Internationalität am Geflügelmarkt

Exportgeschäft gewinnt für Deutschland an Bedeutung

In Zeiten eines globalisierten Warenverkehrs nehmen auch die internationalen Verflechtungen beim Handel mit Geflügelfleisch zu. Dabei wachsen nicht nur die Importe an den deutschen Markt; auch für die hiesige Geflügelwirtschaft werden Geschäfte mit dem Ausland immer bedeutsamer, vor allem als Ventil für hierzulande nicht oder nur schwer abzusetzende Artikel.

2007 sind die deutschen Einfuhren von Geflügelfleisch nach noch vorläufigen Daten auf 872.100 Tonnen gestiegen, das waren 15 Prozent mehr als 2006. Gleichzeitig nahmen die Ausfuhren um 22 Prozent auf 534.300 Tonnen zu. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 wurden bereits 703.200 Tonnen Geflügelfleisch eingeführt, aber erst 186.500 Tonnen ausgeführt.

2007 betrug der deutsche Selbstversorgungsgrad für Geflügelfleisch insgesamt 86 Prozent. Am Putensektor mit einem Selbstversorgungsgrad von 66 Prozent ist man noch stärker auf Importe angewiesen als am Hähnchensektor. Die Kenngröße Selbstversorgungsgrad ist wegen mangelnder Detailinformation über den Handel mit lebenden Tieren nicht mehr für Hähnchenfleisch separat zu berechnen, sondern nur noch für den Bereich Hühner insgesamt (Hähnchen und Schlachthennen zusammengefasst). Dieser belief sich 2007 auf 102 Prozent.

Selbstversorger nur in der Theorie

Theoretisch ist Deutschland bei den Hühnern damit Selbstversorger, aber dennoch werden erhebliche Mengen eingeführt. Nicht nur die Warenströme aus den anderen EU-Ländern ergänzen die hiesige Produktion, auch Zulieferungen aus Drittlandsstaaten fließen auf den deutschen Markt. Insbesondere aus Brasilien, aber auch aus Thailand (gegarte Ware) kommt es zu Lieferungen im Rahmen zollbegünstigter Kontingente. Drittlandsware fließt jedoch hauptsächlich in die Verarbeitung. Die auf der Ladenstufe bedeutsame Frischware stammt in der Regel aus deutscher, ansonsten aus EU-Produktion.

Quelle: Bonn [ ZMP ]

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