Geflügelwirtschaft will sich besser kontrollieren lassen
Deutsche Geflügelwirtschaft nimmt Tierschutz ernst - und finanziert unangekündigte Kontrollen im QS-System
Die deutschen Geflügelhalter nehmen Tierschutz, Tiergesundheit und Hygiene ernst - und scheuen auch unangekündigte Kontrollen nicht. Ab sofort stellen sich die deutschen Hähnchen- und Putenhalter freiwillig zusätzlichen Überprüfungen im QS-System für Qualität und Sicherheit in der Lebensmittelkette. Die von der Geflügelwirtschaft finanzierten sogenannten "Spotaudits" der QS Qualität und Sicherheit GmbH starten im Februar 2012 und überprüfen die landwirtschaftlichen Betriebe in Bezug auf Tierschutz, Tiergesundheit und Hygiene. "Wir haben in unseren Ställen nichts zu verbergen", sagt Leo Graf von Drechsel als Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG). "Bei uns können sich Experten jederzeit davon überzeugen, dass das Stallmanagement funktioniert und dass es den Tieren gut geht." Dieses Plus an Kontrolle und Sicherheit für den Verbraucher ist in der deutschen Veredelungswirtschaft bislang einmalig. In die zusätzlichen Kontrollen investiert die deutsche Geflügelwirtschaft rund 300.000 Euro.
Bis Ende des Jahres werden rund 1200 unangekündigte Kontrollen bei den im QS-System zertifizierten Geflügelbetrieben durchgeführt. Tiergesundheit und tiergerechte Haltung stehen dabei im Fokus, außer Fragen des Tierschutzes werden aber auch weitere Aspekte im Betriebsablauf wie Betriebs- und Futtermittelhygiene überprüft. Mit diesen Spotaudits nehmen die Hähnchen- und Putenhalter eine Vorreiterrolle in der deutschen Nutztierhaltung ein: Die Geflügelwirtschaft startet bereits jetzt mit den Spotaudits, QS-weit für Betriebe aller Tierarten ist die Einführung unangekündigter
Tierschutz- und Tiergesundheitsaudits erst für das Jahr 2013 geplant.
Die Kontrollen seien dabei kein "zahnloser Tiger", betont Graf Drechsel: Werden Verstöße gegen die QS-Anforderungen festgestellt, drohen Sanktionsverfahren bis hin zum Entzug der Lieferberechtigung des Betriebes. "Mit der zusätzlichen Kontrolle über Spotaudits wollen wir die bereits bestehende hohe Qualität des Tierschutzes und der Tiergesundheit in der Hähnchen- und Putenhaltung sichern."
Quelle: Berlin [ ZDG ]