BUND fordert: Schlachthof in Weißenfels darf nicht erweitert werden.
„Billigfleisch schadet der Umwelt“
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vor erheblichen Umweltschäden durch neue Schweinemastanlagen in Sachsen-Anhalt. Nach Recherchen des Verbandes seien allein in diesem Bundesland derzeit weit über 160000 neue Schweinehaltungsplätze beantragt worden. Dies entspreche einer geplanten Ausweitung um etwa 16 Prozent gegenüber der heutigen Zahl von rund einer Million. Sechs neue Schweinehaltungsanlagen seien für Tierzahlen zwischen 10000 und 50000 konzipiert. Das enorme Wachstum sei auch auf die Erweiterung des Schlachthofes der Firma Tönnies in Weißenfels zurückzuführen. Statt derzeit 12000 sollen dort künftig 20000 Schweine pro Tag geschlachtet werden.Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: „Die Vergrößerung des Schlachthofes in Weißenfels wird unweigerlich eine massive Ausweitung der Massentierhaltung in Sachsen-Anhalt nach sich ziehen. Die Folgen sind erhebliche Umweltschäden, vor allem durch Nitrat- und Ammoniakemissionen aus der Gülle. Das Grundwasser wird belastet, der Gestank belästigt die Anwohner, Grundstücke verlieren an Wert, die Lebensqualität in der Region sinkt.“ Auch der versprochene Beschäftigungsschub sei eine Fiktion. Insgesamt sei die Zahl der Beschäftigten in der Fleischbranche in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr um rund 15 Prozent gesunken. Schlachthoferweiterungen trügen dazu bei, weil sie mit Rationalisierungen einhergingen und kleinere, handwerkliche Betriebe verdrängten.
Der BUND unterstützt den Widerstand der Bürgerinitiativen gegen neue Fleischfabriken in Sachsen-Anhalt unter anderem mit Informationsmaterial gegen die Massentierhaltung.
Quelle: Weißenfels [ BUND ]