Fleischkonsum in der Schweiz

Fakten und Trends

Fleisch steht als wichtiges Nahrungsmittel immer im Zentrum des Publikumsinteresses. Diskutiert werden Preise, Qualität, Produktion und Ernährungsaspekte. Kam Fleisch auch in der Schweiz vor 100 Jahren noch selten auf den Tisch, weil es rar und damit teuer war, ist der Konsum in den letzten 50 Jahren stetig angestiegen. Einzig nach dem Auftreten von BSE erfolgte ein Einbruch. Die ergriffenen Massnahmen brachten das Vertrauen jedoch zurück. So wurden 2003 in der Schweiz insgesamt 393'000 Tonnen Fleisch verkauft. 

Der Fleischkonsum in der Schweiz 2003

Schweinefleisch bleibt mit 25,2 kg pro Kopf das am meisten konsumierte Fleisch, gefolgt von Rindfleisch mit 10,2 kg, das gegenüber dem Vorjahr um 4% zugelegt hat. Ebenfalls gestiegen ist der Konsum von Geflügel (10,1 kg), wobei dieses Fleisch zu 42,7% aus Inlandproduktion stammt. Der Verzehr von Lammfleisch (1,47 kg) hat zwar zugenommen, bleibt aber auf tiefem Niveau. Pferde- und Ziegenfleisch, Wild und Kaninchen erreichen weniger als 1 kg Konsum pro Jahr und Kopf.

Der Pro-Kopf-Konsum an gebrauchsfertigem Fleisch erreichte 2003 52,28 kg. Dabei handelt es sich zum grössten Teil um Schweizer Fleisch. Pro Kilo Rindfleisch stammen 820 g aus einheimischer Produktion. Wie in jedem Markt sind die Fleischpreise abhängig vom Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage; auch saisonale Faktoren spielen eine Rolle.

Schweizer Fleisch – Qualitätsfleisch

Das Nahrungsmittel Fleisch hat durch die Bezeichnung «Schweizer Fleisch» eine klare Aufwertung erfahren. Zudem  setzen die verschiedenen Fleisch-Labels Qualitätsakzente. Konsumentinnen und Konsumenten sind grundsätzlich bereit, für eine entsprechende Produktqualität einen höheren Preis zu bezahlen. Bei Schweizer Fleisch stimmt diese Gleichung. Labelprogramme befriedigen zusätzliche Wünsche nach Art der Aufzucht, Fütterung und Schlachtung.      

In der Schweiz gibt es rund 1'700 Metzgereien mit einem Marktanteil von 25%. Die Grossverteiler Migros und Coop setzen zusammen rund 70% des Fleisches ab. Der kleine Rest wird von verschiedenen anderen Detailhändlern und Direktvermarktern verkauft.

Konsumgewohnheiten

Fleisch wird traditionellerweise zum Mittagessen und zum Abendessen konsumiert. Daneben haben sich aber auch vermehrt Zwischenverpflegungen etabliert. Über die Hälfte des Fleischkonsums findet außer Haus statt. Wer auswärts isst, wählt häufig ein Gericht mit Fleisch. In der klassischen Gastronomie haben im letzten Jahr die Fleischgerichte noch zugelegt. 

Auch die Ernährungsgewohnheiten der Kinder und Jugendlichen haben sich verändert. Essen ist für viele Jugendliche verbunden mit festen Vorstellungen von Körperbild und Idealfigur. Rund ein Drittel der weiblichen Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren verzichtet auf Fleisch (männliche Jugendliche: 3-4%). Entsprechend ist die  Eisenzufuhr zum Teil ungenügend. Das zeigt die Wichtigkeit einer Ernährungserziehung, damit Gesundheit und Leistungsfähigkeit auch im Erwachsenenalter erhalten bleiben.

Quelle: Bern [ proviande.ch ]

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