Gastronomie-Futurologen bringen Erkenntnisse aus der Bio-Zukunft mit

Teilnehmer des 1. Bio InVision Camps® als Botschafter des guten Geschmacks

Das TeamDie Zukunft selber in die Hand nehmen

Brainstorming

Bio muss zum Erlebnis für alle Sinne werden

Über den Tellerrand zu blicken und sich auf Neues einzulassen, gehört zu den besonderen Fähigkeiten der Klasse Köche "Plus". Die Schüler und Schülerinnen sind hier, weil sie in ihrer Branche etwas bewegen und neue Meilensteine in der Außer-Haus-Verpflegung setzen wollen. Gemeinsam mit ihrem Dozenten Ctefan Wohlfeil betreiben sie das Restaurant "Le Voyage", das jetzt mit einem als Küche ausgestatteten Truck fahrbar gemacht wurde und auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin (ITB) erstmals Esskultur zum Verbraucher trägt. Ein Festival für "BIo Fun Fans", ob es nun BI.FF heißt oder anders, ist für Ctefan Wohlfeil eine durchaus realisierbare Vision. "Unsere Arbeitsgruppe war begeistert von den neuen Gestaltungsmöglichkeiten, die sich durch die Verwendung ökologisch erzeugter Zutaten ergeben. Warum sollten wir diese Begeisterung nicht auf den Verbraucher übertragen und Bio-Events für alle Sinne und verschiedenste Zielgruppen kreieren?" Erzeuger, Verarbeiter und Verbraucher an einen Tisch zu bekommen, die Vorzüge von ökologischer Ernährung erfahrbar und begreifbar zu machen, und Bio mit einem Spaß- und Genussfaktor zu verknüpfen - an diesen Zielen wollen die "Botschafter des guten Geschmacks" künftig in jedem Fall weiterarbeiten.

Genusskunde und Gesundheits-Allianzen

Über den Tellerrand

Service-Personal wird zu Bio-Animateuren

Um den Gast für Bio in der AHV zu gewinnen, muss der Funke bereits vom - gut geschulten - Service-Personal überspringen. In Zukunft, da ist sich die Klasse Köche "Plus" einig, kommt diesen Mitarbeitern eine besondere Bedeutung zu. In der Rolle eines "Ernährungs-Coach" beraten sie zu allen Fragen der gesunden Ernährung, erläutern die Vorzüge ökologischer Landwirtschaft und können auch bei Problemen wie Lebensmittelallergien kompetente Auskunft geben. Der Koch hat dann die Aufgabe, bei der Umsetzung auf die besonderen Bedürfnisse des Gastes einzugehen und eine kulinarisch ansprechende Lösung zu kreieren. Julia Splieth, 29, hat selbst ihren Zugang zu Bio- Lebensmitteln über eine Milchunverträglichkeit gefunden. "Ich muss mich schon seit vielen Jahren vegan ernähren und habe mich daher der Bio-Küche zugewendet. Mein persönliches Rezept heißt: weniger ist mehr. Das möchte ich gerne später in einem eigenen Restaurant umsetzen."

Erzeuger und Verarbeiter als Partner am Bio-Markt

Im Anbetracht von Gen-Food und BSE will der Verbraucher vor allem eines: überzeugende Einblicke in Herkunft und Qualität seiner Lebensmittel. Wo Erzeuger und Verarbeiter als faire Partner agieren, sind die Argumente für eine nachhaltige, ökologische Landwirtschaft und Lebensweise doppelt so stark, meinen die Junggastronomen. Sie sehen im gemeinsamen Bekenntnis zu umweltbewusstem Denken und Handeln den idealen Weg, um den Bio-Gedanken flächendeckend zu transportieren und Vertrauen bei allen Zielgruppen zu wecken. Eine Neubesinnung auf regionale, saisonale und fair gehandelte Lebensmittel sowie eine besonders artgerechte Tierhaltung und der Verzicht auf Gentechnik ist ihrer Ansicht nach wichtig, um glaubhaft Verantwortung für Mensch und Natur zu übernehmen. Durch Exkursionen auf Bauernhöfe und Informationsveranstaltungen zu Herstellung und Produktangebot kann Bio begreifbar gemacht werden. "Ich habe mich in letzter Zeit mehr mit dem Thema auseinandergesetzt, weil meine Schwester bei Greenpeace und Bund Naturschutz aktiv ist", erzählt Sebastian Schein, 23. "Im Vordergrund steht für mich immer der gesunde, unverfälschte Geschmack. Der ist bei natürlichen Zutaten viel realer als bei welchen mit künstlichen Aromen."

Der BioVision-Truck

Das 1. Bio InVision Camp® war aus Sicht von Stefan Wohlfeil ein voller Erfolg. "Meine Klasse ist jetzt für Bio sensibilisiert. Wir haben eine gute Basis geschaffen, auf der wir weiterarbeiten können. Vielleicht wird unser mobiles Restaurant als "Le Voyage Naturel" schon in naher Zukunft Erzeuger, Verbraucher und Gastronomen für den Bio-Gedanken begeistern. Die Ideen sind da."

Das Bio InVision Camp® ist eine Maßnahme des Bundesprogramms Ökologischer Landbau, initiiert vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, und soll in Kürze auch mit angehenden Bäckern, Metzgern, Molkern und Käsern durchgeführt werden. Das Bundesprogramm informiert neben Landwirten, Verarbeitern und Händlern insbesondere die Verbraucher über den ökologischen Landbau.

Eine Präsentation der Ergebnisse des Camps können Sie hier als [pdf-Datei] herunterladen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.oekolandbau.de.

Quelle: Hamburg [ modem conclusa ]

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