Langfinger bescheren Einzelhandel Milliardenverluste

Kosten durch Warenschwund betragen weltweit 72,424 Mrd. Euro / Deutsche Einzelhändler "bezahlen" 4,9 Mrd. Euro

Ladendiebstahl kommt dem Einzelhandel teuer zu stehen: Weltweit belaufen sich die Kosten für Warenschwund auf 72,424 Mrd. Euro, so das Globale Diebstahlbarometer, eine Studie des Centre for Retail Research (Nottingham) mit Unterstützung von Warensicherungsspezialist Checkpoint Systems (Heppenheim), durchgeführt in 32 Ländern. In Europa kostet Warenschwund den Einzelhandel 29,285 Mrd. Euro, was einer "Diebstahlsteuer" von 61,95 Euro pro Verbraucher entspricht. Gemessen am Einzelhandelsumsatz beträgt die durchschnittliche Schwundrate 1,26% (2006: 1,24%).

In Deutschland wird mit 1,1% zwar die viertniedrigste Schwundrate gemessen, im Vergleich zum Vorjahr ist diese aber um 2,8% gestiegen. Insgesamt "bezahlen" deutsche Einzelhändler 4,9 Mrd. Euro für Warenschwund. Die niedrigsten Schwundraten haben Österreich (0,94%), die Schweiz (0,96%) und Island (1,00%), die höchsten die Baltischen Staaten (1,42%) und Tschechien (1,41%).

Europaweit ist Kundendiebstahl die Hauptschwundursache: In Deutschland sind Kunden für 55,9% der Verluste verantwortlich, es folgen Mitarbeiter (24,6%), Lieferanten (6,8%) und interne Fehler (12,7%). Im Ländervergleich ist Kundendiebstahl - außer in Griechenland (58,0%) und Österreich (57,2%) - nirgendwo so hoch wie in Deutschland. "Klaurenner" sind Weine, Spirituosen, Kosmetika, Damenbekleidung, Parfums, Rasierklingen sowie DVDs und CDs.

Insgesamt investierten europäische Einzelhändler 7,821 Mrd. Euro in Sicherheit (0,34% vom Umsatz). Die Ausgaben deutscher Einzelhändler liegen mit 1,249 Mrd. Euro (0,28% vom Umsatz) unter dem Durchschnitt. 38,5% der besonders diebstahlgefährdeten Produkte werden in Europa jedoch nicht speziell gesichert.

Das am häufigsten eingesetzte Sicherungsverfahren ist die elektronische Artikelsicherung. Im Kampf gegen Diebstahl planen zudem immer mehr Einzelhändler, ihre Waren bereits bei der Herstellung zu sichern. Dirk Endlich, Country Manager von Checkpoint Deutschland erklärt: "Die Sicherung ab Hersteller bringt Vorteile für den Handel und Verbraucher: Einerseits können Verluste deutlich reduziert, andererseits dem Verbraucher durch eine offene Warenpräsentation ein besseres Einkaufserlebnis ermöglicht werden."

Quelle: Heppenheim [ CpS ]

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