Etwas größeres Lammfleischangebot

Weiterer Anstieg der Ladenpreise nicht zu befürchten

Der Anstieg der Verbraucherpreise für Lammfleisch, die in den Vorjahren kontinuierlich angezogen hatten, dürfte sich am deutschen Markt in diesem Jahr nicht weiter fortsetzen. Nennenswerte Preisrücknahmen sind im Jahresmittel allerdings ebenfalls nicht zu erwarten, denn auch im vierten Jahr nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche wird die Schaffleischerzeugung in der EU kleiner bleiben als im Jahr 2000. Aktuell wird das Aufkommen in 2004 auf 1,04 Millionen Tonnen geschätzt, damals standen EU-weit noch 1,14 Millionen Tonnen zur Verfügung.

Die Maul- und Klauenseuche hatte die Produktion in der Europäischen Union 2001 gegenüber 2000 um ein Zehntel schrumpfen lassen. Besonders hart traf es Großbritannien, das EU-weit wichtigste Erzeugerland. Da der Selbstversorgungsgrad Deutschlands bei Schaf- und Ziegenfleisch nur etwa 50 Prozent erreicht und Einfuhren zur Bedarfsdeckung eine bedeutende Rolle spielen, blieb die allgemeine Verknappung des Angebotes nicht ohne Auswirkungen auf den deutschen Markt und die Preisentwicklung. Gleichzeitig gingen bei uns die Schafbestände in den zurückliegenden beiden Jahren zurück.

Das bekamen auch die Verbraucher zu spüren: Im Jahresdurchschnitt 2003 kostete eine frische Lammkeule mit Knochen in den Geschäften 12,99 Euro je Kilogramm, fast zehn Prozent mehr als im Jahr 2000 vor Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Großbritannien. Verteuert hat sich seither auch tiefgekühltes Lammfleisch, das überwiegend aus Neuseeland importiert wird. Eine tiefgefrorene Keule, ohne Knochen, gab es im Jahr 2000 noch für 8,22 Euro je Kilogramm, im Jahresdurchschnitt 2003 wurden dafür auf der Ladenstufe rund neun Euro verlangt.

Die Marktlage spiegelt sich in der Verbrauchsentwicklung wider: Die deutschen Konsumenten schränkten ihren  Schaffleischkonsum weiter ein und stiegen insbesondere im vorigen Jahr auf preisgünstigere Alternativen wie Geflügel und Schweinefleisch um. Im laufenden Jahr könnte sich der Verbrauch auf niedrigem Niveau stabilisieren, zumal zumindest im Vorjahresvergleich in der EU etwas mehr Lammfleisch erwartet wird.

Besonders gut läuft Lammfleisch zur Osterzeit und an Weihnachten, im restlichen Jahr wird es eher sparsam konsumiert. Lammfleisch macht hierzulande nur rund ein Prozent des verspeisten Fleisches aus; beim menschlichen Verzehr liegt das günstigere Schweinefleisch mit einem Anteil von 65 Prozent an der Spitze, gefolgt von 17 Prozent Geflügelfleisch und 14 Prozent Rindfleisch.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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