beanstandeten Betriebe deutlich. Bei der Mehrheit der Systempartner gab es keine gravierenden Beanstandungen.
Erfolge bei Monitoringprogrammen
Auch die zusätzlichen Monitoringprogramme, die im QS-System besonders sensible Stellen des Herstellungsprozesses von Lebensmitteln überwachen, greifen. Erfolge gibt es bei der Salmonellenbekämpfung bei Fleisch und Fleischwaren: Die Auswertung von über 7,5 Millionen Analyseergebnissen aus den letzten Jahren bestätigt den kontinuierlichen Rückgang der Betriebe mit einem hohen Eintragsrisiko von Salmonellen. Positives Fazit bei der Schadstoffüberwachung von Futtermitteln: Seit Einführung der verpflichtenden Ergebnismeldung im Januar 2008 wurden über 24.000 Proben ausgewertet, nur wenige (< 1 %) der Proben waren zu beanstanden. Auch die Bilanz für die Rückstandsbelastung von Obst und Gemüse ist erfreulich: Die Erzeuger arbeiten vorbildlich und die Belastung ist deutlich zurückgegangen.
Die positiven Kontrollergebnisse stellen den Systempartnern und der Funktionsfähigkeit des QS-Systems ein gutes Zeugnis aus, geben aber keinen Anlass, sich darauf auszuruhen. Um die Situation auf den Betrieben noch präziser zu beschreiben, greifen seit Anfang des Jahres verschärfte Bewertungs- und Kontrollmodalitäten. Zukünftig haben auch geringe Mängel Einfluss auf die risikoorientierte Einstufung eines Systempartners im QS-System.
Koordinierungsfunktion in der Lebensmittelkette
Als Qualitätssicherungssystem aller Wirtschaftsbeteiligten berücksichtigt QS sämtliche Akteure, vom Futtermittel bis zur Ladentheke. Durch den großen Zuspruch und die enge Zusammenarbeit mit allen an der Wertschöpfungskette Beteiligten koordiniert das System heute eine Vielzahl von Themen, die für die Akteure der Lebensmittelkette relevant sind. Als Ergebnisse der Koordinierungsbemühungen konnte QS mit dem verpflichtenden Einsatz von Schmerzmitteln bei der Ferkelkastration oder der Berücksichtigung von QS-Audits bei der Risikoeinstufung von landwirtschaftlichen Betrieben durch die amtliche Überwachung im vergangenen Jahr echte Meilensteine setzen. Zudem gelang es 2009, die internationale Vernetzung der europäischen Standards, insbesondere im Futtermittelbereich, entscheidend voranzutreiben.
QS: Erfolgsgeschichte im In- und Ausland
Innerhalb der vergangenen fünf Jahre hat QS nicht nur die Zahl der Systempartner mehr als verdoppelt – aktuell 124.884 Betriebe (Stand April 2010) – sondern auch die Zahl der ausländischen Partner ausgebaut (11.653). Mehr als zwei Drittel des in Deutschland erzeugten Rind- und Kalbfleisches stammt mittlerweile von Betrieben mit Lieferberechtigung ins QS-System, der QS-Anteil des in Deutschland erzeugten Geflügel- sowie Schweinefleischs liegt sogar bei über 90 %.
Die QS Qualität und Sicherheit GmbH ist Systemgeber und Träger des QS-Prüfsystems für Lebensmittel. Die von QS definierten Standards legen für alle Stufen der Wertschöpfungskette – von der Futtermittelwirtschaft bis zum Lebensmitteleinzelhandel – strenge, nachprüfbare Produktionskriterien fest. Die stufenübergreifende Überwachung dieser Kriterien sowie die Rückverfolgbarkeit der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und der daraus hergestellten Lebens-mittel kennzeichnen das System. Mehr als 104.000 Unternehmen aus den Bereichen Futtermittel, Landwirtschaft, Schlachtung/Zerlegung, Verarbeitung, Fleischerhandwerk, Großhandel und Lebensmitteleinzelhandel sowie mehr als 20.000 Unternehmen aus dem Bereich Frisches Obst, Gemüse, Kartoffeln haben sich bislang für die Teilnahme am QS-Prüfsystem für Lebensmittel entschieden.
Quelle: Bonn [ QS ]