Funktionelle Lebensmittel - Pflanzenkonzentrate fragwürdig

Gesundheits- und Wellnesstrends treiben zuweilen bizarre Produktblüten: Aloe-Vera-Drinks für die Schönheit, Johanniskrautjoghurt für das Wohlbefinden oder auch Brot mit Traubenkernextrakten, das "wirkt wie Rotwein" suggerieren dem Verbraucher einen besonderen Gesundheitswert, ja zuweilen sogar die Heilung von Krankheiten.

Derartige Produkte sind jedoch nicht nur aus ernährungsphysiologischer Sicht von recht zweifelhaftem Nutzen. Auch rechtlich bewegen sie sich auf einem unsicheren Boden, stellte Helmut Streit vom Bundesverband der Lebensmittelchemiker kürzlich auf dem Seminar "Funktionelle Lebensmittel" der Gesellschaft deutscher Chemiker in Frankfurt fest: Die Werbung mit krankheitsbezogenen Aussagen ist bei Lebensmitteln verboten.

Slogans wie "heilt Prostatabeschwerden" haben auf einem Kürbiskernbrötchen nichts zu suchen. Werbeaussagen, die sich auf die Beseitigung, Verhütung und Linderung von Krankheiten beziehen, sind ausschließlich Arzneimitteln vorbehalten.

Problematisch kann auch die Verwendung von Pflanzenextrakten wie Polyphenolen aus Grüntee oder Lykopin aus Tomaten sein. Werden diese als Isolate oder Konzentrate zugesetzt, so handelt es sich um nicht zugelassene Zusatzstoffe. Diese Pflanzenstoffe wurden in konzentrierter Form von der Allgemeinbevölkerung bisher nicht verzehrt und haben bisher auch noch keine Zulassung als Zusatzstoff mit ernährungsphysiologischer Wirkung. Ihre Verwendung in Lebensmitteln ist also schlichtweg verboten.

Das gleiche gilt für Arzneidrogen wie Johanniskraut oder Mistel. Auch sie haben in Lebensmitteln nichts zu suchen. Lediglich wenn sie in so geringen Mengen zugesetzt werden, dass sie nicht mehr wirken, ist dieses erlaubt. Dann bleibt aber fraglich, was mit dem Zusatz erreicht werden soll. Streit wies auch darauf hin, dass das Dunkelfärben von hellem Brot mit Hilfe von Röstmalz oder gerösteten Mehlen eine unzulässige Verbrauchertäuschung darstellt, wenn nicht ausdrücklich auf die Färbung hingewiesen wird.

Mehr Informationen:

aid-CD-ROM "Funktionelle Lebensmittel"

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Quelle: Bonn [ Gesa Maschkowski - aid ]

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