Rindfleischexporte Südamerikas gedrosselt
Europäische Vermarkter profitieren
Die Rindfleischexporte Südamerikas sind 2008 stark zurückgegangen. Brasilien, weltweit die Nummer 1 im Rindfleischhandel, führte von Januar bis Mai etwa 20 Prozent weniger Rindfleisch aus, auch für Argentinien werden deutlich geringere Exporte erwartet. Von dieser Entwicklung profitieren Vermarkter von europäischer Ware.
In Brasilien haben die Einfuhrsperre der EU sowie ein begrenztes Angebot bei gleichzeitig stetiger Inlandsnachfrage zum Exportrückgang geführt. Wegen der weltweit gestiegenen Rindfleischpreise erhöhten sich, trotz der kleineren ausgeführten Mengen, die Exporterlöse jedoch um 10 Prozent.
Der Verband der brasilianischen Rindfleischexporteure ABIEC erwartet, dass die brasilianischen Rindfleischexporte 2008 ein Niveau von zwei Millionen Tonnen erreichen werden, das wäre ein Fünftel weniger als 2007. Die Ausfuhren in die EU dürften sich dabei mehr als halbieren.
Argentinische Ausfuhr scharf gedrosselt
Noch dramatischer könnten die Rindfleischexporte Argentiniens zurückgehen. Grund dafür sind landesweite Blockaden und Handelsbeschränkungen, nachdem die Regierung die Exportsteuern auf Soja und Mais deutlich angehoben hat. Auch die Fleischexporte sollen zugunsten des inländischen Verbrauchs zurückgefahren werden.
Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen und die staatlichen Ausfuhrbeschränkungen fortbestehen, rechnen argentinische Experten mit einer Exportmenge von lediglich 200.000 Tonnen Rindfleisch 2008. Man bliebe damit deutlich unter der zugedachten Ausfuhrquote von 550.000 Tonnen.
Europäische Vermarkter profitieren
Die EU-Einfuhrsperre für brasilianisches Rindfleisch kommt aktuell Vermarktern von europäischer Ware zugute: Die Preise für Edelteile wie Filet, Roastbeef oder Steakhüfte sind aufgrund des kleineren Angebots an südamerikanischer Ware deutlich gestiegen. 2008 dürften die Preise für Schlachtvieh im Einklang zum internationalen Trend spürbar über dem Vorjahresniveau liegen. Dies zeigt sich besonders bei den Schlachtkühen.
Quelle: Bonn [ ZMP ]