Unlauterer Wettbewerb zwischen ökologischer und konventioneller Landwirtschaft
Thilo Bode sieht bei Demeter-Tagungvon Waffengleichheit keine Spur
In einer gelungenen Kombination aus Mitgliederversammlung und Tagung stellte die Demeter-Bewegung die Weichen für die Bewältigung der Herausforderungen, mit denen sich die Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise konfrontiert sieht. Impulsreferate umrissen aktuelle Lage und drängende Fragen aus den Bereichen Erzeugung, Handel und Verbraucherschutz. In Arbeitsgruppen konnten diese Akzente dann intensiv diskutiert werden.Änder Schanck aus Luxemburg, Vorstandsmitglied bei Demeter International, plädierte beispielsweise für die Einführung des biologisch-dynamischen Siegels, das neben der Marke Demeter bestehen und sich auf die Aussage zum Erzeugungsprozess beschränken sollte. Joachim Bauck stellte mit den Helios-Läden erfolgreiche Konzepte für Demeter-Läden in Norwegen vor, während Axel Bergfeld, Naturkosteinzelhändler aus Bonn, den deutschen Markt beleuchtete. Volkmar Spielberger von der NaturataSpielberger AG steuerte ungewöhnliche Blickwinkel auf die Handelsspanne bei und Klaus Wais fragte aus der Sicht des Demeter-Bauers nach Wachstum.
Dr. Thilo Bode von Foodwatch benannte realistische und realisierbare Schritte auf dem Weg zum „klugen Konsum“. Er brachte auf den Punkt: „Zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft gibt es keine Waffengleichheit, überall sonst würde das als unlauterer Wettbewerb längst abgestellt werden.“ Industrielle Landwirtschaft habe die Lizenz zur Umweltzerstörung und werde dafür auch noch subventioniert. Das wiederum führe zu völlig verzerrten Preisen, die
dann auch noch als Basis für die Preise für Bio-Lebensmittel herhalten müssen. Für die biologisch-dynamische Bewegung, die durch Forschungsring, Demeter-Bund und Demeter-Marktforum Veranstalter der Tagung war, brachte die gelungene
Veranstaltung reichliche Stoff für weitere Diskussionen.
Ganz ohne Diskussion ging dagegen die Vorstandswahl beim Demeter-Bund während der Mitgliederversammlung über die Bühne. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Joachim Bauck (Bauckhof Amelinghausen), Jakob Ganten (Geschäftsführer in Berlin/Brandenburg), Jan-Uwe Klee (Landwirt aus der Bäuerlichen Gesellschaft Nordwest), Thomas Maier (Beutelsbacher), Dietrich Pax (Bauer aus Bayern), Friedrich Sattler (Landwirt aus Baden Würtemberg), Bernd Schädel (Nordrhein-Westfalen), Hans Spielberger (Grünsfelder Ölmühle) wurden in ihren Positionen bestätigt. Wieder dabei ist nach zweijähriger Pause auch der Stuttgarter Demeter-Bauer Christof Simpfendörfer, der für Walter Schmidt in den Vorstand einzog.
Quelle: Darmstadt [ demeter ]