Marathonlauf geht nicht in die Knie, Hüfte eher in Gefahr

Studie der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg zeigt lediglich ein geringfügig erhöhtes Risiko der Langstreckenläufer für Arthrose im Hüftgelenk

Marathonläufer müssen langfristig nicht mit Knieschäden rechnen. Dagegen ist ihr Risiko, die Hüftgelenke zu schädigen, im Vergleich zu Nicht-Sportlern erhöht. Diese Ergebnisse einer Studie mit 20 ehemaligen Marathonläufern, haben Wissenschaftler der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg in der Zeitschrift "Der Orthopäde" veröffentlicht.

Dass Leistungssport die Hüft- und Kniegelenke verschleißen kann, ist bekannt. Dies gilt insbesondere für Spiel- und Kampf-Sportarten wie Fußball und Handball, Karate und Taekwondo, bei denen die Sportler schnell ihre Laufrichtung ändern. "Unklar war dagegen bislang, ob dies auch für Langstreckenläufer zutrifft, deren Gelenke gleichmäßig und geradlinig belastet werden", erklärt Privatdozent Dr. Holger Schmitt, Leiter der Sektion Sportorthopädie an der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg.

Die Heidelberger Sportorthopäden haben 20 ehemalige Marathonläufer untersucht und röntgen lassen, die in von 1972 bis 1986 zur Spitzenklasse des deutschen Leistungssports zählten. Ihre Befunde wurden mit den Befunden von gleichaltrigen Nicht-Sportlern verglichen.
Während die Kniegelenke keine oder selten nur geringe Anzeichen von Arthrose aufwiesen, waren die Hüftgelenke bei ca. 15 Prozent der Sportler sichtbar verändert, wenn auch meist ohne Beschwerden.

"Diese Ergebnisse sowie frühere Studien legen nahe, dass gesunde Hobby-Langstreckenläufer eine Arthrose im Knie oder in der Hüfte nicht fürchten müssen", so Dr. Schmitt. Erst wenn pro Woche eine Laufstrecke von mehr als 60 Kilometer Laufstrecke zurückgelegt wird, muss mit Schäden gerechnet werden.  Profi-Marathonläufer, deren Pensum meist deutlich über dieser Schwelle liegt, haben dagegen ein erhöhtes Risiko, dass ihre Hüfte Verschleißerscheinungen davonträgt.

Literatur:

Quelle: Heidelberg [ UKH ]

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