565 junge Fleischer bestanden 2003 die Meisterprüfung
Unter den neuen Fleischermeistern des letzten Jahres befanden sich auch 56 junge Damen, die mit erfolgreichem Abschluss der Prüfungen ihren Meisterbrief überreicht bekamen. Damit ging erstmals jeder zehnte neue Meistertitel im Fleischerhandwerk an eine Frau. Von 1975 an gerechnet bis 1990 im früheren Bundesgebiet und ab 1990 im vereinten Deutschland haben damit bislang 1.002 Frauen den Meistertitel im Fleischerhandwerk erworben.
Regional gesehen hat sich Prüfungswesen erneut auf diejenigen Bundesländer konzentriert, in denen die großen Fachschulen für das Fleischerhandwerk ihren Sitz haben. Dementsprechend entfielen gut drei Viertel aller Fleischermeisterprüfungen allein auf die drei Bundesländer Bayern, Hessen und Baden-Württemberg. Bei den insgesamt 36 Meisterprüfungen in den neuen Bundesländern lagen die Schwerpunkte in Thüringen und Sachsen. Diese Polarisierung der Meisterprüfungen auf die entsprechenden Fachschulen lässt jedoch keinen Rückschluss auf die Herkunft und den späteren Einsatzort der Meisterschüler zu.
Eugen Nagel, der für Ausbildungsfragen zuständige Vizepräsident des Deutschen Fleischer-Verbandes, wertet die erfreulich hohe Zahl der abgelegten Meisterprüfungen als einen deutlichen Beleg dafür, dass sich die Selbständigkeit im Fleischerhandwerk nach wie vor einer großen Beliebtheit bei jungen Menschen erfreut. Denn die deutliche Mehrheit der neuen Meisterinnen und Meister strebt die Übernahme eines bestehenden Betriebes oder die Neugründung eines eigenen Fleischer-Fachgeschäftes an.
Dazu Eugen Nagel wörtlich: „Mit der Meisterausbildung vermitteln wir den jungen Menschen alle diejenigen handwerklichen, betriebswirtschaftlichen, unternehmerischen und lebensmittelrechtlichen Kenntnisse, die für die erfolgreiche Führung eines fleischerhandwerklichen Betriebes unverzichtbar sind. Daher ist nur der erfolgreiche Abschluss der Meisterprüfung der eindeutige und aussagekräftige Beleg dafür, dass der Absolvent wirklich in der Lage ist, seinen Kunden meisterliche Qualität zu bieten.“
Quelle: Frankfurt [ dfv ]