Mehr Gemüse, weniger Fleisch
Nahrungsverbrauch in zehn Jahren stark gewandelt
Die Ernährungsgewohnheiten in Deutschland haben sich innerhalb von zehn Jahren in einigen Bereichen stark gewandelt: So haben traditionelle Fleischarten deutlich an Beliebtheit verloren, während Geflügel stark zulegen konnte. Gemüse, Nudeln und Reis kommen inzwischen häufiger auf die deutsche Speisekarte, frische Kartoffeln haben an Bedeutung verloren. Auch Brot und Brötchen, Milchfrischprodukte, Käse und Speiseöl haben in der Gunst der Verbraucher zugelegt, Milch, Butter und Margarine hingegen werden nicht mehr so häufig verwandt wie früher.In den zehn Jahren von 1993 bis 2002 ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Rindfleisch (rein menschlicher Verzehr) von 13,5 Kilogramm auf 8,4 Kilogramm gesunken, der von Schweinefleisch von 40,4 Kilogramm auf 38,7 Kilogramm. Geflügel hat demgegenüber innerhalb von zehn Jahren um drei Kilogramm auf 10,4 Kilogramm zugelegt. Der Nudelverbrauch in Deutschland erhöhte sich von 1993 bis 2002 um 1,3 Kilogramm auf 6,0 Kilogramm, der von Reis um 0,9 Kilogramm auf 3,3 Kilogramm. Ihren Brotkonsum steigerten die Bundesbürger von 79,60 auf 86,90 Kilogramm.
Pro Kopf ist der Marktverbrauch von Gemüse in Deutschland (frisch und verarbeitet) von 72,4 Kilogramm im Wirtschaftsjahr 1992/93 auf 84,2 Kilogramm im Wirtschaftsjahr 2001/02 gestiegen. Interessant dabei ist der Auf- und Abstieg einzelner Gemüsearten: Weißkohl und Rotkohl, Blumenkohl und Rosenkohl haben deutliche Verbrauchsanteile verloren, während Eissalat und Möhren, Broccoli und Spinat sowie Tomaten und Zwiebeln zu den Aufsteigern zählen. Bei frischen Kartoffeln kam jeder Bundesbürger 1992/93 noch auf einen jährlichen Verbrauch von 44 Kilogramm, 2001/2002 waren es nur noch 37,1 Kilogramm. Verarbeitungsprodukte aus Kartoffeln legten in dieser Zeit leicht zu, von 29,3 Kilogramm auf 31,4 Kilogramm.
Der Milchverbrauch sank von 1993 bis 2002 um 4,5 Kilogramm auf 65 Kilogramm, Milchfrischprodukte wie Joghurt, Kefir und Milchmischgetränke steigerten sich dagegen von 20,7 Kilogramm auf 27,1 Kilogramm. Der Käsekonsum erhöhte sich von 18,5 Kilogramm auf 21,7 Kilogramm, der von Speiseöl von 9,0 Kilogramm auf 13,5 Kilogramm (in 2001). Der Pro-Kopf-Verbrauch an Butter lag 1993 noch bei 6,8 Kilogramm, bis 2002 ist er auf 6,5 Kilogramm gesunken. Margarine sackte von 7,7 Kilogramm auf 6,0 Kilogramm ab.
Bei Obst und Eiern, Zucker und Fisch gab es keine so stark ausgeprägten Verbrauchssprünge, auch verlief die Entwicklung nicht kontinuierlich, sondern war durch ein Ab und Ab der Verbrauchswerte gekennzeichnet. Der Marktverbrauch von Obst (frisch und verarbeitet) lag im Wirtschaftsjahr 1992/93 bei 108,5 Kilogramm, 2001/2002 bei 105,5 Kilogramm. Beim Zucker sank er in diesem Zeitraum von 35,1 Kilogramm auf 34,4 Kilogramm. Der Konsum von Eiern legte von 1993 bis 2002 um fünf auf 220 Stück zu, lag damit allerdings niedriger als Mitte der 90er Jahre. Beim Fisch ergibt sich ein Plus von 13,6 Kilogramm auf 14,0 Kilogramm.
Quelle: Bonn [ zmp ]