Schinken teurer - Schweinepreise auf Rekordniveau

Schutzverband der Schwarzwälder Schinkenhersteller kündigt Preiserhöhung an

"Wir stehen mit dem Rücken an der Wand" kommentiert Karl-Heinz Blum, Vorstandsvorsitzender des Schutzverbandes der Schwarzwälder Schinkenhersteller, die rasante Rohstoff-Preisentwicklung bei Schweinefleisch in den vergangenen sechs Monaten. Die Erzeugerpreise seien um ca.35 Prozent gestiegen und dies ausschließlich zu Lasten von Herstellern und weiterverarbeitenden Betrieben. Die Fleischwarenindustrie gehöre mit einem Jahresumsatz von 12 Milliarden Euro zu den führenden Branchen der deutsche Ernährungsindustrie.

Auch die Hersteller von Schwarzwälder Schinken, durch diese Preisentwicklung stark unter Druck geraten, könnten trotz aller Bemühungen um Rationalisierungen und Einsparungen diesen explosionsartigen Kostendruck nicht mehr auffangen. Es gehe nicht allein um die Sicherung des hohen Qualitätsstandards von Schwarzwälder Schinken. Es gehe um die Überlebensfähigkeit der Betriebe, deren Ertragslage angespannt sei. 

"Es wird daher mit sofortiger Wirkung eine Preiserhöhung zwischen 50 und 80 Cent pro Kilo je nach Spezifikation geben, dies entspricht einer Steigerung von ca. 10 Prozent," kündigte Blum jetzt in einer Presseerklärung an.

Der Bundesverband der Deutschen Fleischwarenindustrie e.V. weist die Erzeugerpreise für Schlachtschweine auf dem höchsten Stand aus. Lag die Notierung für den Kilopreis im Januar bei 1,15 Euro, so ist sie aktuell bei 1,57 Euro.

Gründe für diesen Preisanstieg liegen in der europaweiten Verknappung von Schweinefleisch als eine Folge des im Jahr 2003 begonnenen Abbaus von Produktionskapazitäten sowie in der verstärkten Nachfrage insbesondere aus den neuen EU-Beitrittsländern.

Schwarzwälder Schinken ist die Nummer 1 unter den regionalen deutschen Schinkenspezialitäten mit einer Gesamtproduktion von 4,9 Millionen Stück (27.200 Tonnen) im Jahr 2003. Der Schutzverband der Schwarzwälder Schinkenhersteller mit Sitz in Villingen-Schwenningen repräsentiert über 90 Prozent der Erzeugerbetriebe. 

Quelle: Villingen-Schwenningen [ Schutzverband der Schwarzwälder Schinkenhersteller ]

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