Kuhmilchallergie bei Säuglingen - Leid für die ganze Familie

Beinahe 2/3 der betroffenen Eltern geben an, dass sich Erkrankung negativ auf Familienleben auswirkt

Kuhmilchallergie (KMA) hat beträchtliche negative Auswirkungen auf die ganze Familie, wie die Ergebnisse einer internationalen Umfrage zeigen. Neben der Konfrontation mit den belastenden körperlichen Auswirkungen der Erkrankung auf das Kind (u.a. Erbrechen, Durchfall, keine Gewichtszunahme und Ekzem), gaben 70% der Eltern von Kindern mit KMA an, dass sie sich schuldig und verzweifelt fühlen. 82% gaben an, wegen KMA an Schlafmangel zu leiden. (1)

Kuhmilch ist die häufigste Ursache von Lebensmittelallergie bei Säuglingen und Kleinkindern. Etwa 2-3% aller Säuglinge weltweit sind davon betroffen.(2) Zu den Hauptsymptomen der Kuhmilchallergie zählen Hautausschlag, keuchender Atem, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, keine Gewichtszunahme sowie Unwohlsein.(3)

Dr. Martin Brueton, Mitglied des Beirates von Act Against Allergy und emeritierter pädiatrischer Gastroenterologe am Chelsea and Westminster Hospital, London, Großbritannien, dazu: "Ein Kind mit Kuhmilchallergie kann für Eltern eine enorme Belastung darstellen. Der durchschnittliche Säugling mit Kuhmilchallergie leidet an einer Reihe von Symptomen, von Hautausschlägen bis zu Magenbeschwerden, schreit viel und hat oft Probleme mit der Gewichtszunahme. Eltern fühlen sich hilflos, da ihre instinktive Reaktion, dem Säugling noch mehr Milch - in der Regel die einzige Nahrungsquelle des Säuglings - zu geben, das Problem verschlimmert, anstatt es zu lösen. Bis zur korrekten Diagnose und Umstellung auf einen geeigneten Milchersatz haben Eltern und die Familie insgesamt unter beträchtlichen Auswirkungen der Erkrankung zu leiden."

Die von Act Against Allergy in Auftrag gegebene Studie deckte auch noch weitere Auswirkungen auf das Familienleben auf. Als direkte Konsequenz eines Kindes mit KMA gab die Hälfte (49%) der befragten Eltern an, arbeitsverhindert gewesen zu sein, über ein Drittel (38%), Streit mit dem Partner gehabt zu haben und 39%, dass auch der Lebensrhythmus anderer Kinder in der Familie gestört wurde.(1)

Diese Ergebnisse sind keineswegs überraschend für Natalie Hammond aus Hertfordshire, Großbritannien, bei deren Sohn Joe KMA im Alter von 6 Monaten diagnostiziert wurde. Aufgrund einer falschen Erstdiagnose wurde Joe sogar einer Darmrissoperation unterzogen, bevor die Ärzte schließlich erkannten, dass KMA die Ursache seines Leidens war. "Es war herzzerreißend und beängstigend, Joe so krank zu sehen - er erbrach und hatte Blut im Stuhl. Wir fühlten uns völlig hilflos und konnten nicht glauben, dass ein so einfaches Nahrungsmittel wie Milch derartiges verursachen kann. Es erforderte viel Zeit, über diese schreckliche und belastende Erfahrung hinwegzukommen", so Frau Hammond.

Kuhmilch ist neben Gluten, Eiern, Fisch, Erdnüssen, Soja, Walnüssen und Muscheln eines der "großen acht" Allergie verursachenden Nahrungsmittel in der EU. (4) Eine echte Milchallergie, schwerwiegender als Laktoseunverträglichkeit, wirkt sich auf mindestens eines der folgenden drei Organsysteme aus:

  • Magen-Darm (Erbrechen, Durchfall, Bauchkrämpfe, Blähungen) - betrifft ca. 50-60% der Kinder mit KMA
  • Haut (Ausschläge, mit Ekzem und atopischer Dermatitis) - 50-70%
  • Atemwege (Keuchen, Husten, rinnende Nase) - 20-30%(3)

Weitere Informationen zu Kuhmilchallergie erhalten Sie unter: www.actagainstallergy.com

Informationen zur Elternbefragung

Die von Act Against Allergy in Auftrag gegebene telefonische Umfrage wurde von einem unabhängigen Marktforschungsinstitut unter 1000 Eltern von Kindern im Alter von 0-3 Jahren aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien, von denen 219 Eltern von Kindern mit bekannter KMA waren, durchgeführt.

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass:

  • 82% der Eltern angeben, dass sie infolge der KMA ihres Kindes an Schlafmangel leiden
  • 70% der Eltern angeben, dass sie Schuldgefühle wegen der KMA ihres Kindes haben
  • die Hälfte (49%) der Eltern angibt, dass sie aufgrund der Allergie ihres Kindes arbeitsverhindert war
  • die Hälfte (49%) der Eltern angibt, dass ihr Kind infolge von KMA nicht zunimmt
  • 39% angeben, dass auch der Lebensrhythmus anderer Kinder in der Familie gestört wurde
  • 38% aussagen, dass KMA Anlass für Streitigkeiten mit ihrem Partner war(1)

Quellenangabe

  1. Telefonische Umfrage unter 1000 europäischen Eltern von Kindern im Alter von 0-3 Jahren sowie 505 Gesundheitsexperten, mit gleichmäßiger Verteilung auf Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien. KRC Research, November/Dezember 2005
  2. Niggemann B et al. Prospective, controlled, multi-center study on the effect of an amino acid based formula in infants with cows' milk allergy/intolerance and atopic dermatitis. Pediatr Allergy Immunol 2001;12:78-82
  3. Host A et al. Dietary products used in infants for treatment and prevention of food allergy. Arch Dis Child. 1999;81:80-84
  4. Lehrer SB et al. Current understanding of food allergens. Ann N Acad Sci. 2002: 964; 69-85.

Quelle: London [ Act Against Allergy ]

Kommentare (0)

Bisher wurden hier noch keine Kommentare veröffentlicht

Einen Kommentar verfassen

  1. Kommentar als Gast veröffentlichen.
Anhänge (0 / 3)
Deinen Standort teilen