Fleisch liefert durchschnittlich 40% des gesamten Vitamin B12 Bedarfs
Vitamin B12 ist ausschließlich in tierischen Produkten enthalten. Durchschnittlich 40% des Gesamtbedarfs an Vitamin B12 wird durch Fleisch geliefert. Das Vitamin ist wichtig für die Produktion der roten Blutkörperchen, des DNA-Materials und das Funktionieren des Nervensystems.
Vitamin B12 ist in der Nahrung an sogenannte Nahrungseiweiße gebunden. B12 wird in verschiedenen Stufen des Verdauungsprozesses aufgenommen; dabei ist die Aufnahme aus Fleisch höher als die aus Fisch und Eiern. Neben dem Fleisch sind auch Milchprodukte und Käse wichtige Lieferanten. Insgesamt decken sie rund 40 % der Aufnahme (29,5 % Milch und 10,5% Käse).
Vitamin B12 wird für die Produktion der roten Blutkörperchen benötigt. Darüber hinaus sorgt es für ein gut funktionierendes Nervensystem. Bei einer Unterversorgung von Vitamin B12 wird weniger DNA gebildet, wodurch eine Form der Blutarmut (bösartige Anämie) entstehen kann. Eine weitere Folge der Unterversorgung ist die Schädigung des Nervensystems. Die fettähnliche Schutzschicht (Myeline) rund um die Nerven kann dadurch beschädigt werden. Das äußert sich dann wiederum in Gedächtnisverlust, kribbelnden Fingern (Paraestesie) und Koordinationsstörungen (Ataxie).
Die geringe Aufnahme von Vitamin B12 kommt eigentlich nur bei Vegetariern vor. Der empfohlene Tagesbedarf von Erwachsenen liegt bei 2,8 Mikrogramm. Die in den Niederlanden durchschnittlich aufgenommene Menge liegt deutlich darüber und beträgt 4,3 Mikrogramm pro Tag. Der Körper kann Vitamin B12 in der Leber speichern. Selbst beim durchschnittlichen Verzehr von Milchprodukten nehmen Vegetarier zu wenig B12 auf. Wenn nur schon zwei bis dreimal wöchentlich Fleisch auf dem Speiseplan steht, wird die empfohlene Menge Vitamin B12 aufgenommen (bei durchschnittlichem Verzehr von Milchprodukten, Käse und Eiern).
Neben den Vegetariern zählen auch Senioren und Schwangere zu den Risikogruppen. Bei den Senioren ist weniger der Verzehr der entsprechenden Lebensmittel das Problem, sondern vielmehr die Störungen bei der Vitaminaufnahme. Untersuchungen haben gezeigt, dass rund ein Viertel der Senioren eine B12-Unterversorgung aufweist. Diese Untersuchung wurde unter gesunden allein wohnenden Senioren im Alter zwischen 74 und 80 Jahren durchgeführt. Die genauen Ursachen für die gestörte Aufnahme müssen allerdings noch weiter untersucht werden.
Bei Schwangerschaften ist der Bedarf an Vitamin B12 vorübergehend erhöht. Das wird durch die verstärkte Zellbildung und die erhöhte Produktion von Erbmaterial verursacht. Eine Unterversorgung des Körpers mit Vitamin B12 bedeutet dann eine dreieinhalb mal so große Gefahr, dass das Kind mit einem offenen Rücken (Spina bifida) geboren wird.
Quelle: Düsseldorf [ dmb ]