Faseroptischer Frischescanner als Handgerät zur Bestimmung der Beschaffenheit von Fleisch
Kurzfassung eines Vortrages der 43. Kulmbacher Woche 2008
Dieser Beitrag stellt Teilergebnisse eines Verbundprojekts1 vor. Ein Teilziel ist es, die notwendigen präzisen und energiesparenden mikrosystemtechnischen Komponenten für eine mobile optische Lebensmittelanalyse zu untersuchen und zu entwickeln.
Durch den Einsatz von Mikrosystemtechnik sollen die Produktionskette vom Erzeuger über die Fleischverarbeitung, den Transport, Groß- und Einzelhandel bis hin zum Endverbraucher gezielt erfasst und die Produktzustände lückenlos dokumentiert werden. Die Historie des Lebensmittels ist dann in allen Schritten transparent und rückverfolgbar. Seine Beschaffenheitsparameter sind aktuell mess- und abrufbar. Das Konzept setzt an zwei Punkten an, am Lebensmittel selbst und an der Logistik- bzw. Verarbeitungskette. Zum Prüfen des Produktzustands soll ein mobiler „Frischescanner“ mittels optischer Sensorik Daten ermitteln, mit denen die Beschaffenheit des Lebensmittels direkt erfasst und ausgewertet werden kann.
Der Scanner macht sich die Veränderung der spektraloptischen Eigenschaften der Probe während des Reifeprozesses und des Verderbs zu Nutze. Ob das Lebensmittel den vorgegebenen Anforderungen entspricht, soll schnell und unkompliziert sowie zerstörungsfrei geprüft werden. Die Überwachung der Prozesskette bei der Verarbeitung wird durch die Speicherung festgelegter Daten an den Verpackungseinheiten gesichert werden. Ein dort angebrachter Sensor wird Verarbeitungs- bzw. Transportdaten wie Zeit, Temperatur, Feuchte oder Lichteinfall aufnehmen. Dieses System wird als Pilotlösung am Beispiel Fleisch getestet und optimiert, damit es später auch für andere Lebensmittelsegmente modifiziert und kommerziell genutzt werden kann.
Neben mikrosystemtechnischen Komponenten für den optischen Frischescanner, wie Faseroptode, optischer Anregung und drahtloser Datenspeicherung wird der Vortrag weitere neue Möglichkeiten der Mikrosystemtechnik für die Qualitätssicherung in der Lebensmittelindustrie vorstellen.
1 Diese Arbeiten werden vom BMBF durch das Verbund-Projekt „FreshScan“ (www.freshscan.org) gefördert.
Die Vorträge der Kulmbacher Woche werden im Mitteilungsblatt der Förderergesellschaft für Fleischforschung in Kulmbach vollständig dokumentiert.
Das Mitteilungsblatt wird von der Förderergesellschaft für Fleischforschung in Kulmbach herausgegeben und kostenlos an die 740 Mitglieder versandt. Die Fördergesellschaft setzt ansehnliche Mittel ein, die für die Forschungsarbeit des MRI, Standort Kulmbach genutzt werden.
Mehr unter www.fgbaff.de
Quelle: Kulmbach [ THOMASIUS, R., R. NACHSEL, G. LANG, H. SCHRÖDER, T. KIRFE und V. GROßER ]