Viel Kalbfleisch aus den Niederlanden
Hollands Kalbfleischproduktion wächst
Nach Angaben der zuständigen Produktschappen hat sich die Rentabilität der Kalbfleischproduktion in den Niederlanden 2003 merklich verbessert. Die Preise für Schlachtkälber stiegen im Vergleich zum Vorjahr um rund elf Prozent. Der durchschnittliche Ertrag für Schlachtkälber lag damit um rund 65 Euro je Tier über dem Ergebnis des vorangegangenen Jahres. Diesem höheren Ertrag standen jedoch Mehrkosten für Einstalltiere und um drei Prozent gestiegene Futterkosten gegenüber.Höherer Bestand an Schlachtkälbern
Die letzte Zählung in den Niederlanden hat ergeben, dass der Bestand an Schlachtkälbern gegenüber dem Vorjahr um rund 2,6 Prozent auf knapp 732.000 Stück zugenommen hat. Bei fast 77 Prozent der gezählten Tiere handelt es sich um Schlachtkälber für die Produktion von Kalbfleisch im klassischen Sinne; mit rund 560.000 Tieren ging der Bestand gegenüber dem letzten Zähltermin sogar ganz leicht zurück. Auf der anderen Seite hat der Anteil der älteren Kälber für die Produktion von so genanntem „Rosé-Kalbfleisch“ um rund 12,8 Prozent zugelegt.
„Rosé-Fleisch“ gewinnt an Bedeutung
Die zunehmende Bedeutung der Produktion von „Rosé-Fleisch“ in den Niederlanden spiegelt sich ebenfalls in der Zahl der Kälberschlachtungen wieder: Insgesamt kamen im abgelaufenen Jahr rund 1,27 Millionen Kälber zur Schlachtung, 4,6 Prozent mehr als 2002; rund 1,045 Millionen Tiere waren so genannte „blanke“ Kälber und 225.000 „rosé“ Kälber. Während die Zunahme bei den „blanken“ Kälbern lediglich ein Prozent betrug, waren es bei den „rose“ Kälbern erstaunliche 25 Prozent.
Lebendeinfuhren um 19 Prozent gestiegen
Die Niederlande entwickelten sich im abgelaufenen Jahr zunehmend zu einem Einfuhrland für Nutzkälber. Dabei war Deutschland mit Abstand der bedeutendste Handelspartner, gefolgt von Polen, Belgien und Dänemark. Zudem waren auch wieder einige Zufuhren aus Irland zu verzeichnen. Für 2004 rechnen niederländische Marktexperten mit einem weiteren Anstieg der Lebendvieheinfuhren um schät-zungsweise 8,7 Prozent. Ein großer Anteil dieser zusätzlichen Einfuhren dürfte dabei auf Herkünfte aus Deutschland entfallen.
Die Ausfuhren lebender Kälber aus den Niederlanden erhöhten sich im vergangenen Jahr um beachtliche 50 Prozent auf insgesamt 75.000 Tiere. In erster Linie nahm Italien mehr Kälber ab als zuvor. Bedeutende Importländer für Kälber aus Holland waren aber auch Deutschland und Belgien. Bei den ausgeführten Tieren handelt es sich vor allem um Nutzkälber und nur in beschränktem Rahmen um Schlachttiere.
Im Gegensatz zu den Lebendviehausfuhren exportierten die Nieder-lande mit 171.000 Tonnen rund ein Prozent weniger Kalbfleisch als im Jahr 2002. 38 Prozent der Exporte entfielen dabei auf Italien, 24,4 Prozent auf Deutschland und 21,4 Prozent auf Frankreich. Für das aktuelle Jahr erwarten niederländische Marktexperten aber wieder steigende Kalbfleischausfuhren.
Kalbfleischverbrauch rückläufig
Nach vorläufigen Angaben der Produktschappen ist der Kalbfleischverbrauch in den Niederlanden 2003 gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent auf 20.400 Tonnen zurückgependelt. Bei einem Anstieg der Bevölkerung um 0,7 Prozent bedeutet dies einen Rückgang des Pro-Kopf-Verbrauchs um drei Prozent auf rund 1,3 Kilogramm.
Quelle: Bonn [ zmp ]