Essen die Kinder heute mehr?

Entwicklung der Energie- und Nährstoffaufnahme deutscher Kinder und Jugendlicher von 1985 bis 2000

Wie hat sich die Energie- und Nährstoffaufnahme von Kindern und Jugendlichen innerhalb von 15 Jahren zwischen 1985 und 2000 entwickelt? Antworten hierauf finden sich in der für Deutschland einzigartigen Langzeituntersuchung, der sog. DONALD-Studie (DOrtmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed-Study).

Ergebnisse:

Die Gesamtzufuhr an Energie blieb im Laufe der Jahre konstant - dies ergab die Untersuchung der 795 betrachteten Kinder und Jugendlichen. Das heißt, Kinder nahmen im Jahre 2000 im Durchschnitt nicht mehr Kalorien auf als im Jahr 1985. Allerdings hat sich die Zusammensetzung der Ernährung im Hinblick auf die drei Makronährstoffe Fett, Kohlenhydrate und Protein geändert: Die Aufnahme von Gesamtfett ging in allen Altersgruppen im Zeitverlauf merklich zurück, die Aufnahme von Kohlenhydraten stieg. Die Studienteilnehmer erreichten in den letzten Jahren damit annährend die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) von über 50 Energieprozent an Kohlenhydraten in der Nahrung. Mit einer Fettaufnahme von nun durchschnittlich um die 36 Energieprozent im Jahr 2000, nähert sich das Ernährungsverhalten der Kinder und Jugendlichen auch im Hinblick auf Fett dem Richtwert der DGE von 30 bis 35 Energieprozent für diese Altersgruppen an. Das Verhältnis von Eiweiß, mehrfach ungesättigten Fettsäuren und zugesetztem Zucker in der Nahrung der Kinder und Jugendlichen blieb in der beobachteten Zeitspanne unverändert.

Die geschilderte Änderung der Verteilung von Makronährstoffen in der Ernährung lässt sich auf den gesteigerten Verzehr der kohlenhydratreichen Lebensmittel Brot, Cerealien, Kartoffeln und Nudeln und einem Rückgang im Verzehr fetthaltiger Lebensmittel zurückführen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ernährung der untersuchten Kinder und Jugendlichen sich im Laufe des beobachteten Zeitraums den Empfehlungen der DGE angenähert und somit verbessert hat. Die Ergebnisse lassen sich allerdings nicht auf die gesamte Bevölkerung der Bundesrepublik übertragen, da unter den teilnehmenden Familien überdurchschnittlich viele einer hohen sozioökonomischen Schicht angehören. Interessant ist auch, dass in dem betrachteten Zeitraum von 15 Jahren in dieser Studie der Anteil Übergewichtiger nicht gestiegen ist.

Methodik:

In den Jahren 1985 bis 2000 wurden in Dortmund anhand von "3-Tage-Wiege-Ernährungs-Protokollen" von 795 gesunden Kindern zwischen 2 und 18 Jahren wiederholt die Energie- und Nährstoffaufnahme ausgewertet. Da sich der Energie- und Nährstoffbedarf im Laufe der ersten Lebensjahre bis hin zum jugendlichen Alter erheblich ändert, wurden die Daten getrennt in Gruppen nach Alter und Geschlecht ausgewertet. Körpergröße und -gewicht wurden gemessen.

Quelle: Bonn [ bll ]

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