Anwendung der niederauflösenden Protonen - Kernresonanz - Spektroskopie zur Bestimmung der inneren Qualität von intakten Eiern Mikrobiologische Aspekte

40. Kulmbacher Woche - Kurzfassung Vortrag

Mit Hilfe der niederauflösenden Protonen-Kernresonanzspektroskopie (LR 1H NMR) können mikrobiell bedingte physikalisch-chemische Änderungen im Ei in wenigen Sekunden erfasst werden, ohne dass das Ei beschädigt werden muss. Dieses Verfahren wurde erfolgreich eingesetzt, um zu untersuchen, wie sich inokulierte Mikroorganismen in Eiern von Käfighennen bei unterschiedlichen Lagerungsbedingungen verhalten.

Drei Hennen-Herkünfte, Lohmann Brown, Lohmann Selectic und Isa Warren sowie je vier verschiedene Hennen-Alter wurden berücksichtigt. Die Eier wurden am Tag des Legens unter den gewählten Bedingungen eingelagert, nach 1, 8, 15 und 22 Tagen Vorlagerung mit 0,1 ml einer definierten Bakteriensuspension in das schalennahe Eiklar am spitzen Eipol beimpft und weitergelagert.

Charakteristische Änderungen in den mittels LR 1H NMR gemessenen Relaxationszeiten wiesen auf bakterielles Wachstum > 107 - 108 KBE/g Eiinhalt hin. Diese Änderungen korrelierten regelmäßig mit optisch-olfaktorischen Abweichungen der Eiinhalte. Der Widerstand eines Eies gegen mikrobielles Wachstum nahm mit zunehmender Vorlagerung ab. Eier jüngerer Hennen zeigten einen größeren Widerstand als die Eier älterer Hennen. Der Anteil NMR-positiver, d.h. mikrobiell veränderter Eier nahm mit abnehmenden Haugh Units zu.

Lagertemperatur und Eialter waren die bedeutendsten Einflussfaktoren für die Vermehrung von Mikroorganismus in Eiern. Bei 5 °C erfolgte auch bei längerer Lagerung kein mikrobielles Wachstum mehr. Bei 10 °C war das Bakterienwachstum stark eingeschränkt. Eier von Lohmann Brown Hennen verhielten sich im Wesentlichen wie die der Lohmann Selectic Herkunft. Sie zeigten sich tendenziell aber etwas anfälliger gegen bakterielles Wachstum. Für beide Herkünfte ergaben sich Hinweise, dass das Hennenalter einen Einfluss auf die mikrobielle Stabilität der Eier hat. Diese scheint in der Mitte des Legezyklus geringer zu sein. Von allen drei Herkünften waren die Eier der Isa Warren Hennen am empfindlichsten.

Diese Arbeit wurde von der Europäischen Kommission gefördert (Kontrakt-Nr. QLK5-CT-2001-01606, "EggDefence"); siehe auch http://www.clo.fgov.be/dvk/EggDefence sowie http://europa.eu.int/comm/research/quality-of-life/ka5/en/projects/qlrt_2000_01606_en.htm.

Quelle: Kulmbach [ L. KRÖCKEL, Rita POSER und F. SCHWÄGELE ]

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