Futtermittel: Ein Jahr System zur Lieferantenbewertung
Futtermittel: Ein Jahr System zur Lieferantenbewertung Allianz Futtermittelsicherheit Deutschland (AFS) eG: Generalversammlung zieht positive Bilanz
Die in der Allianz Futtermittelsicherheit Deutschland (AFS) eG organisierten Mischfutterhersteller ziehen ein Jahr nach Gründung der Genossenschaft eine positive Bilanz und legen weitere Entwicklungsschritte fest. Die AFS eG wurde Ende September 2011 von genossenschaftlichen Mischfutterherstellern in Melle gegründet. Als Ziele wurden der Aufbau eines leistungsfähigen Systems zur Lieferantenbewertung für Futtermittelhersteller und die weitere Optimierung der Sicherheit in der Wertschöpfungskette definiert.
„Innerhalb kurzer Zeit ist es in Deutschland gelungen, Mischfutterherstellern ein effizientes Werkzeug für die gemeinsame Bewertung von Prozessen und Produkten der Lieferanten anzubieten“, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Bernhard Mährlein und dankte dem Vorstand, Fachbeirat und der Geschäftsstelle für die hervorragende Pionierarbeit.
Insbesondere der frühzeitige Erfahrungsaustausch mit der niederländischen Mischfutterwirtschaft hat den zügigen Aufbau einer zentralen Datenbank, die das Herzstück von AFS bildet, beschleunigt. Diese grenzübergreifende Zusammenarbeit wird zur Verbesserung der Futtermittelsicherheit und bei der Weiterentwicklung der Lieferantenbewertung fortgeführt.
Mittlerweile sind 17 Mischfutterhersteller mit rd. 2 Mio. Tonnen Produktion in der AFS organisiert, die ihre über 200 verschiedenen Rohwaren von fast 400 Lieferanten beziehen. Vorstandsmitglied Ralf Löhden verdeutlichte, dass diese erfreulich große Lieferantenzahl von den AFS-Mitgliedern hohe Vorleistungen verlangte. Beim Aufbau der AFS-Datenbank mussten zunächst alle Daten der Mitglieder, Lieferanten, Produkte und Lieferbeziehungen systematisch erfasst werden. Zeitgleich hat der AFS-Fachbeirat, der aus Experten der Mitgliedsunternehmen besteht, in zweimonatigem Abstand die Arbeitsweise von AFS definiert. Diese intensive Entwicklungsarbeit war Voraussetzung für das erste Lieferantenaudit, das bereits im April 2012 erfolgreich durchgeführt werden konnte.
Die AFS eG bietet den Mitgliedern nun ein effektives Werkzeug zur Umsetzung der Vorgaben bestehender Qualitätssicherungssysteme, denen sich bislang jedes Unternehmen einzeln stellen musste. AFS steht dabei nicht im Wettbewerb mit bestehenden Qualitätssicherungssystemen. „Dank intensiver Kommunikation und einer transparenten Arbeitsweise erfährt AFS heute bei allen Beteiligten eine positive Resonanz“, betonte Aufsichtsratsvorsitzender Mährlein. „Die Lieferanten haben erkannt, dass ein effizient gebündeltes Vorgehen bei der Bewertung durch ihre Kunden einerseits und eine frühzeitige Rückmeldung über Qualitätsmängel und Schwachstellen andererseits nicht nur der Krisenprävention dient, sondern gleichzeitig die vertrauensvolle Zusammenarbeit stärkt“, so Mährlein.
Weitere Synergien sieht Christian Grütters, Leiter der AFS-Geschäftsstelle, im Aufbau eines gemeinsamen Rohwarenmonitorings, das ab 2013 durchgeführt werden soll. Aktuelle Zielsetzung von AFS ist die Gewinnung weiterer Mitglieder. AFS ermöglicht jedem Mischfutterunternehmen, unabhängig von Produktionsmenge und Rechtsform, eine Beteiligung. „Das enorme Potential von AFS als Informationsschnittstelle für die Mischfutterunternehmen steigt mit jedem aktiven Nutzer“, erklärte Klaus Harfterkamp, Mitglied des Fachbeirates.
Bei einer Informationsveranstaltung am 20. November 2012 in Dinklage. wird Mischfutterunternehmen die Arbeitsweise von AFS vorgestellt. Interessierte können sich an die AFS-Geschäftsstelle, AFS-Mitglieder oder den DRV wenden.
In der Generalversammlung wurden Aufsichtsrat und Vorstand einstimmig bestätigt: Christian Grütters, Geschäftsstelle AFS, Aufsichtsräte Bernhard Mährlein, Raiffeisen Bezugs- und Absatzgenossenschaft Badbergen-Dinklage eG, und Karl-Heinz Eikenhorst, Raiffeisen Lübbecker Land AG, AFS-Fachbeirat Klaus Harfterkamp, Raiffeisen Westmünsterland eG, Vorstand Stephan Sander, Landwirtschaftliche Bezugsgenossenschaft eG Damme, und Ralf Löhden, Stader Saatzucht eG, (v.l.n.r.). Auf dem Foto fehlt Aufsichtsrat Norbert Hunkemöller, Raiffeisen-Warendorf eG.
Foto: Dr. Momme Matthiesen, DRV.
Deutscher Raiffeisenverband e.V. (DRV)
Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich organisierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 2.531 DRV-Mitgliedsunternehmen im Agrarhandel und in der Verarbeitung von Agrarerzeugnissen mit rund 100.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 48,2 Mrd. Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.
Quelle: Melle / Berlin [ DRV ]